Loßburg · Zukunft

Den Ort besser vermarkten

Lossbürger Befragung nennt die Schwarzwald Gemeinde eine Online-Umfrage unter Einwohnern und Besuchern, die am Samstag startet.

20.05.2020

Von Dunja Bernhard

Natur, Kunst und Architektur liegen im Ortskern Loßburg ganz nah beieinander. Doch was ist das Besondere an der Gemeinde und hebt sie von anderen Kommunen ab? Das soll eine Online-Umfrage hervorbringen. Bild: Dunja Bernhard

Natur, Kunst und Architektur liegen im Ortskern Loßburg ganz nah beieinander. Doch was ist das Besondere an der Gemeinde und hebt sie von anderen Kommunen ab? Das soll eine Online-Umfrage hervorbringen. Bild: Dunja Bernhard

Noch vor der Coronakrise fasste der Gemeinderat den Beschluss, die Gemeinde Loßburg als Marke zu entwickeln. Damit sollen mehrere Ziele verfolgt werden. Die Gemeinde will mit dem, was sie besonders macht, für sich werben. Dabei geht es nicht nur um den Tourismus.

Es gehe auch darum, was der Ort Arbeitnehmern bieten kann, sagt Bürgermeister Christoph Enderle. Wenn ein Facharbeiter oder eine Führungskraft aus Hamburg das Angebot bekomme, in Loßburg zu arbeiten, müsse er oder sie Partner und Kinder davon überzeugen, in die Gemeinde zu ziehen. Da sollte schnell und möglichst online zu erkennen sein, welche Vorzüge Loßburg habe.

Die Gemeinde mit knapp 7500 Einwohnern hat laut Enderle 2600 Arbeitsplätze zu bieten. Mehr Menschen pendeln täglich nach Loßburg ein als zum Arbeitsplatz auspendeln. Der weitaus größte Arbeitgeber ist das Unternehmen Arburg. „Die Wirtschaft fordert die Attraktivität des Orts für Führungskräfte“, sagt der Schultes. Wer könnte besser als die Loßburger beurteilen, was ihre Gemeinde attraktiv macht. Es geht auch darum, den Ort für die Einwohner lebenswerter zu machen.

Die Bürgerbefragung, die am Samstag startet, soll die Grundlage bringen, den „Status Quo“, auf dem weitergearbeitet werden kann, sagt Ludwig Silbermann von Chateau Louis, einem Unternehmen für Strategische Marktführung und Kommunikation. Silbermann hat ähnliche Umfragen bereits in Ludwigsburg und Albstadt gemacht.

„Loßburg hat zweifelsohne Attraktivität“, sagt Silbermann. Sie müsse nur deutlicher zum Ausdruck gebracht werden. Zwischen Kommunen herrsche heute ein enormer Wettbewerb um Neubürger. „Jede Kommune muss wie eine Marke behandelt werden.“

In der Umfrage sollen die Bürger angeben, wofür ihrer Meinung nach die Gemeinde steht und welches die besonderen Stärken sind. Viel zu häufig werde in einer Gemeinde von den Bürgern nur das Negative gesehen, sagt Silbermann. Es sei aber wichtig, das Gesamtbild der Stärken abzubilden.

Dem Bürgermeister fällt es nicht schwer, auf die Stärken der Gemeinde hinzuweisen: Sie habe eines der besten Kinderhäuser im Land, könne ein Hallen- und ein Freibad bieten, das Zauberland habe sich zu einem Magneten weit über die Gemeindegrenzen hinaus entwickelt. Die Verwaltung sei zudem eine der ersten im Land gewesen, die die papierlose Ratsarbeit eingeführt habe. „Loßburg verkauft sich derzeit unter Wert“, sagt Enderle.

Zur Marke Loßburg fällt ihm schon jetzt ein, dass die Gemeinde zwar im ländlichen Raum liegt, aber durchaus urbanen Charakter und einen Bahnanschluss hat.

Mit einer Werbeaktion mit Plakaten und Flyern macht die Loßburg auf die Bürgerbefragung
aufmerksam. Um die Menschen zum machen zu bewegen, werden unter den Teilnehmern fünf
Gutscheinen des Handel- und Gewerbevereins im Wert von je 100 Euro verlost. Je mehr Menschen mitmachen, desto repräsentativer ist die Umfrage, wirb Enderle. Silbermann geht entsprechend seiner Erfahrung von drei bis vier Prozent aus, die mitmachen. Bei größeren Kommunen seien es eher weniger, bei kleinen mehr. Enderle sagt: „Wir schaffen zehn Prozent.“

In der Umfrage ist nicht nur die Meinung von Loßburgern gefragt. Eine Frage bietet die Auswahl zwischen Bürger, Pendler, Geschäftsreisender, Student oder Gast. Wer die Umfrage lieber analog auf Papier ausfüllen möchte, kann sich im Rathaus unter der Telefonnummer 07446/95040 melden. Die Online-Umfrage ist abrufbar unter www.machmit.lossburg.de.

Das Ergebnis soll spätestens Anfang August vorgestellt werden. Es soll für Entscheidungen des Gemeinderats richtungsbestimmend sein, sagt Enderle. Silbermann ergänzt: „Jede Investition kann daran überprüft werden.“

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Erstellt:
20.05.2020, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 20.05.2020, 01:00 Uhr

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