Covid-19 in der Region Tübingen

Coronavirus: Der Live-Blog vom 24. und 25. April

Seit Bekanntwerden der ersten Covid-19-Fälle im Kreis Tübingen Ende Februar berichten wir in Live-Blogs über die aktuellen Ereignisse der Coronakrise. Die Corona-Hotline des Gesundheitsamts und viele weitere Informationen zu Covid-19 und Sars-Cov-2 gibt es am Textende.

23.04.2020

Von itz/del/dpa

Samstag, 25. April

18.16 Uhr: Werfen wir noch einen Blick auf die Zahlen des Tübinger Uniklinikums: Dort werden – Stand gestern – aktuell noch 42 mit dem Coronavirus infizierte Personen behandelt, 22 davon auf der Intensivstation. Zum Vergleich: Am Montag, 6. April, waren es noch 70 Personen (33 auf der Intensivstation). Insgesamt verbessern sich die Zahlen. Bleibt die Frage: Wird die Lockerung mancher Regeln an diesem Aspekt etwas ändern?

18.01 Uhr: Als Teil des Corona-Steuerhilfspakets können in Schieflage geratene Unternehmen nun auch einen Teil ihrer Steuervorauszahlungen zurückerhalten. Darauf hat das Finanzministerium am Samstag hingewiesen. Dabei würden aktuelle Verluste mit Gewinnen aus dem vergangenen Jahr verrechnet, was die bereits geleisteten Vorauszahlungen nachträglich verringere, hieß es zur Erklärung.

15.47 Uhr: Die Gebäude und Einrichtungen der Stadtverwaltung öffnen nach und nach für einen reduzierten Publikumsverkehr. Im Gebäude Bei der Fruchtschranne 1 und 5 sind ab Montag, 27. April, wieder Beratungsgespräche in Notfällen und nicht anders machbarer Angelegenheiten nach vorheriger Absprache möglich. Dafür muss zuvor ein Termin vereinbart werden, zu dem maximal zwei Personen kommen können. Die Besucherinnen und Besucher werden zum vereinbarten Zeitpunkt an der Eingangstür des Gebäudes Bei der Fruchtschranne 5 abgeholt. Wer keine Möglichkeit hat, einen Termin telefonisch oder per E-Mail zu vereinbaren, kann über die Sprechanlage am Gebäude sein Anliegen direkt vorbringen. Listen mit den Kontaktdaten sind an der Eingangstür ausgehängt. Das Gebäude darf man nur mit einer Alltagsmaske oder einem Tuch vor Nase und Mund betreten. Mehr: www.tuebingen.de/corona-kontakt

14.54 Uhr: Im Kreis Tübingen sind seit gestern Abend drei Neu-Infizierte hinzugekommen. Das teilt das Gesundheitsamt mit. Insgesamt sind 1215 Menschen infiziert, jedoch dürften fast 1000 davon bereits wieder genesen sein. Es gab keinen weiteren Todesfall im Kreis, es bleibt also bei 41 Todesopfern.

14.10 Uhr: In unserem Rottenburger Teil gibt es seit einiger Zeit das Corona-Tagebuch. Dort schreiben Menschen aus dem Alltag über ihre Erfahrungen. Heute: Thomas Weigel, Rottenburgs Erster Bürgermeister und jetzt wieder corona-negativ.

13.44 Uhr: Im Kreis Reutlingen sind die bestätigten Fälle wieder angestiegen. 1345 wurden gestern gemeldet, vor wenigen Minuten nun übermittelte das zuständige Amt die neue Zahl von 1391.

13.34 Uhr: Über Auswege muss diskutiert werden: TAGBLATT-Chefredakteur Gernot Stegert schreibt in seinem „Übrigens“ über Debatten in der Coronakrise. Ein Auszug: „Welcher Weg führt aus dem Dilemma? Interessant ist ein Beitrag im „Spiegel“. Die Autoren sind vielfältig: der Virologe Alexander Kekulé, der Philosoph Julian Nida-Rümelin, die Wirtschaftsforscher Christoph Schmidt und Thomas Straubhaar, die Schriftstellerin und Juristin Juli Zeh sowie – Oberbürgermeister Boris Palmer. Man muss den täglichen Welterklärungen von „Doc Boris“, wie ein Tübinger Experte den Facebook-Virologen neckt, nicht folgen. Doch der Gemeinschaftstext ist der Diskussion wert.“

Möge der Wunsch in Erfüllung gehen! Gesehen an der Pinnwand der Stiftskirche. Bild: Christiane Hoyer

Möge der Wunsch in Erfüllung gehen! Gesehen an der Pinnwand der Stiftskirche. Bild: Christiane Hoyer

12.25 Uhr: Um einen erneuten exponentiellen Anstieg der Corona-Fallzahlen zu verhindern, sollen in Baden-Württemberg künftig deutlich mehr Menschen auf eine Infektion getestet werden als bislang. Das hat die Corona-Lenkungsgruppe der Regierung laut einer Mitteilung vom Samstag beschlossen.

11.56 Uhr: Maske auf: Von Montag an gelten erweiterte Infektionsschutz-Regeln auch im Tübus, teilen die Stadtwerke mit.

11.26 Uhr: Reisen und persönliche Kontakte in die Tübinger Partnerstädte sind wegen der Corona-Pandemie für längere Zeit nicht möglich. Schüleraustausche, Podiumsdiskussionen, künstlerische Begegnungen und Fachbesuche mussten abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Mit einer unbürokratischen Sonderförderung möchte die Stadt Tübingen alle Engagierten ermuntern, ihre städtepartnerschaftlichen Verbindungen aufrechtzuerhalten und neue Kontakte zu knüpfen. Wer dafür digitale Kommunikationsmittel nutzen möchte, kann die Erstattung der dafür notwendigen Kosten ab sofort unkompliziert beantragen. „Die Förderung ist zum Beispiel für Vereine gedacht, die einen Videochat mit ihren Kooperationspartnern machen möchten, oder für ein gemeinsames Online-Singen zweier partnerschaftlich verbundener Chöre“, erläutert Dagmar Waizenegger, die Leiterin des Fachbereichs Kunst und Kultur.

Für solche Aktionen entstehen oft Gebühren, die von monatlich 15 Euro für Videochats bis zu 150 Euro für Webinare mit mehreren Moderatoren reichen können. Die Stadtverwaltung übernimmt nach Absprache alle Kosten, die für Videotelefonie, Webinare und andere digitale Verbindungen in die Partnerstädte entstehen. Wer die Förderung beantragen möchte, kann sich mit Informationen zum geplanten Ablauf, den Teilnehmenden und den Kosten an Stephan Klingebiel wenden (E-Mail stephan.klingebiel@tuebingen.de, Telefon 07071/204-1386).

11.17 Uhr: Von Montag an gilt im Land die Maskenpflicht in Geschäften und im ÖPNV. Aber wie kommt man als Verbraucher noch an Mund-Nase-Schutz und welcher Preis ist angemessen? Simone Dürmuth berichtet über die Lage im Südwesten.

 

In eigener Sache:
Seit der erste Corona-Fall in Tübingen aufgetreten ist, berichtet das Schwäbische Tagblatt täglich in einem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen in der Region. Unsere Arbeit wird nicht wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über allgemeine Gebühren finanziert, sondern durch unsere zahlenden Abonnenten und Anzeigenkunden. Dennoch bleibt dieses Übersichts-Blog angesichts des großen Informationsbedürfnisses gratis. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, denken Sie bitte darüber nach, sie durch den Abschluss eines Abos zu unterstützen. Das Online-Abo gibt es bereits zu einem Preis von 6,90 Euro im Monat. Außerdem bietet der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Zeitungsabonnement (Print oder E-Paper) zum Sonderpreis an.

 

9.20 Uhr: Vertreterinnen und Vertreter von rund 50 Tübinger Vereinen und Organisationen haben ein Online-Fortbildungsangebot genutzt und in einem Webinar gelernt, wie man eine virtuelle Vereinssitzung vorbereitet und leitet. Dozent war Alexander Ries, Fachbereichsleiter EDV und Beruf bei der Volkshochschule Tübingen. Weil das Webinar ein Erfolg war, wird es am Mittwoch, 6. Mai, wiederholt. Das Seminar erfolgt über das Videokonferenz-Programm Zoom und ist auf 35 Personen begrenzt. Eine Anmeldung ist bis zum 5. Mai möglich bei der VHS. Nach der Anmeldung bekommen die Teilnehmer die Zugangsdaten per E-Mail zugeschickt.

8.18 Uhr: Bei sommerlichem Wetter herrscht seit dieser Woche reger Andrang bei den Eisverkäufern. Doch für die Betreiber ist der Umsatz ins Bodenlose geschmolzen, als sie mehrere Wochen geschlossen hatten. TAGBLATT-Mitarbeiterin Monica Brana sprach mit vielen Tübinger Eisverkäufern über die Situation.

7.59 Uhr:
Aufgrund der Rationierung in vielen Supermärkten können Großfamilien in die Lage geraten, nicht mehr ausreichend versorgt zu werden. Hier möchte die Tübinger Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit einigen Supermärkten helfen. Sie stellt Familien mit drei oder mehr Kindern unter 18 Jahren eine Einkaufsberechtigung aus, die von den kooperierenden Geschäften anerkannt wird.

Die folgenden Geschäfte haben sich bereiterklärt, die Berechtigungsscheine anzuerkennen: Alnatura (Hügelstraße, Pfleghofstraße), dm (Hügelstraße, Nonnenhaus, Hagellocher Weg, Wohlboldstraße), Edeka (Eugenstraße, Nonnenhaus, Herrenberger Straße, Berliner Ring), Kaufland (Reutlinger Straße), Lidl (Schweickhardstraße), Müller (Friedrichstraße), Netto (Eisenbahnstraße), Penny (Hartmeyerstraße), Real (Alte Landstraße), Rewe (Europaplatz, Schleifmühlenweg, Mohlstraße, Dorfackerstraße) und Treff 3000 (Berliner Ring).

7.25 Uhr: Ab kommenden Montag dürfen mehr Kinder als bisher in die Notbetreuung. Für die Gemeinden Ammerbuch, Dettenhausen, Kirchentellinsfurt und Kusterdingen bedeutete das vor allem eine Menge Organisation, wie die Kreisredaktion des TAGBLATTs beschreibt. Nach dem Schreiben der Landesregierung Anfang der Woche „mussten wir wieder wirbeln“, sagt zum Beispiel Susanne Keefer. In der Ammerbucher Gemeindeverwaltung ist sie für das Ressort „Familie Bildung Kultur“ zuständig. Dettenhausen etwa will Mittwoch starten.

6.54 Uhr: Normalerweise schlägt am 1. Mai, dem „Tag der Arbeit“, die große Stunde der Gewerkschaften. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Die traditionellen Kundgebungen und Feste mussten angesichts der Corona-Pandemie abgesagt werden – auch in Tübingen. Doch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) lässt sich nicht unterkriegen, macht sein Vorsitzender Reiner Hoffmann im Interview deutlich.

6.33 Uhr: Von der Corona-Krise sind auch Fahrschulen betroffen: Seit sechs Wochen rollt nicht nur im Steinlachtal gar nichts mehr. „Uns ist alles untersagt“, berichtet Matthias Schaal, der die gleichnamige Fahrschule mit Hauptsitz in Mössingen in den Schlattwiesen betreibt. „Wir stehen und tun nichts.“ Noch nicht einmal das Büro darf er für den Kundenverkehr öffnen. „So langsam wird es zäh, auch finanziell“, sagt der 54-Jährige im Gespräch mit Amancay Kappeller.

6.15 Uhr: Guten Morgen aus der Online-Redaktion! Wir starten den Tag mit einem Blick auf die Tübinger Universität: Am Montag ging sie erstmals mit vollem Programm ins Netz. Nach einem großen Absturz zu Beginn läuft das Online-Studium jetzt stabil. Der stellvertretende Chefredakteur Ulrich Janßen beschreibt, wie die Tübinger Uni mit dem Studieren in Corona-Zeiten umgeht. Außerdem interviewte er Jonathan Dreusch, den Vorsitzenden des Studierendenrats. Er sagt im Interview etwa: „Die Krise zeigt jetzt, wie groß der Bedarf an Fachwissen und Arbeitskraft im Bereich E-Learning ist. Die Dozierenden brauchen Fortbildungen, es muss neue Konzepte und einheitliche Qualitätsstandards für die digitale Lehre geben.“

Freitag, 24. April

21.14 Uhr: Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, dann geht der Prophet zum Berg, lautet eine alte Redensart. Sie bedeutet: Wenn etwas nicht funktioniert wie gedacht, muss man es anders herum versuchen. Nach dieser Devise feierte die Kiebingerin Hedwig Herrmann am Freitagnachmittag ihren 85. Geburtstag. Ihre Freundinnen bei sich daheim wie gewohnt mit Kaffee und Kuchen, Eierlikör und Eckes Edelkirsch zu bewirten, war wegen der Corona-Pandemie nicht drin. Also stattete das Geburtstagskind ihren Gästen einen kleinen, besonderen Besuch ab.

19.40 Uhr: Die Firma Mediagnost hat ein Testverfahren zum Nachweis der Antikörper gegen das Neue SARS-Cov-2 Virus entwickelt. Das teilte jetzt Forschungsdirektor Professor Dr. Bertram Flehmig mit. Der Virologe hat sich mit serologischen Testverfahren und der Impfstoffentwicklung an der Universität Tübingen beschäftigt und hat vor fünf Jahren Dr. Angelika Haage als Geschäftsführerin Mediagnost gegründet. Die Firma sitzt im gemeinsamen Technologiepark der Städte Tübingen und Reutlingen auf Kusterdinger Gemarkung.

19.09 Uhr: Am Freitag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium vom Landesgesundheitsamt weitere 457 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand: 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 30.369 an. Davon sind ungefähr 19.339 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Damit ist die Zahl der Genesenen weiterhin höher als jene der noch Erkrankten. Zudem wurden 31 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 1.203 an.

18.48 Uhr: Hirrlingen steigt erst mit Verspätung in die Betreuung von Kindern ein, deren Eltern am Arbeitsplatz präsent sein müssen. Weil der Vorlauf zu kurz sei, könne Hirrlingen nicht wie vorgesehen am kommenden Montag beginnen, sondern erst eine Woche später. Das erklärte Bürgermeister Christoph Wild am Freitag in einer Pressemitteilung. Grund seien die umfassenden Anforderungen des Landes in Bezug auf Gruppengrößen sowie Abstands- und Hygieneregelungen. Zudem sei die Anzahl der Anträge derzeit schwer abzuschätzen. „Wir müssen die Räume noch in Augenschein nehmen und mit Hygienemaßnahmen nachrüsten“, sagte Wild dem TAGBLATT. „Wir müssen die Sachen ja auch erst her bekommen.“

18.18 Uhr: Das baden-württembergische Innenministerium denkt über Bedingungen nach, die Grenze nach Frankreich wieder schrittweise zu öffnen. „Wenn sich die Lage im Elsass und Baden-Württemberg nun weiter angleicht, wenn auch in Frankreich wieder Geschäfte öffnen, können die Grenzschutzmaßnahmen Stück für Stück wieder zurückgefahren werden“, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) der Deutschen Presse-Agentur am Freitag nach einer Telefonkonferenz mit dem Präsidenten der Region Grand Est, Jean Rottner.

17.42 Uhr: Die Zahl der Genesen wird im Kreis Tübingen nach einem Algorithmus geschätzt: Nach Angaben des Gesundheitsamtes waren es am Mittwoch 933 Genesene bei damals 1197 Fällen. Als genesen gelten Menschen nach 14 Tagen ab Symptombeginn (oder Meldedatum) und 48 Stunden Symptomfreiheit. Personen, die im Krankenhaus sind oder waren, werden jedoch nicht in dieser Statistik erfasst. Künftig möchte das Tübinger Amt diese Zahl einmal wöchentlich veröffentlichen.

17.23 Uhr: Nun gibt es auch ein Fallzahlen-Update für den Kreis Tübingen: Demnach gibt es aktuell 1212 Fälle, fünf mehr also als noch am gestrigen Donnerstag. Ein Todesfall kam hinzu, es handle sich hierbei um eine Person zwischen 70 und 75 Jahren. Damit steigt die Zahl der Todesfälle im Kreis auf 41.

17.02 Uhr: Das Tübinger Universitätsklinikum fährt den Normalbetrieb wieder hoch, wie es in der Pressemitteilung ankündigt. Strenge Regeln sollen vor den Gefahren durch das Coronavirus schützen.

16.31 Uhr: Mit einer Studie wollen die vier baden-württembergischen Universitätskliniken (darunter das Tübinger Klinikum) im Auftrag des Landes ein wenig Klarheit bei der Erkrankung von Kindern schaffen. Es soll unter anderem untersucht werden, wie häufig Jungen und Mädchen von Covid-19 betroffen sind. „Wir müssen rasch klären, ob wir bei Kindern eine andere Ausgangslage haben als bei Erwachsenen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Freitag in Stuttgart.

16.27 Uhr: Der Kreis Reutlingen gibt sein tägliches Zahlen-Update: Demnach gibt es 1345 bestätigte Fälle, das sind zwölf mehr als noch gestern. Davon sind 816 Menschen wieder genesen. Außerdem gibt es einen weiteren Todesfall, die Zahl steigt auf 56.

Der Tübinger Blumenschmuck steht in den Startlöchern. Bild: Gärtnerei Kaipf

Der Tübinger Blumenschmuck steht in den Startlöchern. Bild: Gärtnerei Kaipf

15.50 Uhr: Trotz der Corona-Pandemie wird es in Tübingen wieder den beliebten Blumenschmuck geben. Das teilt die Stadtverwaltung mit. Nach den Eisheiligen hängen die städtischen Gärtnerinnen und Gärtner ab 15. Mai wieder rund 300 Blumenkästen und 30 Blumenampeln an Brücken, Geländern und Laternenmasten auf. Den Tübinger Blumenschmuck gestalten in diesem Jahr die Gärtnereien Kaipf, Vollmer, Stephan und Schmid. Derzeit bereiten die Fachleute die Blumenkästen und -ampeln vor, damit sich Passantinnen und Passanten schon bald wieder daran erfreuen können.

15.27 Uhr: Der Mund-Nasenschutz wird ab Montag, 27. April, in Baden-Württemberg Pflicht beim Einkauf und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Weil sich nicht alle selbst Masken beschaffen oder nähen können, es aber andererseits viele Menschen gibt, die gerne bereit sind, auch für andere zu nähen, hat die Stadtverwaltung das Projekt „Rottenburg näht für Rottenburg“ ins Leben gerufen. Die Idee: Ehrenamtlich genähte Alltagsmasken können ab sofort im Vorraum der WTG am Marktplatz abgegeben werden. Dort stehen Boxen zur Ablage bereit. Auf der städtischen Homepage gibt es Schnittmuster und Nähanleitungen.

14.10 Uhr: Die Corona-Krise trifft Horst Franz doppelt hart. Der Ergenzinger veranstaltet seit 1996 das Heavy-Metal-Festival Bang Your Head in Balingen und seit 2006 das Rock of Ages-Festival mit Bands in gesetzterem Alter für ein älteres Publikum in Seebronn. Seit vergangener Woche ist klar: Beide Großveranstaltungen werden dieses Jahr nicht über die Bühne gehen. Das 15. Rock of Ages in Seebronn ist auf 2021 verschoben. Die Mehrzahl der eigentlich dieses Jahr vorgesehenen Bands hat zur Freude Horst Franz bereits zugesagt.

 

In eigener Sache:
Seit der erste Corona-Fall in Tübingen aufgetreten ist, berichtet das Schwäbische Tagblatt täglich in einem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen in der Region. Unsere Arbeit wird nicht wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über allgemeine Gebühren finanziert, sondern durch unsere zahlenden Abonnenten und Anzeigenkunden. Dennoch bleibt dieses Übersichts-Blog angesichts des großen Informationsbedürfnisses gratis. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, denken Sie bitte darüber nach, sie durch den Abschluss eines Abos zu unterstützen. Das Online-Abo gibt es bereits zu einem Preis von 6,90 Euro im Monat. Außerdem bietet der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Zeitungsabonnement (Print oder E-Paper) zum Sonderpreis an.

 

13.58 Uhr: Besserer Schutz vor Cyber-Attacken in Corona-Zeiten für Ärzte und Pfleger: Wie das Forschungszentrum Informatik (FZI) mitteilte, erweitert die „Cyberwehr Baden-Württemberg“ ihren Aktionsradius auf Einrichtungen der medizinischen und pflegerischen Versorgung. Insbesondere Krankenhäuser, Arztpraxen, Apotheken, Testlabore, Pflegeeinrichtungen und mobile Pflegedienste sollen davon profitieren, hieß es in einer Mitteilung vom Freitag in Karlsruhe. Cyber-Angriffe gab es dem FZI zufolge schon auf einige Arztpraxen.

Das Forschungszentrum sieht das Gefahrenpotenzial in der Corona-Krise unter anderem durch den veränderten Arbeitsalltag erhöht: Cyber-Kriminelle nutzen es aus, dass mehr Kommunikation digital stattfindet und mobiles Arbeiten häufig Fernzugriffe auf die IT-Infrastruktur erfordert. Sie versuchen demnach sensible Daten abzugreifen und Schadsoftware wie Verschlüsselungstrojaner zu installieren. „Erst nach einer Lösegeldzahlung werden die Systeme eventuell wieder freigegeben“, warnte das FZI. Ursprünglich war ein stufenweiser Ausbau der „Cyberwehr“ in diesem Jahr geplant. Nun sollen aber Gesundheitseinrichtungen besonders geschützt werden. Diese können sich - zunächst für drei Monate - bei IT-Sicherheitsvorfällen rund um die Uhr an die kostenlose Hotline (0800-292379347) wenden. Wenn wegen eines Cyber-Angriffs Medizin- oder Pflege-Anbieter ausfallen, könnten Menschen unter Umständen nicht mehr versorgt werden, begründete dies der Projektleiter der Cyberwehr, Dirk Achenbach. Ziel sei es, Systeme schnell wiederherzustellen und Unternehmen arbeitsfähig zu halten. Langfristig will die „Cyberwehr“ allen Unternehmen Baden-Württembergs zur Seite stehen und IT-Experten vermitteln. Das Projekt wird vom Innenministerium gefördert.

13.50 Uhr: Das Zimmertheater ist wie alle Bühnen im Land seit Mitte März geschlossen. Wie man Kunst dennoch nicht nur im digitalen Raum anbieten kann, daran arbeitet das Theaterteam seitdem intensiv. Und hat für die für Ende April geplante Theaterpremiere einen kreativen Weg gefunden. Die Autorin Hannah Zufall, letztjährige Stadtschreiberin in Jena, wollte ursprünglich das Publikum zur gemeinsamen Stocherkahnfahrt einladen und dabei gemeinsam mit dem Ensemble auf den Spuren des Todes wandeln, inklusive Leichenschmaus am Ende. Zum Probenstart musste das Konzept komplett umgeworfen werden - entstanden ist ein Theaterspaziergang, „Ein Audiowalk mit dem Tod“. Zimmertheater-Intendant Dieter Ripberger hat die Autorin und Regisseurin interviewt.

13.35 Uhr: Ein Betreiber von drei Spielhallen ist vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim mit einem Eilantrag gegen die Corona-Verordnung des Landes gescheitert. Das Gericht hatte bereits in einem früheren Verfahren erklärt, es sei zwar offen, ob die Corona-Verordnung verfassungsrechtlich in Ordnung sei. Eine einstweilige Anordnung auf Außerkraftsetzung könne jedoch nicht ergehen, teilte das Gericht am Freitag mit.

13.30 Uhr: Das Landratsamt Tübingen und seine Außenstellen öffnen ab 4. Mai wieder für den Kundenverkehr. Voraussetzung für den Zutritt ist ein vorab telefonisch vereinbarter Termin mit dem jeweiligen Aufgabenbereich. Die Terminvereinbarungen laufen in der Regel über die jeweiligen Abteilungssekretariate. Eingesetzte Lotsen sollen im Eingangsbereich die Terminvereinbarung abfragen, sodass ein kontrollierter Zugang zum Haus möglich wird. Die Kundinnen und Kunden werden gebeten, das Haus möglichst mit einer Mundschutzmaske zu betreten. Dafür ist eine sogenannte Alltagsmaske, ein Schal oder Halstuch vollkommen ausreichend. Im Gebäude und in den Außenstellen ist mit den entsprechenden Maßnahmen für die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln gesorgt. Bei Bedarf könne auch vor Ort ein einfacher Mundschutz erworben werden. Die Landkreisverwaltung Tübingen bittet im Sinne der weiterhin gebotenen Kontaktreduzierungen darum, dass für Anliegen, für die nicht zwingend ein persönlicher Termin notwendig ist, weiterhin die Möglichkeit der Erledigung per Telefon oder Email der Vorzug gegeben wird. Weitere Informationen gibt es auf der Homepages Landkreises.

13.15 Uhr: Auch in der Coronakrise müsse man daheim nicht auf regionale kulinarische Angebote verzichten, sagte Peter Hauk heute anlässlich der Ausweitung der App „Von daheim BW“. „Wer diese Angebote nutzt, leistet auf kulinarische Weise einen Beitrag dafür, dass Baden-Württemberg auch nach der Coronakrise als Genießerland attraktiv und liebenswert bleiben kann“, so der Minister. Anlässlich der aktuellen Coronakrise haben sich einige „Schmeck den Süden“-Gastronomen entschieden, ihren Kunden nach wie vor regionale Gerichte und Spezialitäten aus der heimischen Gastronomie anzubieten. Die App soll dabei helfen, schnell und einfach auf dieses Angebot zuzugreifen.

13.00 Uhr: Mit „Emmas.app“ unterstützen die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb eine digitale Einkaufslösung für kleinere Lebensmittelhändler wie Bäckereien, Metzgereien und Hofläden. Händler können sich ab sofort kostenlos registrieren. Mit Hilfe der App können kleinere Lebensmittelhändler und Direktvermarkter ihr Produktsortiment schnell und unkompliziert digitalisieren. Die bestellten Waren über „Emmas.app“ werden vom Händler zusammengestellt und müssen vom Kunden nur noch abgeholt werden. Auch eine Lieferung ist möglich, wenn der Händler diesen Service anbietet. Die Bezahlung erfolgt entweder über ein integriertes Online-Verfahren oder in Bar bei Abholung der Waren. Da die Folgen einer Covid-19-Erkrankung besonders für Ältere gefährlich sein könnten, bietet die App neue Möglichkeiten in der Nachbarschaftshilfe: eine Person kann ihre gewünschten Waren online selbst einkaufen und mit Hilfe des Bestellcodes von einem Nachbarn abholen lassen. Die App wurde ursprünglich in einem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt von der Universität Mannheim, der Entwicklerfirma Ciconia Software sowie dem Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis und dem Verband Region Rhein-Neckar entwickelt, um ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität in ländlichen Regionen mit Lebensmitteln zu versorgen. Gleichzeitig zielt die App darauf ab, regionale Versorgungsstrukturen auf dem Land aufrecht zu erhalten. Mittlerweile bieten insgesamt über 300 Anbieter in mehreren Landkreisen Baden-Württembergs ihre Produkte über Emmas App an. Aufgrund der aktuellen Corona-Lage wird sie für alle Anbieter bis Juli kostenlos und unverbindlich angeboten. Die Händler müssen bei Onlinezahlungen nur die Transferkosten für den externen Zahlungsabwickler übernehmen. Insbesondere kleinere Lebensmittelhändler wie Bäckereien, Metzgereien, Getränkehändler, Dorfläden, Imker, Winzer und Direktvermarkter oder Hofläden sind nun aufgefordert, die Chance zu nutzen und sich jetzt kostenlos zu registrieren. Sobald es ausreichend viele Händler dort gebe, können Bürgerinnen und Bürger mit der App online einkaufen und Bestellungen für Nachbarn oder Freunde mitbringen.
Weitere Informationen über Emmas App und Registrierung für Händler gibt es auf der Homepage www.emmas.app.

Über „Emmas.app“ können insbesondere kleine Lebensmittelhändler ihre Waren anbieten. Bild: Emmas.app

Über „Emmas.app“ können insbesondere kleine Lebensmittelhändler ihre Waren anbieten. Bild: Emmas.app

12.54 Uhr: Aufgrund der Corona-Pandemie verschiebt sich

der für den 1. Mai geplante Start des HzL-Freizeitverkehrs. Wann der Saisonstart nachgeholt werden kann, ist derzeit noch nicht absehbar. Der Freizeitverkehr hätte auf folgenden Zugstrecken beginnen sollen: im Eyachtal (Hechingen – Eyach), im Laucherttal (Sigmaringen – Engstingen), auf der Schwäbischen Alb (Tübingen – Hechingen – Burladingen – Gammertingen – Engstingen) sowie zwischen Hechingen beziehungsweise Balingen und Schömberg. Außerdem hätte der Naturpark-Express auf der Zugstrecke zwischen Gammertingen übers Donautal nach Donaueschingen beziehungsweise Blumberg-Zollhaus starten sollen sowie der Rad-Wander-Bus auf der Linie 400 zwischen Gammertingen und Reutlingen. Die Fahrten hätten an Sonn- und Feiertagen stattgefunden, beim Naturpark-Express zusätzlich auch an Samstagen.

12.50 Uhr: Das Landratsamt Reutlingen ist nach wie vor für den allgemeinen Publikumsverkehr geschlossen, es ist jedoch möglich Termine zu vereinbaren - sofern keine Erkrankung und keine Symptome vorliegen. Um sich gegenseitig zu schützen, sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts eine Mund- und Nasenbedeckung tragen, sofern keine anderen Schutzmaßnahmen wie Trennscheiben vorhanden sind. Das Landratsamt weist in einer Mitteilung darauf hin, dass auch Bürgerinnen und Bürger ihre Termine nur mit entsprechendem Mund- und Nasenschutz wahrnehmen dürfen. Dafür sei ausdrücklich kein medizinischer Mundschutz erforderlich, es genüge ein Schal, Tuch oder eine selbst gemachte oder gekaufte Stoffmaske. Diese Masken sollen das unkontrollierte Aushusten oder Ausniesen von virenbelasteten Tröpfchen und somit die Ansteckungswahrscheinlichkeit senken. Weiterhin eingehalten werden müssen die Hygiene- und Abstandsregeln.

12.40 Uhr: Verlässlichkeit und ein klar strukturierter Tagesablauf – diese Dinge sind für Menschen mit Autismus besonders wichtig. Was also tun, wenn die Werkstätten für Menschen mit Behinderung seit Wochen geschlossen sind? Wenn niemand weiß, wie sich die Corona-Pandemie weiterentwickeln wird und welche Folgen das hat? Wenn der Kalender obsolet geworden ist, der die Zukunft berechenbar machte? Konfrontiert mit diesen Fragen ist auch der Freundeskreis Mensch in Gomaringen.

12.15 Uhr: „Gute Kontakte“ will der Verein für Sozialpsychiatrie (VSP) mit seinem gleichnamigen Projekt in Tübingen vermitteln. Dafür sucht der Verein engagierte Bürger/innen, die mit wenig Aufwand Menschen mit psychischen Problemen unterstützen wollen. Bei dem Projekt geht es darum, dass zwei Personen in Kontakt miteinander kommen, um Isolations- und Einsamkeitsgefühlen oder verstärkten psychischen Symptomen in Zeiten der Infektionsschutzvorschriften entgegenzuwirken. Die Helfer/innen erhalten eine Aufwandsentschädigung. Interessierte können sich montags, dienstags und freitags von 10 bis 12 Uhr telefonisch unter 07071/7953340 oder per E-Mail unter der Adresse gutekontakte@vsp-net.de melden.

12.00 Uhr: Schlag zwölf standen beim DRK im Steinlachwasen Kässpätzle, Kartoffelsalat und Würstchen auf dem Tisch. Klinikmitarbeiter, Feuerwehr, Rettungsdienste: Viele, die in der Krise für andere draußen sind, überrascht Aris Mousmoulidis seit Wochen mit Gratisessen. Der Wirt vom Weilheimer Kneiple und Schützenhaus versorgt immer wieder „Menschen, die für uns da sind“ mit Mahlzeiten.

11.50 Uhr: Viele Auszubildende können derzeit nicht im Betrieb arbeiten und auch den Schulstoff müssen sie daheim lernen, weil Präsenzunterricht auch in den Berufsschulen derzeit nicht möglich ist. TAGBLATT-Mitarbeiter Werner Bauknecht hat mit einigen Betroffenen gesprochen.

11.00 Uhr: Landrat Joachim Walter, Notärztin Dr. Lisa Federle und Dr. Birgit Walter-Frank informieren in einer Pressekonferenz im Landratsamt über die aktuellen Entwicklungen im Landkreis. Hier im Stream live mitzuverfolgen:

10.10 Uhr: Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Familien treffen die Schulschließungen in der Coronakrise besonders hart. Wenn es keinen Drucker oder nicht mal einen Computer gibt, die Eltern keine Zeit zum gemeinsamen Üben haben oder mehrere Kinder in einer kleinen Wohnung leben, dann fällt das Lernen zuhause besonders schwer. Entsprechend leiden manche Schülerinnen und Schüler in der Coronakrise mehr unter den Schulschließungen als andere. „Ein wirkliches Problem“ sei das, sagt der Tübinger Bildungsforscher Prof. Thorsten Bohl.

9.57 Uhr: Der Bruderhaus-Diakonie droht ein Defizit von 2 Millionen Euro. Der Sozialkonzern hat bisher für Schutzkleidung über 700.000 Euro ausgegeben. Gleichzeitig brechen die Einnahmen weg. Weil die 24-Stunden-Pflegekräfte aus dem Ausland bereits im März ausgereist sind, steure Deutschland auf einen Pflegenotstand zu, in dem viele alte Menschen unterversorgt sein könnten, befürchtet zudem Tobias Staib, Fachlicher Leiter der Bruderhaus-Diakonie.

9.25 Uhr: „Dass die Maßnahmen alle 14 Tage aufs Neue überprüft werden, ist für Theater ein tödlicher Rhythmus“, sagte der Intendant der Schauspielbühnen in Stuttgart, Axel Preuß. Von den Politikern wünsche er sich klare Zielvorgaben für Theaterleute: „Sagt uns klipp und klar die Wahrheit, auch wenn sie schmerzlich ist. Wir können damit umgehen: Spielen wir in dieser Spielzeit noch oder spielen wir nicht?“ Es gehe ihm nicht um die schnelle Öffnung der Häuser, sagte Preuß. Sicherheit habe absolute Priorität. „Aber es geht mir um die Planungssicherheit, die wir als Intendanten brauchen.“

9.01 Uhr: Ist es die Ruhe vor dem Sturm? Die Frauenhäuser erwarten infolge der Corona-Krise mehr Fälle häuslicher Gewalt. Finanzielle Sorgen und beengte Wohnverhältnisse seien Ursachen von Angriffen auf Frauen. Doch die können ihren Peinigern derzeit kaum entfliehen. „Das bestehende Problem, dass es in Baden-Württemberg viel zu wenig Plätze gibt, wird durch die Corona-Krise deutlich verschärft“, sagte Andrea Bosch von der Koordinierungsstelle der Landesarbeitsgemeinschaft Autonomer Frauenhäuser der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

8.53 Uhr: Die gesetzlichen Krankenkassen wehren sich gegen das Vorhaben des Bundes, ihnen die Kosten für millionenfache Corona-Massentests Woche für Woche aufzubürden. „Reihentestungen von Menschen ohne Symptome zur Eindämmung einer Pandemie sind eine Staatsaufgabe und nicht die der gesetzlichen Krankenversicherung“, sagt Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes, der Dachorganisation aller 105 Kassen.

8.50 Uhr: „Es bedarf weiterer gemeinsamer Anstrengungen, um eine drohende Verarmung der Kunst- und Kulturlandschaft nach der Corona-Krise zu verhindern“, heißt es in einem Schreiben der Ministerrunde an Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sowie die Minister für Finanzen und Wirtschaft, Olaf Scholz (SPD) und Peter Altmaier (CDU). Grütters sagte am Donnerstag, dass sich die Politik speziell um die von der Corona-Krise besonders hart getroffenen freischaffenden Künstler kümmern müsse.


8.45 Uhr:
Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, schlägt Alarm: Aufgrund der Corona-Krise meiden viele anderweitig Erkrankte eine Behandlung in einer Klinik. Angesichts von etwa 10 000 leeren Intensivbetten in Deutschlands Krankenhäusern fordert er eine Rückkehr in den Regelbetrieb, damit auch andere Eingriffe nicht zu lange aufgeschoben werden müssen. Auch Reha-Maßnahmen sollten wieder verstärkt aufgenommen werden.

 

Hilfsangebote:
Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen sollen sich während der Corona-Epidemie besonders gut von anderen isolieren. Um diese Menschen zuhause mit Lebensmitteln oder Medikamenten zu versorgen, gibt es im Kreis Tübingen viele öffentliche und private Hilfsangebote. Es gibt aber auch Meldungen über Betrüger, welche die Situation ausnutzen. Fast überall können sich Hilfesuchende deshalb direkt an ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden, wo man den Überblick über lokale Nachbarschaftshilfen und seriöse Angebote von Organisationen und Institutionen hat. Wir haben die Infoseiten zusammengetragen.

 

8.35 Uhr: Fast acht Stunden lang verhandelten die Spitzen der Regierungskoalition über weitere Hilfen für Bürger und Wirtschaft in der Corona-Krise. Am Ende kamen mehr konkrete Ergebnisse heraus, als viele erwartet hatten. Die Hilfen betreffen vor allem Kurzarbeitergeld, Hinzuverdienst, Arbeitslosengeld, Gastronomie, kleine und mittelständische Unternehmen sowie bedürftige Schüler.

8.20 Uhr: Heute ist Freitag. War da nicht was? Kein Weg führte im vergangenen Jahr an ihnen vorbei: Die Klimaaktivisten von Fridays for Future (FFF) dominierten die Debatte. Mit ihren weltweiten Protestaktionen katapultierten sie den Klimaschutz an die Spitze der politischen Agenda. Zuletzt ist es allerdings immer stiller um sie geworden, schon vor der Coronakrise nahm die Anzahl der Teilnehmer an den wöchentlichen Schulstreiks ab. Der Plan der Aktivisten war daher, die Bewegung am 24. April mit einem globalen Schulstreik aus dem Winterschlaf zu holen, was Covid-19 nun unmöglich macht. Aufgeben wollen sie dennoch nicht: „Dann machen wir das halt digital und bringen den Protest von der Straße ins Netz“, sagt FFF-Sprecher Quang Paasch. Während sich am letzten globalen Klimastreik Ende November deutschlandweit rund 630 000 Protestierende beteiligten, soll es nun einen Livestream mit Musik, prominenten Rednern sowie Schalten an verschiedene Orte geben. In vielen Städten sollen kleinere Aktionen des stillen Protests stattfinden, indem Demo-Schilder als eine Art Ausstellung ausgelegt werden. Auch in Tübingen sollen heute zwischen 12 und 16 Uhr zuvor gesammelte Banner und selbstgestaltete Plakate auf dem Holzmarkt ausgelegt werden.

8.10 Uhr: Die Arbeitsgerichte bereiten sich vor dem Hintergrund der Corona-Krise auf eine Klageflut vor. Denn drohende Massenentlassungen könnten in den kommenden Monaten zu zigtausenden Kündigungsschutzverfahren führen. Nur: Wie sollen die Gerichte den Zusatzaufwand stemmen, dabei sämtliche Prozessregeln einhalten und gleichzeitig allen Infektionsschutzvorschriften gerecht werden? Hierfür will das Bundesarbeitsministerium die Möglichkeit von Verhandlungen per Videokonferenzen deutlich erleichtern.

8.05 Uhr: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat erneut vor einer zu schnellen Lockerung der Corona-Regeln gewarnt. „Wenn wir jetzt zu sorglos handeln, wird sich das bitter rächen“, sagte Kretschmann in Ulm bei einer Pressekonferenz mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). Die Restriktionen seien auch im Interesse der Wirtschaft, weil eine zweite Welle der Pandemie erst recht zu Schäden in den Unternehmen führen würde.

7.55 Uhr: Ein leerer Wagon statt Stehplatz, Stille statt Stimmengewirr, sauberer statt vermüllter Boden: So sieht es derzeit in Bus und Bahn aus. Für die wenigen verbliebenen Fahrgäste des Öffentlichen Nahverkehrs mag das ein Segen sein. Doch für die Verkehrsunternehmen ist es eine schwierige Situation. Sie beklagen einen dramatischen Fahrgastrückgang aufgrund der Folgen durch die Corona-Pandemie. Nun wird nach und nach in allen Bundesländern die Maskenpflicht eingeführt. Doch bringt sie die Passagiere zurück in den ÖPNV? Was planen Bund und Länder, um die Unternehmen zu unterstützen?

7.40 Uhr: Kurzarbeit, Home-Schooling und Ausgangsbeschränkungen lassen Menschen gerade viel Zeit zu Hause. Wie die Menschen in Deutschland ihre Freizeit nutzen und welche Bedeutung das veränderte Konsumverhalten für die Wirtschaft hat, fasst Michael Gabel (SWP) zusammen.

7.35 Uhr: Trotz Corona-Ausnahmesituation: Auch dieses Jahr können Schüler bei Abschlussprüfungen durchfallen und müssten in diesem Fall das Schuljahr wiederholen. Das hat Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) bei einer öffentlichen Sitzung des Landtags-Bildungsausschusses klargestellt.

7.30 Uhr: Kleine Parteien in Baden-Württemberg befürchten, dass sie wegen der Coronakrise Schwierigkeiten bei der Aufstellung von Kandidaten für die Landtagswahl 2021 bekommen. Das liegt an einer Regelung im Landtagswahlrecht, die vorsieht, dass Kandidaten von Parteien, die bisher nicht im Landtag vertreten sind, nur dann kandidieren können, wenn sie in ihrem Wahlkreis 150 Unterschriften von Unterstützern zusammen bekommen. „Diese Regelung macht es uns und anderen kleinen Parteien nahezu unmöglich, an der Wahl teilzunehmen, wenn die Corona-Pandemie weiter anhält“, sagt Borys Sobieski, der Landesvorsitzende der Piratenpartei in Baden-Württemberg. Eine Unterschriftensammlung sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt „undenkbar“ und „absolut verantwortungslos“. Die Piraten fordern deswegen, die Unterschriftensammlung auszusetzen und nicht zur Bedingung für die Wahlzulassung zu machen.

7.25 Uhr: Live und virtuell auf Safari gehen: Das ermöglichen nun einige Anbieter in Afrika. Der Safari-Tourismus in Ländern wie Südafrika und Kenia ist schlagartig eingebrochen. Vielen Schutzgebieten stehen somit finanzielle Schwierigkeiten bevor. Rund 70 Prozent der Einnahmen von Ol Pejeta, einem Wildreservat in Kenia, kommen aus dem Tourismus, sagte etwa der Safari-Guide Samuel Mbogo. Dadurch würden auch die Ranger finanziert, die vor Wilderei schützen. „Wir machen uns Sorgen um die Sicherheit dieser Tiere.“ Ol Pejeta streamt wie manch andere Anbieter täglich Live-Safaris.

Möge der Wunsch in Erfüllung gehen! Gesehen an der Pinnwand der Stiftskirche. Bild: Christiane Hoyer

Möge der Wunsch in Erfüllung gehen! Gesehen an der Pinnwand der Stiftskirche. Bild: Christiane Hoyer

7.15 Uhr: Lena, Iron Maiden, James Blunt, Udo Lindenberg: Sie hätten dieses Jahr in Stuttgart spielen sollen. Doch nun heißt es - keine Konzerte, keine Festivals: Das Corona-Virus macht in diesem Sommer auch Musikfans einen Strich durch die Rechnung. Denn seit vergangener Woche gilt: In Deutschland sind Großveranstaltungen bis 31. August verboten. Ab welcher Personenzahl das Verbot gilt, müssen die einzelnen Länder festlegen. Doch bereits jetzt befürchten die Konzertveranstalter – besonders die kleineren – den finanziellen Zusammenbruch.

 

Push-Service:
Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

 

7.10 Uhr: „Wir werden noch lange mit diesem Virus leben müssen“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundestag. In ihrer Regierungserklärung ermahnte sie drängelnde Öffnungs-Enthusiasten ebenso streng wie rücksichtslose Alten-Wegsperrer oder Ministerpräsidenten im Überbietungswettlauf.

6.45 Uhr: Wie sicher sind Autofahrer und Mitfahrer vor einer Ansteckung? Saubere Innenraumluft in Fahrzeugen ist seit der Pandemie ein großes Thema. Es gibt keinen Filter, der das Virus auf dem Weg zum Autoinsassen komplett stoppt, dazu ist es zu klein. Doch das macht nichts, glauben Experten. „Die Gefahr, sich im Auto anzustecken, ist dennoch vernachlässigbar“, sagt Martin Klein, Chef der Innenraumfilter-Sparte beim Autozulieferer Mann+Hummel. „Da ist die Gefahr, sich die Krankheit durch Mitfahrer zu holen, sehr viel größer.“ Dies bestätigt Kommunikations-Manager Michael Schweitzer von Volvo. „Das Virus sitzt auf einem weitaus größeren Wassertropfen oder Staubkorn. Und diese werden sehr wohl herausgefiltert.“

6.40 Uhr: Eine gesetzliche Maskenpflicht für Schals oder Tücher sei „lächerlich“ - Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery kritisiert die in der Corona-Krise geplante bundesweite Maskenpflicht. „Wer eine Maske trägt, wähnt sich sicher, er vergisst den allein entscheidenden Mindestabstand“, sagte Montgomery. Bei unsachgemäßem Gebrauch könnten Masken gefährlich werden. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte riet davon ab, jüngere Kinder zum Tragen von Masken zu verpflichten. Montgomery erläuterte, dass sich im Stoff ein Virus konzentriere. Beim Abnehmen berühre man die Gesichtshaut, schneller könne man sich kaum infizieren.

 

In eigener Sache:
Seit der erste Corona-Fall in Tübingen aufgetreten ist, berichtet das Schwäbische Tagblatt täglich in einem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen in der Region. Unsere Arbeit wird nicht wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über allgemeine Gebühren finanziert, sondern durch unsere zahlenden Abonnenten und Anzeigenkunden. Dennoch bleibt dieses Übersichts-Blog angesichts des großen Informationsbedürfnisses gratis. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, denken Sie bitte darüber nach, sie durch den Abschluss eines Abos zu unterstützen. Das Online-Abo gibt es bereits zu einem Preis von 6,90 Euro im Monat. Außerdem bietet der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Zeitungsabonnement (Print oder E-Paper) zum Sonderpreis an.

 

6.35 Uhr: Heute wird der Deutsche Filmpreis verliehen – ohne große Gala. Stattdessen ist eine Fernsehsendung geplant, mehrere Prominente sollen zugeschaltet werden. Im Interview erklärt der Schauspieler und Präsident der Deutschen Filmakademie Ulrich Matthes, wie es der Kino- und Filmbranche geht und welche Hoffnungen er für die Zeit nach Corona hat.

6.15 Uhr: Seit über einem Monat gibt es für Schülerinnen und Schüler in Tübingen – und dem ganzen Land – keinen Präsenzunterricht mehr. Sie sind wie ihre Lehrerinnen und Lehrer ins Home-Office gezogen, erhalten Unterricht per Videokonferenz oder fischen sich ihre Aufgaben aus digitalen Lernplattformen und Uploads ihrer Pädagogen.Wie alle Schülerinnen und Schüler haben sich auch die Tübinger Abiturientinnen und Abiturienten ins Home-Office verzogen.

Das TAGBLATT fragte nach: Wie laufen die Vorbereitungen? Und wie sehr fehlt ihnen der schulische Alltag?

6.00 Uhr: Guten Morgen aus der Online-Redaktion.

Online-Marktplätze machen in Corona-Zeiten gewaltige Umsätze, während Vor-Ort-Händler selbst nach den Lockerungen mit leeren Innenstädten kämpfen werden. Nur wenige Tübinger Läden haben eigene, professionelle Bestell-, Liefer- und Online-Shopping-Angebote. Im März haben Tübinger Aktive deshalb mit einer Anschubfinanzierung der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft über den HGV das Liefer-Portal „Tueshop“ rasch hochgezogen. TAGBLATT-Redakteur Eike Freese hat mit Selcuk Öner, dem Betreiber des neuen Liefer-Portals, gesprochen: über vier intensive Wochen im Lockdown und warum mehr Online jetzt auch die Altstadtgassen stärkt.

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Das derzeit grassierende neuartige Coronavirus gehört zur Familie der Coronaviridae, deren Vertreter bei Wirbeltieren verschiedene Erkrankungen hervorrufen. Manche Coronaviren können Artenbarrieren überwinden und mehrere Wirtspezies infizieren.

Beim Menschen sind momentan sieben Coronavirusspezies als Erreger von leichten Erkältungskrankheiten bis hin zu schweren akuten Atemwegssyndromen bekannt (Stand Februar 2020). Neben dem sich aktuell weltweit ausbreitenden Sars-Cov-2 ist auch der Erreger der Sars-Pandemie 2002/2003 Sars-Cov sowie der 2012 aufgetretene Erreger Mers-Cov von Bedeutung.

Sars steht für Severe Acute Respiratory Syndrome (Schweres Akutes Atemwegssyndrom), Mers bedeutet Middle East Respiratory Syndrome (Atemwegssyndrom des Mittleren Ostens).

Der Begriff Corona bezieht sich auf das Erscheinungsbild dieser Viren: Die Fortsätze auf der Virenhülle sehen unter dem Elektronenmikroskop wie ein Strahlenkranz aus, der einer Sonnenkorona ähnelt. Corona kommt aus dem Spanischen und bedeutet Krone.

Die durch das Sars-CoV-2 (Severe-Acute-Respiratory-Syndrome-Coronavirus-2) ausgelöste Erkrankung der Atemwege wurde Covid-19 genannt (Coronavirus-Disease-2019, deutsch: Coronavirus-Krankheit-2019).

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus Sars-Cov-2 gibt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Fachliche Informationen zu der neuen Atemwegserkrankung Covid-19 (verursacht durch das Coronavirus Sars-Cov-2) stellt das Robert-Koch-Institut zur Verfügung.

Informationen zum Coronavirus, zu den Fallzahlen und zu den geltenden Verordnungen zur Eindämmung der Epidemie im Land gibt es beim Sozialministerium Baden-Württemberg.

Das Tübinger Landratsamt hat unter der Telefonnummer 07071/207-3600 eine Hotline eingerichtet (wochentags 8 bis 18 Uhr, am Wochenende 10 bis 14 Uhr).

Neben Einkaufshilfen vermittelt die Stadtverwaltung Tübingen Informationen zu sozialen Hilfsangeboten in Tübingen. Das Corona-Telefon ist immer montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr besetzt. Die Telefonnummer lautet 07071/204-1010. Der Hilfsdienst ist auch per E-Mail erreichbar: corona.soziales@tuebingen.de. Viele Informationen und Kontaktdaten von Einkaufs- und Nachbarschaftshilfen gibt es außerdem auf der städtischen Internetseite: www.tuebingen.de/corona-einkaufshilfe

Wer seine Hilfe in der Nachbarschaft anbieten möchte, kann das auch über das Formular tun, das wir - inspiriert vom Berliner Rundfunk - erstellt haben und hier als PDF zum Download anbieten: ausfüllen, ausdrucken und in der Nachbarschaft verteilen für die Menschen, die keinen Internetzugang haben.