Eishockey

Unsicherheit bei Mannheim: „Keine Verträge unterschreiben“

Selbst die finanzstarken Adler Mannheim spüren die finanziellen Folgen der Coronavirus-Krise, die sich auf die Personalplanungen auswirken. Eine schöne Nachricht gab es derweil für Top-Talent Tim Stützle.

28.03.2020

Von dpa/lsw

Ein Puck liegt vor einem Schläger im Spiel auf dem Eis. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild/Symbolbild

Ein Puck liegt vor einem Schläger im Spiel auf dem Eis. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild/Symbolbild

Mannheim. Mit einem Transferstopp reagiert Eishockey-Topclub Adler Mannheim auf die Folgen der Coronavirus-Krise. „Wir können momentan aus wirtschaftlicher Vorsicht heraus keine Verträge unterschreiben“, sagte Adler-Gesellschafter Daniel Hopp dem „Mannheimer Morgen“ (Samstag). „Wir leben mit einer gewissen Unsicherheit und müssen deswegen als umsichtige Kaufleute sagen, dass wir in diesem Bereich so lange nichts machen, bis wir wissen, wohin die Reise geht.“

Für die Mannheimer bleibt es vorerst bei den drei Neuzugängen Stefan Loibl, Felix Brückmann und Jason Bast. Der Transfer von Bast von den Kölner Haien zu den Adlern war erst am Freitag perfekt geworden. Der Deutsch-Kanadier befindet sich derzeit in seiner kanadischen Heimat Regina in Quarantäne - als verpflichtende Vorsichtsmaßnahme.

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie seien derzeit für die gesamte DEL heftig zu spüren, sagte der 39-jährige Hopp. „Es reißt zusätzliche Löcher in die Kassen, dass bislang kein neuer Liga-Hauptsponsor gefunden ist und die Beiträge für die Berufsgenossenschaft steigen.“ Zudem sei derzeit nicht einmal absehbar, ob die kommende Saison wie geplant im September beginnen könne. Die Spielzeit 2019/20 war vorzeitig abgebrochen worden.

Unklar sei momentan auch, wann die SAP-Arena als Heimstätte der Adler und der Handballer der Rhein-Neckar Löwen wieder für Großveranstaltungen genutzt werden kann. „Was Terminverschiebungen angeht, lassen wir den Juni erst einmal außen vor und schauen stattdessen in den Sommer und Herbst“, sagte Hopp. Vorerst bis zum 15. Juni sind in Baden-Württemberg Veranstaltungen und Zusammenkünfte untersagt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

Unsicher ist auch die Zukunft des Mannheimer Toptalents Tim Stützle, der aber zunächst einmal eine positive Nachricht in Empfang nehmen durfte: Der Stürmer wurde am Samstagabend bei der virtuell durchgeführten Gala der Deutschen Eishockey Liga als „Rookie des Jahres“ ausgezeichnet. Der 18-Jährige gilt als äußerst begehrter Spieler beim NHL-Draft. Die Talente-Auswahl wurde allerdings wegen der Coronavirus-Pandemie von Ende Juni auf unbestimmte Zeit verschoben.