Deine Juliet

Deine Juliet

Drama um eine Journalistin im Nachkriegs-London, die über einen Buchclub auf einer ehemals besetzten Insel schreiben will.

07.08.2018

Von Drothee Hermann

Deine Juliet
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Manchmal braucht es einen Anstoß von außen, um anderen aus dem Schweigen wieder herauszuhelfen. Für einige der von den nazideutschen Besetzern traumatisierten Bewohner der Kanalinsel Guernsey wächst die Londoner Journalistin Juliet Ashton (Lily James, derzeit auch in „Mamma Mia 2“ im Kino zu sehen) in diese Vertrauensposition hinein.

Ein Briefwechsel mit dem Schweinezüchter und Bücherfreund Dawsey Adams (Michiel Huisman) bringt Juliet 1946 auf die Insel, die so malerisch wirkt (von deutschen Bunkerresten abgesehen), dass es Guernseys Tourismusbüro nicht schöner hinbekommen hätte.

Doch die Mitglieder des Lesezirkels „Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf“ halten zunächst überhaupt nichts davon, in einem Zeitungsartikel über das Lesen groß herauszukommen. Die milden Unstimmigkeiten dämpft der britische Regisseur Mike Newell („Vier Hochzeiten und ein Todesfall“) auch mit viel Zeitkolorit: von der Mode über die Frisuren und klappernde Schreibmaschinen bis zum altmodischen, dunkel vertäfelten Insel-Postamt, wo man zum Telefonieren hinmuss.

Die britisch-amerikanische Coproduktion, der auch die britischen Altstars Penelope Wilton und Tom Courtenay Glanz verleihen, beruht auf dem Roman der US-Autorin Mary Ann Shaffer. Dem Ende hätte etwas weniger Sentimentalität gutgetan.

Wie die Literatur durch raue Zeiten hilft, wird hier sympathisch, aber auch sehr bilderbuchmäßig aufgeblättert.

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Erstellt:
07.08.2018, 15:06 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 37sec
zuletzt aktualisiert: 07.08.2018, 15:06 Uhr

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