Sängerlob

Das Wichtigste ist die Gemeinschaft

In Jettenburg wurden 19 Chor-Sängerinnen und -Sänger aus dem Bezirk Steinlach-Härten-Wiesaz geehrt.

07.11.2016

Von Anja Kerber

Die langjährige Liebe zum Chorgesang wurde in Jettenburg mit Rosen und Urkunden belohnt. Bild: Kerber

Die langjährige Liebe zum Chorgesang wurde in Jettenburg mit Rosen und Urkunden belohnt. Bild: Kerber

„Die jahrelange Bindung an ein und den selben Verein ist in unserer schnelllebigen Zeit keine Selbstverständlichkeit“, sagte Waldemar Koitsch, Bezirksvorsitzender des Chorverbands Ludwig Uhland. Mit diesen Worten begrüßte er im Dorfgemeinschaftshaus Jettenburg die rund 90 Gäste, die zur Ehrungsmatinee gekommen waren. Alle Jubilare aus einem Chor des Bezirks Steinlach-Härten-Wiesaz, die diesem schon seit 30 , 40, 50, 60 oder 65 Jahre treu sind, erhielten vom Chorverband Ludwig Uhland, dem deutschen sowie dem schwäbischen Chorverband eine Ehrung.

Auch Kusterdingens Bürgermeister Jürgen Soltau fand nur lobende Worte: Er sei dankbar für die Vielfalt an Chören in der Gemeinde, man könne sogar von einer Sängerhochburg sprechen. „Bei uns schreien die Babys in der Wiege melodischer als anderswo“, sagte er schmunzelnd.

Mit musikalischer Begleitung durch den Chor „Anything Goes“ vom Liederkranz Jettenburg erhielten die Jubilare neben einer Urkunde und einer Rose auch eine Anstecknadel. Anneliese Adis vom Gesangverein Gönningen und Otto Hausch vom Bürgergesangverein Ofterdingen bekamen für ihr 65-jähriges Mitsingen auch einen Ehrenbrief überreicht. „Ein wirklich tolles Ambiente hier“, freute sich Adis, die bereits seit ihrem 15. Lebensjahr im Chor singt. „Meine Eltern haben mich damals in ihren Chor mitgenommen. Als es danach in die Wirtschaft ging, sagten sie, ich solle nach Hause gehen, natürlich bin ich geblieben“, berichte sie mit einem Lachen.

Auch Rudi Weber, der genau wie seine Frau Sigrid Weber für die 50-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde, hatte hierzu einen lustigen Schwank zu erzählen: „Meine Schwiegermutter sagte damals, ich sei doch bloß im Chor, weil es danach in die Wirtschaft geht“, lachte er. Seine Frau und er waren damals beide 27, als sie auf den Liederkranz Talheim aufmerksam wurden. „In der Schule konnte und wollte ich nie singen, da bin ich lieber kicken gegangen. Heute macht es großen Spaß“, erzählte er weiter.

Emma Luz, seit 50 Jahren beim Bürgergesangsverein Ofterdingen, hatte schon immer Spaß am Singen. Mit 14 ging sie das erste Mal zum Chor. „Damals hatte man nicht so viele Möglichkeiten, da war der Chor das einzige, wo jeder einfach mitmachen konnte“, erzählte sie. Das Wichtigste neben dem Singen seien die Gemeinschaft und der Zusammenhalt. Hier waren sich alle einig. „Das Schönste am Chorgesang ist, dass man immer in einer schönen Runde ist und die Freude am Singen teilen kann“, fasste Sigrid Weber zusammen. Und in genau solch einer schönen Runde klang die Ehrungsmatinee bei einem Stehempfang aus.