Fußball

DFB-Frauen mit weißer Weste Gruppensieger

Bei der Weltmeisterschaft in Frankreich läuft noch nicht alles richtig rund, aber zumindest das 4:0 gegen Neuling Südafrika liest sich gut.

18.06.2019

Von SID/DPA

Torreigen, angemessener Jubel: Sara Däbritz (links) und Giulia Gwinn wagen ein kleines Siegertänzchen. Im Achtelfinale der WM wird's wohl anspruchsvoller. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Torreigen, angemessener Jubel: Sara Däbritz (links) und Giulia Gwinn wagen ein kleines Siegertänzchen. Im Achtelfinale der WM wird's wohl anspruchsvoller. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Das Abklatschen nach dem Abpfiff wirkte ziemlich kraftlos. Die deutschen Fußballerinnen hatten zwar gerade den WM-Gruppensieg durch das 4:0 (3:0) gegen Südafrika mühelos klargemacht und waren mit einer weißen Weste (drei Siege, sechs Treffer, kein Gegentor) in das Achtelfinale eingezogen - doch die Hitze und die notorische Abschlussschwäche hatten ihre Spuren hinterlassen.

„Wir haben uns teilweise das Leben selbst schwer gemacht“, gab Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in der ARD deshalb auch unumwunden zu: „Wir haben noch Potenzial. Aber das Wichtigste ist, dass wir das Spiel gewonnen haben. Wir haben neun Punkte geholt – mehr geht nicht in der Gruppe. Ich hoffe, dass uns das ein Stück weit Sicherheit geben wird.“

Der Olympiasieger, der dank des Gruppensieges dem Titelverteidiger und Topfavoriten aus den USA zunächst aus dem Weg geht, trifft beim Auftakt in die K.o.-Runde am Samstag in Grenoble (17.30 Uhr/ZDF und DAZN) auf einen Gruppendritten (aus A, C oder D).

Nach der spielerischen Magerkost bei den 1:0-Siegen gegen China und Spanien trafen Melanie Leupolz (14.), Sara Däbritz (29.), Alexandra Popp (40.) und Lina Magull (59.) für den zweimaligen Weltmeister, der gegen den WM-Neuling aber ein halbes Dutzend hochkarätiger Chancen liegen ließ. Zudem musste Torhüterin Almuth Schult in der Schlussphase einige Male stark halten, um ohne Gegentor beim Turnier zu bleiben.

Spielführerin Popp war dennoch zufrieden. „Grundsätzlich war es wichtig, dass wir den Ball haben laufen lassen. Wir haben gezeigt, dass wir Fußballspielen können. Das war wichtig“, sagte die Torschützin: „Wir sind happy über den Gruppensieg. Das war unser erstes Ziel.“

Oliver Bierhoff verbreitete bereits vor dem Anpfiff Zuversicht. „Der Start in so ein Turnier ist immer schwer - gerade für eine junge Mannschaft“, sagte der DFB-Direktor: „Es sind große Entschlossenheit und ein starker Teamgeist da. So ein Start ist manchmal gar nicht schlecht.“

Voss-Tecklenburg hatte im Vergleich zum Spanien-Spiel drei Veränderungen in der Startformation vorgenommen. Magull, Leupolz und Klara Bühl spielten bei hochsommerlichen Temperaturen in Montpellier für Lena Goeßling, Kathrin Hendrich und Lena Oberdorf.

Wie schon zuletzt musste die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ohne Spielmacherin Dzsenifer Marozsan (Zehenbruch) auskommen. Laut Voss-Tecklenburg macht die 27-Jährige erste Fortschritte, aber selbst das Achtelfinale kommt für Marozsan trotzdem noch zu früh. Vor 15?502 Zuschauern waren die Deutschen im ersten Duell mit „Banyana Banyana“ klar überlegen. Der Rekord-Europameister, der sich bei der Endrunde für Olympia 2020 in Tokio qualifizieren will, bestimmte während der kompletten ersten Hälfte das Geschehen. Nach den ersten beiden Toren vergaben die Deutschen aber zum großen Ärger ihrer Trainerin zahlreiche Großchancen.

Viele Fouls

Zu Beginn des zweiten Durchgangs änderte sich nichts am Spielverlauf. Die Südafrikanerinnen wussten sich oft nur mit Fouls zu helfen. Nach einem Freistoß staubte Magull ab. Schon zuvor war Magull positiv aufgefallen, die 24-Jährige belebte spürbar das Spiel der Deutschen.

Nach einer guten Stunde ließ es die Elf von Voss-Tecklenburg ruhiger angehen, die mangelhafte Chancenverwertung blieb dennoch ein Thema. Zwei bis vier Tore mehr wären locker möglich gewesen. sid/dpa

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Erstellt:
18.06.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 18.06.2019, 06:00 Uhr

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