Größter Deal

Datagroup will 400 HP-Mitarbeiter übernehmen

Der Pliezhäuser IT-Dienstleister Datagroup will bis zu 400 Softwarespezialisten von Hewlett Packard (HP) übernehmen. Bis Sommer sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein.

22.03.2016

Von ST

Datagroup will 400 HP-Mitarbeiter übernehmen

Pliezhausen. Datagroup-Chef Max Hans-Hermann Schaber hat vorige Woche bei der Pliezhäuser Hauptversammlung der Aktiengesellschaft bekanntgegeben, dass der IT-Dienstleister weiter wachsen will. Nun möchte er bis zu 400 Software-Spezialisten von HP übernehmen – das sei die größte Übernahme der Firmengeschichte. Zudem wolle Datagroup Teile der Lieferkette von HP übernehmen. Dabei gehe es um Aufträge im dreistelligen Millionenbereich.

Der IT-Konzern HP will die Bereiche IT-Infrastruktur und Applikation an Partner übertragen, um flexibler arbeiten zu können. Es geht um insgesamt 1000 bis 1500 Jobs, die ausgelagert werden sollen. Außer mit Datagroup hat HP Medienberichten zufolge auch eine entsprechende Absichtserklärung mit einer Tochter des Frankfurter Personaldienstleisters Manpower unterschrieben – hier geht es um weitere 1000 Jobs.

Die HP-Zentrale sitzt in den USA. Die IG Metall ist nicht von dem geplanten Deal begeistert. Die Gewerkschaft erinnert daran, dass HP bereits in den vergangenen Jahren wiederholt Beschäftigte an Partnerbetriebe ausgelagert habe. Das habe in Spanien und Italien zu Gehaltseinbußen von bis zu 50 Prozent geführt. Die IG Metall fordert deshalb Zusagen zu Kündigungsschutz, Urlaub, betrieblicher Altersvorsorge und Sonderzahlungen für die betroffenen Mitarbeiter. Bisher machen weder HP noch Datagroup Angaben darüber, zu welchen Konditionen die Beschäftigten übernommen werden sollen.

Datagroup hat im Geschäftsjahr 2014/15 mit seinen 1400 Mitarbeitern den Umsatz auf rund 158 Millionen Euro gesteigert. Auch das Betriebsergebnis vor Steuern und Abschreibungen ist mit 15,3 Millionen Euro auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Die Hauptversammlung hat deshalb nun beschlossen, die Dividende von 20 auf 25 Cent pro Aktie zu erhöhen. Zudem leiteten die Aktionäre die Änderung der Rechtsform von der deutschen zur europäischen Aktiengesellschaft SE (Societas Europaea) ein (wir haben berichtet).