Jahrhundertprojekt
Das Geld für die Brücke ist da!
Die Baufreigabe für das 56,7 Millionen Euro teure Projekt soll laut Hans-Joachim Fuchtel in den nächsten Tagen kommen.
Die letzte Hürde für die Realisierung der Horber Hochbrücke scheint beseitigt. Die 56,7 Millionen Euro für den Bau der Neckarquerung seien vorhanden. Das gab der CDU-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel bekannt. Bei einem Treffen mit dem neu berufenen Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Steffen Bilger, sicherte dieser die Baufreigabe für die kommenden Tage zu. „Der Staatssekretär hat die Originalakten in der Hand gehabt“, erzählte Fuchtel gestern beim Telefonat mit der SÜDWEST PRESSE. Die Baufreigabe müsse jetzt nur noch den postalischen Weg durch die Ministerien nehmen.
Fuchtel zeigte sich hocherfreut, dass die Geschichte der Horber Hochbrücke nun ein glückliches Ende findet. „Diesem Moment fiebert die ganze Region seit Jahrzehnten entgegen“, sagte er. Die Hochbrücke soll Entlastung für das vom innerstädtischen Verkehr gebeutelte Horb bringen und dem Westkreis eine schnellere Anbindung an die Autobahn.
Ob der Bund die finanziellen Mittel für die Hochbrücke bereit stellen würde, war der letzte Knackpunkt des Jahrhundertprojekts. Nun sind die 57,6 Millionen Euro im Haushalt 2018 festgeschrieben, der im Sommer verabschiedet werden soll. Ein genaues Datum konnte Fuchtel auf Anfrage nicht nennen. „Aber am Haushalt wird mit Hochdruck gearbeitet“, betonte er.
Am 19. September 2018
möglicher Baubeginn
Die Zeitspanne bis zur Haushaltsverabschiedung könne aber bereits genutzt werden. „Es wird nicht zugeschaut, sondern die Ausführungsplanungen und Ausschreibungsunterlagen werden vorbereitet“, erläutert Fuchtel. Wenn der Bundeshaushalt dann steht, könnten die Brückenarbeiten unverzüglich ausgeschrieben werden.
Möglich wird die beschleunigte Realisierung durch die Verstärkung der Bundesfernstraßenmittel bis 2021. Das Horber Projekt ist dabei eines von drei Projekten in ganz Deutschland, bei denen bereits jetzt die Freigabe erteilt wurde. Fuchtel erfüllt das mit Stolz, denn schon seit 30 Jahren beschäftigt er sich mit der Umfahrung von Horb, hat Meter von Akten gesichtet und unzählige Diskussionen miterlebt. „Wir haben einen langen Atem gebraucht, um das durchzusetzen.“ Baubeginn könnte noch in diesem Jahr sein. Laut RP Karlsruhe wäre der 19. September 2018 ein möglicher Termin.
Der Freigabebescheid geht aktuell von Kosten in Höhe von 56,7 Millionen Euro aus. Vor zwei Jahren gingen die Planer noch von 50 Millionen Euro aus. Dazu Fuchtel: „Nur zur historischen Betrachtung verweise ich darauf, dass die ehemaligen Protagonisten einmal von zehn Millionen DM ausgingen.“ Doch die Horber hätten sich beim Bürgerentscheid für die Hochbrücke ausgesprochen; ein Wille, den es dann umzusetzen galt. Die Baufreigabe sei für die Region nun eine „ganz einschneidende Sache“, ist er überzeugt.
Seine SPD-Kollegin Saskia Esken sieht das genauso. „Wir haben alle in den vergangenen Jahren eine Menge Ankündigungen gehört – jetzt wird es wahr: Die Hochbrücke kommt“, teilt sie uns auf Anfrage mit. Sie erwähnt die enge Zusammenarbeit mit Hans-Joachim Fuchtel bei der Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans in
der vergangenen Legislaturperiode, die jetzt erste Früchte in der Region trage. „Das freut mich
für Horb.“
Esken hofft, dass auch andere Projekte wie der Freudenstädter und Calwer Tunnel gut vorankommen. Fuchtel kündigte ebenfalls an, sich mit der gleichen Entschlossenheit den anderen Projekten im Wahlkreis zu widmen.
Der Zeitplan
Die Ausschreibungen sind im Juni geplant, Baubeginn wäre am 19. September möglich. Der Straßenbau einschließlich Stütz- und Lärmschutzwände auf der Seite Nordstetten soll von März 2019 bis September 2020 erfolgen. Die Ausschreibung für den Straßenbau auf Seite Horb mit Talbrücke ist im Zeitraum Herbst 2018 bis Sommer 2019 eingeplant. Die Ausführung könnte danach starten. Geplantes Bauende für das Gesamtvorhaben: Frühjahr 2022.