Klassik

Das letzte Werk eines musikalischen Genies

Als Benefizkonzert für das Stiftskirchendach führt Sven Gnass mit Musikern der Oper Pforzheim und der Horber Musikschule das Mozart-Requiem auf.

14.10.2016

Von Dunja Bernhard

Dass die Horber Stiftskirche ein wundervoller Ort für Konzerte ist, zeigte sich zuletzt unter anderem beim Auftritt des Isenburger Chores Vocalmania Anfang Juli, der zusammen mit befreundeten italienischen Sängern dort auftrat (Bild). Am 5. November werden Schüler der Musikschule Horb zusammen mit Musikern der Oper Pforzheim unter der Leitung von Sven Gnass den Kirchraum mit Klängen füllen. Der Erlös aus der Aufführung von Mozarts Requiem kommt komplett der Stiftskirchensanierung zugute. Bild: Kuball

Dass die Horber Stiftskirche ein wundervoller Ort für Konzerte ist, zeigte sich zuletzt unter anderem beim Auftritt des Isenburger Chores Vocalmania Anfang Juli, der zusammen mit befreundeten italienischen Sängern dort auftrat (Bild). Am 5. November werden Schüler der Musikschule Horb zusammen mit Musikern der Oper Pforzheim unter der Leitung von Sven Gnass den Kirchraum mit Klängen füllen. Der Erlös aus der Aufführung von Mozarts Requiem kommt komplett der Stiftskirchensanierung zugute. Bild: Kuball

Die Anregung zu der Aufführung kam von Familie Volz, erzählt der Horber Musikschuldirektor Sven Gnass. „Sie wünschten sich eine Messe.“ Die Volz-Stiftung übernimmt das Honorar der Musiker, so dass die Einnahmen des Abends zu 100 Prozent dem Stiftskirchendach zugute kommen. Gnass verzichtet auf sein Honorar.

Schönste Melodien Mozarts

Das Mozart-Requiem enthalte die schönsten Melodien, die Wolfgang Amadeus Mozart je komponiert hat, schwärmt Sven Gnass. Der Komponist der Wiener Klassik schrieb das Requiem in seinem Todesjahr 1791. Die Arbeit an dem Werk habe mit Sicherheit sein Gefühlsleben zum Vibrieren gebracht, sagte Gnass über Mozart. Wenn es ihm zu schlecht ging, habe seine Frau Constanze ihm schon mal die Notenblätter weggenommen.

Während der Arbeit an dem Auftragswerk erkrankte Mozart schwer und starb. Er schrieb sich sozusagen sein eigenes Requiem. „Die Beziehung Mozarts zu dem Requiem ist nicht dazu gedichtet“, sagt Gnass. Sie sei in Briefen überliefert. Obwohl nur zwei Drittel der Komposition in d-Moll von Mozart stammen, ist sie eines seiner beliebtesten und am höchsten eingeschätzten Werke des Komponisten.

Schüler von Mozart vervollständigten die Partitur. Einer von ihnen war Franz Xaver Süßmayr. Er stützte sich auf hinterlassene Notizen und mündliche Angaben seines Lehrers.

Es gebe kein Bruch zwischen den von Mozart komponierten Teilen und denen, die seine Schüler hinzugefügt haben, sagt Gnass.

In der Horber Stiftskirche wird die heute meistgespielte Fassung von Franz Xaver Süßmayr aufgeführt. Das für die Aufführung benötigte kleine klassische Orchester stellt Sven Gnass aus Mitgliedern des Horber Kammerorchesters und Musikern der Oper Pforzheim zusammen. Bei dem mit drei Posaunen und zwei Trompeten besetzten Orchester übernimmt die Orgel die Rolle des Basso continuo. Die hohen Holzbläser (Flöten und Oboen) sowie die Waldhörner fehlen. Der Klang des Orchesters wird somit dunkler und melancholischer.

Chor dominiert im Requiem

Das Orchester hat im Requiem eher eine begleitende Funktion. Im Vordergrund steht der vom Chor gesungene vierstimmige Vokalsatz. Ein aus Sängerinnen und Sängern der Horber Musikschule und der Oper Pforzheim zusammengestellter Projektchor unter der Leistung von Christoph Schmitz übernimmt diesen Part.

Als Vokalsolisten konnte Gnass Sopranistin Elisandra Melian, Mezzosopranistin Marie-Kristin Schäfer, Tenor Johannes Strauß und Bass Cornelius Burger von der Oper Pforzheim verpflichten.

Arien suchen Zuhörer in Mozarts Requiem jedoch vergeblich. Die Solisten setzte Mozart mit wenigen Ausnahmen als Quartett ein. Es sei etwas Besonderes, dass sich die Opernsänger darauf einließen, sagte Gnass. Für ihn ist diese Besetzung jedoch stimmig. „Das passt. So ist es geschrieben.“ Die Italienerin Giulia Guarneri übernimmt den Part des Organisten. Sie studierte als Erasmus-Stipendiatin an der Musikhochschule Trossingen Orgel und Gesang. Das Mozart-Requiem sei eine gute Gelegenheit die renovierte Stiftsorgel in ein Konzert einzubinden, findet Gnass.

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Erstellt:
14.10.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 14.10.2016, 01:00 Uhr

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