Doku-Regisseur Uli Gaulke setzt Filmenthusiasten aus vier Kontinenten ein Denkmal.

Comrades In Dreams

Doku-Regisseur Uli Gaulke setzt Filmenthusiasten aus vier Kontinenten ein Denkmal.

23.11.2015

Comrades In Dreams

Die Steinzeit ruft! Und wer hätte sie filmisch besser in Szene setzen können als der begabte Digitaldesigner Roland Emmerich („Godzilla?), der freilich noch nie einen stimmigen Menschencharakter auf die Leinwand gebracht hat? Mit Mammuts hat der Monumentalist dagegen keine Probleme, und so gibt es anfangs ein paar beeindruckende Bilder von Treibjagden und Stampeden.

Für eine pseudohistorische Reportage war sich das Spielbergle aus Sindelfingen aber natürlich zu schade, ihm schwebte Größeres vor, eine Retro-Vision vom Kampf unterschiedlich zivilisierter Kulturen ausgangs des Neolithikums.

Von dieser kühnen These und ihrer Ausschmückung (gab es damals wirklich schon Silikonbrüste?) mögen sich Frühhistoriker mit Grausen wenden; reizvoll ist die Vorstellung aber schon, dass die einen mit primitivem Gerät den Zottelviechern nachstellten, während die anderen bereits Pyramiden bauten, wofür sie erstere wiederum als Arbeitssklaven brauchten.

Leider geht daraus nur eine läppische Geschichte um Verschleppung und Verfolgung hervor, die sich als jugend- und keimfreies Plagiat von Mel Gibsons „Apocalypto? entpuppt. Eh man sich versieht, ist die Steinzeit bloß noch ein Steinbruch für ein beliebiges Hollywood-Abenteuerchen mit Herzschmerz, Heldenmut und einer Handvoll Computertricks.

Mixte Gibson aus solchen Zutaten eine grandiose Trash-Oper, so bleibt von „10.000 BC? nur der Eindruck eines kitschigen Bilderbuchs vom intellektuellen Format eines Australopithecus.