Auf den Spuren der Muschel

Dekanat und Stadtmarketing Horb stellen neuen Flyer über den Jakobusweg vor

Das kann sich sehen lassen. In einer 5000er-Auflage liegt jetzt der vom Dekanat Freudenstadt und dem Horber Stadtmarketing aufgelegte neue Flyer über den hiesigen Jakobusweg an vielen Örtlichkeiten aus. Am Montag wurde der aktuelle Flyer, der seinen acht Jahre alten Vorgänger ablöst, in den Räumlichkeiten des Stadtmarketings vorgestellt.

25.11.2015

Von Willy Bernhardt

Stellten den reich bebilderten neuen Flyer über den hiesigen Jakobusweg vor (von links:) Helmut Geißer, Hans Kneissler, Dekanatsreferent Achim Wicker, Martin Scherer und Nelli Hartwig. Scherer hält dabei einen Original-Stempel in seinen Händen, denn auch beim Stadtmarketing können die Pilgerpässe offiziell abgestempelt werden. Bild: wib

Stellten den reich bebilderten neuen Flyer über den hiesigen Jakobusweg vor (von links:) Helmut Geißer, Hans Kneissler, Dekanatsreferent Achim Wicker, Martin Scherer und Nelli Hartwig. Scherer hält dabei einen Original-Stempel in seinen Händen, denn auch beim Stadtmarketing können die Pilgerpässe offiziell abgestempelt werden. Bild: wib

Horb. Beim Pressegespräch mit dabei waren neben Dekanatsreferent Achim Wicker und Stadtmarketing-Chef Martin Scherer auch Helmut Geißer und Hans Kneissler, die sich um die aktuelle Ausschilderungen an den Verzweigungen des Jakobuswegs rund um Horb schon seit Jahren emsig kümmern. Auch Nelli Hartwig vom Stadtmarketing wohnte dem Pressegespräch bei.

Der Jakobus-Boom, als solcher dieser durchaus bezeichnet werden darf, hat in der hiesigen Region auch viel mit Ihlingen zu tun, wo es schon seit der Gründung durch Alt-Ortsvorsteher Albert Eberhardt eine rührige Jakobus-Gemeinde gibt. Diese huldigt ihrem Schutzpatron schon seit Jahrzehnten um dessen Geburtstag herum Ende Juli mit dem Jakobus-Fest. In diesem Jahr wurde zudem die Jakobus-Herberge im Ihlinger Gemeindezentrum „Mühle“ offiziell ihrer neuen Bestimmung übergeben. Diakon Klaus Konrads Ihlinger Stellvertreter Klemens Thamm kann sich seither kaum mehr vor Nachfragen wegen Übernachtungsmöglichkeiten retten. Ein Umstand, den auch Nelli Hartwig bestätigt. Generell sei sozusagen „viel Verkehr“, vermehrt auch mit Fahrrädern und sogar hoch zu Ross und nicht mehr nur durch Wanderer oder Pilger, festzustellen.

Auch aus diesem Grunde heraus erschien es angesagt, einen neuen Flyer herauszugeben. In diesem findet unter anderem auch der in den letzten Jahren geschaffene Weiße Garten mit seinem Jakobus-Brunnen in der Mitte sowie von Maler-Pfarrer Sieger Köder in der Ihlinger Jakobuskirche gestaltete Säulen-Krippe eine Berücksichtigung. Nicht ohne Stolz merkt Nelli Hartwig an, dass im Jahre 2015 das Horber Stadtmarketing sogar Anfragen etwa aus Australien und aus Ungarn dort eingegangen seien. Dekanatsreferent Achim Wicker verweist dankbar auf die gute Zusammenarbeit bei der Neuauflage des Flyers mit dem Horber Stadtmarketing und hebt die gute Vernetzung der Jakobuswege auch im Internet positiv hervor. Nun könne man mit dem aktuellsten Sachstand an die Öffentlichkeit treten.

In Horb und Umgebung ist man mit dem Jakobus-Gedanken ohnehin schon seit Jahrzehnten eng vertraut und nicht erst seit Hape Kerkelings Bestseller „Ich bin dann mal weg“. Schon Anfang der 1980er-Jahre pilgerten Horber in Richtung Santiago de Compostela in den nordwestlichsten Zipfel Spaniens, wo das Grab des Heiligen Apostels Jakobus vermutet wird. Und in jüngeren Jahren taten es ihnen etliche Horber nach. In dem reich bebilderten neuen Flyer sind auch einige herrliche Farbfotos von SÜDWEST PRESSE-Fotograf Karl-Heinz Kuball zu sehen.

Seit dem 9. Jahrhundert pilgern Menschen bereits nach Santiago de Compostela, um dort in der Kathedrale das Grab des Apostels Jakobus des Älteren zu besuchen. Im Horber Raum finden sich erste Zeugnisse für einen Pilgerweg in der St. Jakobuskirche in Ihlingen. Die ehemalige Mutterkirche von Horb liegt auf einer Nord-Süd-Pilgerachse. Die Pilger wandten sich nach Süden oder schlossen sich Wandergruppen nach Westen über Loßburg an.

Weißer Garten und

Liebfrauenkirche

Viele Wege führten einst vom Neckartal nach Santiago de Compostela, erklärt Achim Wicker. Neben dem Hauptweg von Rottenburg über Horb nach Loßburg zum Kinzigtäler Jakobusweg führt ein weitere Hauptweg auf dem Neckar-Baar-Jakobusweg durch das Neckartal nach Rottweil. Ausgeschildert sind aber auch die Nebenwege von Horb über Heiligenbronn, Pfalzgrafenweiler, Dornstetten nach Loßburg und von Rangendingen über Mühringen nach Horb, ergänzt Helmut Geißer.

Dem neuen Flyer werden Relikte auf dem Jakobusweg in und um Horb wie die Liebfrauenkirche in Horb, der dortige Weiße Garten, der Stiftskirche Heilig-Kreuz und eben die Pfarrkirche St. Jakobus in Ihlingen bildlich vorgestellt. Auch enthält er die Kontakt-Adressen von Klemens Thamm und Rosemarie Pappler in Ihlingen sowie von Maria Endres und Erwin Haibt in Leinstetten. Auch die Stellen, wo der Pilger-Nachweis abgestempelt werden kann, sind detailliert genannt.