Hier darf jeder von 6 bis 66 in kleinem Kindheits-Glück schwelgen

Das fliegende Klassenzimmer (2002)

Hier darf jeder von 6 bis 66 in kleinem Kindheits-Glück schwelgen

24.11.2015

Von che

Das fliegende Klassenzimmer (2002)

Und gleich noch einmal: Zauberhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit. Bei der dritten und mit Abstand pfiffigsten Verfilmung von Erich Kästners klassischem Internats-Roman kommen mämlich auch die älteren Semester auf ihre Kosten. Schließlich ist die Erzählung eine rückwärtsgewandte Erwachsenen-Fantasie vom großen Kindheits-Glück.

Die Geschichte wurde von den Drehbuchautoren so behutsam aktualisiert, dass sowohl der (von allzu onkelhafter Betulichkeit entstaubte) Kästner?sche Spirit erhalten bleibt wie auch die Lebenswelt heutiger Kids im Hintergrund präsent ist. Der Rest ist das reine Märchen, bevölkert von vollkommen wirklichkeitsfernen, gleichwohl sehr liebevoll gezeichneten Fabelwesen: bedingungslos solidarischen Jugendlichen, einem edlen Pauker (Ulrich Noethen), der sich noch an seine eigene bedrückende Schulzeit erinnert, und als komödiantisches Sahnehäubchen ein von Piet Klocke quietschvergnügt karikierter Kauz als Direktor.

Natürlich ist dieser quirlige Wunschtraum-Film, wie ein Kritiker gekrittelt hat, „weit weg von den wirklichen Problemzonen heutigen Kindseins?. Warum ist das bloß bei „Harry Potter? keinem aufgefallen?