Krimi-Raffinesse und Jerry Bruckheimer als Produzent – das passt einfach nicht zusammen.

Déjà vu - Wettlauf gegen die Zeit

Krimi-Raffinesse und Jerry Bruckheimer als Produzent – das passt einfach nicht zusammen.

24.11.2015

Von che

Déjà vu - Wettlauf gegen die Zeit

Noch hat sich New Orleans vom Hurrikan Katrina nicht erholt, da naht in „Déjà vu ? Wettlauf gegen die Zeit? schon die nächste Katastrophe. Ein Fährboot mit vielen hundert Passagieren an Bord wird von einem unbekannten Terroristen in die Luft gesprengt.

Die Ermittlungsarbeit scheint zunächst ein Kinderspiel, denn durch die kreative Verknüpfung von Spionagesatelliten und Überwachungskameras kann die Polizei die Vergangenheit lückenlos rekonstruieren ? wegen der gigantischen Rechenleistung allerdings mit einem Verzug von vier Tagen. Schnell findet Antiterror-Agent Doug Carlin (Denzel Washington) heraus, dass eines der angeschwemmten Todesopfer in Kontakt mit dem Täter gestanden haben muss.

Während Carlin also das Alltagsleben dieser jungen Frau (Paula Patton) im Vorfeld des Anschlags auf dem Monitor betrachtet, wird er das Gefühl nicht los, das alles schon einmal gesehen zu haben. Mehr noch, spürt er angesichts der Dame ein merkwürdiges Rühren in der Herzgegend. Die Schlauen unter den Zuschauern werden nun schon ahnen, dass der Hase in Richtung Wurmloch läuft. Allerdings tut er das in der Folge so berechenbar und ohne jeden artgerechten Haken, dass man sich als Verfolger unangenehm unterfordert fühlt.

Umso ärgerlicher ist dieser plumpe und komplett unlogische Zeitmaschinen-Plot, als dass Regisseur Tony Scott („Staatsfeind Nummer 1?) aus der irritierenden Gemengelage von Vergangenheit und Gegenwart zunächst ein dichtes Thriller-Gewebe mit reizvoll gespenstischer Stimmung konstruiert. In diesem Universum macht auch der in Nachbarschaft zu den cool sehnsüchtigen Film-Noir-Helden operierende Denzel Washington eine gute Figur. Als Protagonist eines von Jerry Bruckheimer produzierten Actionfilms mit den entsprechenden Knalleffekten, Verfolgungsjagden und Feuerbällen ist er anschließend aber entschieden fehl am Platz.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 50sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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riddam 15.01.200712:00 Uhr

großartig, wie der soeben verstorbene Held, zeitig zum Happy End, durch's Wurmloch aus dem Parallel Universum wieder auftaucht! So gesehen konsequent Hollywood.

Bolle 13.01.200712:00 Uhr

Spannend - ganz anders als die Vorschau erwarten lässt. Lohnt sich.

JB 08.01.200712:00 Uhr

Ich werde nie verstehen, warum manche Leute Filme (insb. Science-fiction, was hier ja gewissermaßen vorliegt) nach ihrem Realismus beurteilen. Darum geht es doch nicht; wer Realismus sucht, soll doch gefälligst Reality-TV (naja, Realismus?) glotzen oder einfach mal im richtigen Leben sich austoben. Zum Film selbst, auch wenn man sich etwas schwer tut ihm zu folgen, "Déjà-vu" ist schon in sich koherent. Es macht Spaß im Anschluss darüber zu quatschen und die verschiedenen Theorien aufzugabeln. Kann mir gut vorstellen, dass er bei zweiten Mal anschauen (dann auf DVD, eine weiterer Kinobesuch lohnt sich nun doch nicht) um einiges klarer wird. (Note: eher gegen 2-3)

Patricia 07.01.200712:00 Uhr

So nen schlechten Film hab ich noch nie im Kino angeschaut, bereus echt das Geld ausgegeben zu haben...! Ich versteh gar net wieso da so ein Wirbel drum gemacht wird??

Marco 06.01.200712:00 Uhr

Einer der schlechtesten Filme, die ich je gesehen hab. Absolut unrealistisch, unlogisch und totale Zeitverschwendung. Selbst geschenkt heißt es für mich eindeutig: Nie wieder da rein!

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