Kraft- und stilvolles Kirmes-Kino für große Buben und ihre Anverwandten.

Crank

Kraft- und stilvolles Kirmes-Kino für große Buben und ihre Anverwandten.

24.11.2015

Von che

Crank

„Wenn du stehen bleibst, bist du tot?, plaudert der Doktor gut gelaunt ins Handy. Seinem Gegenüber, dem Profikiller Chev, hat man gerade eine Giftinjektion verpasst. Es bleiben noch wenige Stunden zu leben - aber nur, wenn das Adrenalin konstant aus allen Drüsen quillt. Da ist freilich Eile geboten, will man sich noch von der Freundin verabschieden und vor allem die Missetäter mit ins Jenseits reißen.

Soweit die Handlung, der Rest ist Amok. Filmisch, indem das Regie-Duo Neveldine & Taylor alles aufbietet, was das Videoclip-Zeitalter vom Stakkato-Schnitt bis zum Turbozoom an Tempobolz-Effekten hergibt. Inhaltlich, indem unser Todgeweihter im Auto, auf dem Motorrad, im Dauerlauf oder per Salto mortale durch Los Angeles rast, wankt und fliegt, um alles aus dem Weg zu räumen, was sich seiner letzten Mission in den Weg stellt.

Das hört sich schlimmer an als es ist (oder das Jugendverbot der FSK glauben macht). Tatsächlich ist der Vollgas-Trip zur Hölle fast durchgängig komödiantisch grundiert und ironisch gebrochen ? wobei besonders Chevs Versuche, sich mittels Sex oder Waffeleisen die lebensnotwendigen Adrenalin-Kicks zu verschaffen, Grund zum Schmunzeln geben.

Stellt man noch Hauptdarsteller Jason Statham in Rechnung, dessen Coolness ein bisschen an Bruce Willis in besten „Die Hard?-Tagen erinnert, zählt „Crank? zum besten, was das Kino in dieser Saison an Krachbumm zu bieten hat.