Tierversuche

Das Leid

An drei Instituten der Tübinger Universität gibt es auch weiterhin Tierversuche („Keine leidvollen Affenversuche“, 21. April).

26.04.2017

Von Matthias Rude für die Antispeziesistische Aktion

Schade: Das TAGBLATT macht sich wieder zum PR-Multiplikator von Tierexperimentatoren, obschon man es inzwischen besser wissen müsste: „Keine leidvollen Affenversuche“ titelt die Zeitung; der Leiter der Stabsstelle für Hochschulkommunikation wird mit der Aussage zitiert, das Einführen von Drähten ins Gehirn sei schmerzfrei. Das „Argument“, dass das Gehirn an sich kein Schmerzempfinden hat, wurde auch vom MPI immer wieder angeführt. Wohlweislich wird hier aber alles verschwiegen, was das eigentliche Leid der Affen ausmacht – stundenlanges Fixieren im „Primatenstuhl“, Wasserentzug, entzündete Implantate...

Wen glaubt die Universität eigentlich noch täuschen zu können, nachdem durch die Filmaufnahmen aus dem MPI die Realität solcher Versuche öffentlich geworden ist? Dass die PR der Universität platt und unbeholfen ist, ist nichts Neues. So lud das Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience (CIN) 2013 zu einer Veranstaltung, bei der ein Podium, bestehend aus Tierexperimentatoren, die angebliche Notwendigkeit von Tierversuchen „aus verschiedenen Perspektiven“ beleuchtete; „ethische Erwägungen“ sollte Dr. Dr. Karin Blumer anstellen, Lobbyistin der Novartis AG, Pharmakonzern und einer der größten Tierversuchs-Betreiber – eine Farce. CIN-Leiter Prof. Dr. Hans-Peter Thier war sich nicht einmal zu schade, eine schwerkranke Patientin im Rollstuhl regelrecht vorzuführen und sie schaulaufen zu lassen, um Betroffenheit auszulösen.

Das sind die Methoden einer „Elite-Universität“!