Eishockey: Red Bull München kann morgen in Wolfsburg mit dem vierten Sieg im vierten Finalspiel den Titel fix machen

Den Grizzlys helfen nur noch ein Wunder und ein Novum

Die Grizzlys Wolfsburg können den Titel wohl abschreiben. Noch nie hat ein Team eine Serie nach 0:3 noch gedreht. München geht auf Nummer sicher.

21.04.2016

Von SID

Ulrich Maurer (r.) will die Finalserie so schnell wie möglich zu Ende bringen und den Titel mit München bereits morgen in Wolfsburg perfekt machen. Foto: Imago

Ulrich Maurer (r.) will die Finalserie so schnell wie möglich zu Ende bringen und den Titel mit München bereits morgen in Wolfsburg perfekt machen. Foto: Imago

München. Mit einer Ehrenrunde verabschiedeten sich Ulrich Maurer und Co. von ihren Fans im Olympia-Eisstadion, nach München zurückkommen wollen die Red Bulls als deutsche Meister. "Wir wollen die Serie schließen - so schnell wie möglich", sagte das EHC-Urgestein Maurer, beim 4:1 im dritten Playoff-Finale gegen die Grizzlys erster Münchner Torschütze. Schon morgen (19.30 Uhr/Servus TV) in Wolfsburg soll der Champagner fließen, "Wir wollen Wolfsburg nicht mehr aufwecken", warnt Maurer. Der Gegner liegt zwar am Boden, eingeschlafen ist er aber nicht.

Wütend gingen die Grizzlys nach der dritten Niederlage auf die Schiedsrichter los. "Die Fouls waren schon schwer und sollten geahndet werden", schimpfte Manager Karl-Heinz Fliegauf: "Das muss man sehen." Vor allem die Schlüsselszene des Spiels brachte die Wolfsburger in Rage: Münchens Raubein Steve Pinizzotto traf erst Fabio Pfohl mit dem Ellbogen am Kopf und legte dann im Gegenzug das 2:0 für Jeremy Dehner auf, während sich der 20-Jährige benommen vom Eis schleppte (30.). Mit Verdacht auf Gehirnerschütterung musste der beste Neuling der Deutschen Eishockey Liga ins Krankenhaus, konnte mit seinem Team aber zurück nach Wolfsburg reisen.

Schon wenige Minuten zuvor hatte Grizzlys-Trainer Pavel Gross getobt: Bullen-Verteidiger Matt Smaby hatte Gerrit Fauser niedergestreckt. "Er hat mich am Kinn getroffen", klagte der Stürmer. Schiedsrichter Lars Brüggemann ahndete zusammen mit Daniel Piechaczek beide Attacken nicht. Den Ex-Profi, der von 2005 bis 2007 selbst für die Niedersachsen spielte, hatte Gross schon nach dem 4:5 im zweiten Finale harsch kritisiert. Da hatte Brüggemann als Videorichter das vermeintliche Wolfsburger 3:3 als Schlittschuhtor nicht anerkannt.

Fliegauf gab allerdings zu, dass nicht die Unparteiischen das dritte Finale entschieden hatten, sondern der gnadenlos effektive Gegner. "München war einfach besser", sagte der Manager, "sie haben ihre Chancen genutzt." Nun helfen Wolfsburg nur noch ein Wunder und ein Novum. Noch nie hat in der DEL eine Mannschaft nach einem 0:3-Rückstand eine Best-of-seven-Serie noch gewonnen.