Kreis Freudenstadt · Naturerleben
Corona bescherte einen Besucherrekord
100 000 Gäste mehr als vor einem Jahr hielten sich von April bis Juni im Nationalpark auf. Buhlbachsee und Luchspfad waren besonders beliebt.
Die Coronakrise zwischen April und Juni hat vielen Bürgern und Gästen die Schönheiten der Natur und das Erleben in der Natur wieder in Erinnerung gebracht. Oder auch neu entdecken lassen. Der Nationalpark Schwarzwald registrierte in diesem Zeitraum einen neuen Besucherrekord. Rund 100000 Gäste mehr als im Vorjahreszeitraum passierten die 13 elektronischen Zählschranken
des Parks. Das ist ein Plus von 50 Prozent.
Diese Zahlen legte Sachbereichsleiter Dominik Rüede gestern Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) vor, der während seiner Sommertour die Baustelle des Nationalparkzentrums besichtigte (siehe nebenstehender Artikel). Umweltminister Franz Untersteller zeigte sich hocherfreut: „Der Nationalpark boomt, so erfahren die Menschen hautnah, wie bedeutend die Artenvielfalt für unsere Lebensgrundlage ist.“
Der Besucheransturm erlebte laut Dominik Rüede im Mai mit einem Plus von 82 Prozent seinen Höhepunkt, im April und Juni stiegen die Besucherzahlen um je ein Drittel. Insgesamt müssen diese Zahlen nicht allein der Pandemie geschuldet sein, auch das Wetter habe sicherlich eine Rolle gespielt, so Rüede.
Nach wie vor seien Buhlbachsee und Hutzensee auf Baiersbronner Gemarkung sowie Lotharpfad und Luchs-Wildnispfad an der Schwarzwald-Hochstraße die bestbesuchten Punkte des Nationalparks. Aber auch so genannte Geheimtipps wurden stärker frequentiert.
Durchaus ungewohntes Publikum fand während der Coronakrise den Weg in den Nationalpark, berichtete Rangerin Friederike Schneider aus Baiersbronn. „Wir haben ganz neue Besuchergruppen getroffen, viele Familien, auch mit Kindern in der Pubertät, die sich ansonsten nur schwer für Wandertouren begeistern lassen.“
Der Nationalpark freue sich über jeden Besucher, versicherte Fachbereichsleiter Charly Ebel. Sofern sich die Gäste an die Spielregeln halte.
Aus der Sicht der Wissenschaft beleuchtete Fachbereichsleiterin Kerstin Ensinger die besondere Corona-Situation. Diese rufe in Erinnerung, dass die Natur Erholungsort und Gesundheitsquelle sei. Es werde deutlich, wie sich Wildnis auf die Gesundheit auswirke. Der Zugang zu Bildung und Information über den Nationalpark trage zur Bewusstseinsbildung bei und sei ein Beitrag zur Gesundheitsvorsorge, so Ensinger.