Basel - Freiburg - Haute-Alsace - Strasbourg - Karlsruhe

Das Land plant eine europäische Universität

Die Hochschulen in der Dreiländerregion am Oberrhein sollen noch enger zusammenarbeiten.

07.03.2018

Von Jens Schmitz

Hörsaal in Freiburg: Bald Europa-Uni? Foto: Patrick Seeger/dpa

Hörsaal in Freiburg: Bald Europa-Uni? Foto: Patrick Seeger/dpa

Stuttgart. Die Landesregierung will die Hochschullandschaft am Oberrhein zu einer Europäischen Universität ausbauen. Die fünf bisherigen Eucor-Hochschulen sollen Standards in der Lehre genauso teilen wie Studienprogramme, Forschungsprofile und Infrastruktur. Das hat das grün-schwarze Kabinett beschlossen. „Wir hoffen sehr, dass es wirklich Leuchtturmcharakter haben wird, dass der Mut dazu bestehen wird, sich abzuheben von dem Mainstream an Kooperationen“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

Gemeinsam mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann stellte Bauer das Projekt in Stuttgart vor. Kretschmann bedankte sich ausdrücklich beim französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, der die Gründung Europäischer Universitäten im Herbst vorgeschlagen hatte. Kretschmann erklärte, das sei nicht nur im Hinblick auf die Krise des europäischen Projekts „absolut der richtige Ansatz“, sondern auch, weil Fortschritt heute in der Regel das Ergebnis wissenschaftlicher Kooperation sei und Staaten wie China oder die USA sonst uneinholbar würden.

„Wir haben das längst sozusagen schon in die Wege geleitet“, fuhr der Ministerpräsident fort und erklärte, „dass wir mit ,Eucor – The European Campus? bereits einen Meilenstein der grenzüberschreitenden und europäischen Zusammenarbeit erreicht haben.“

Der Rektor der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität, Hans-Jochen Schiewer, nannte den politischen Zuspruch gesterm „eine einmalige historische Chance, die europäische Idee wiederzubeleben“.

Die Abkürzung Eucor steht für „Europäische Konföderation der Oberrheinischen Universitäten“; sie wurde 1989 von sieben deutschen, französischen und schweizerischen Hochschulen gegründet. Heute arbeiten in dem Verbund die Universitäten Basel, Freiburg, Haute-Alsace, Strasbourg und das Karlsruher Institut für Technologie zusammen. Studierende können Lehrveranstaltungen aller anderen Hochschulen besuchen; teilweise können sie Abschlüsse unterschiedlicher Länder erwerben. In der Forschung sind Schwerpunkte durch verschiedene Disziplinen vereinbart.

Nun sollen gemeinsame Strukturen hinzukommen – von der strategischen Planung über Forschungs- und Studienprogramme bis zu gemeinsamer Infrastruktur und dem Austausch von Verwaltungspersonal.

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Erstellt:
07.03.2018, 08:23 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 53sec
zuletzt aktualisiert: 07.03.2018, 08:23 Uhr

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