Wieder mal (Mathe-)Genie versus Wahnsinn. Ist dazu nicht schon alles gesagt?

Der Beweis - Liebe zwischen Genie und Wahnsinn

Wieder mal (Mathe-)Genie versus Wahnsinn. Ist dazu nicht schon alles gesagt?

24.11.2015

Von che

Der Beweis - Liebe zwischen Genie und Wahnsinn

Acht Jahre nach dem Hit „Shakespeare in Love? haben sich Regisseur John Madden und der inzwischen verglühte Star Gwyneth Paltrow wieder zusammengetan. Das Resultat ist in vieler Hinsicht das Gegenteil der spritzigen Kostümkomödie: ein etwas steif inszeniertes, inhaltlich schwermütiges Drama, das stolz wie Bolle seine Herkunft von der Theaterbühne (Autor: David Auburn) vor sich herträgt.

Paltrow spielt die Tochter eines genialen Matheprofessors, der die letzten Jahre vor seinem Tod in geistiger Verwirrung zugebracht hat. Die Frage ist, ob diese junge Frau von ihrem Vater nicht nur dessen Intelligenz, sondern auch die Geisteskrankheit geerbt hat. Harmlose Marotten geben zunächst nur geringen Grund zur Sorge. Doch das Problem eskaliert, als die Studentin im zweiten Semester einen brillanten Beweis, den man auf dem Schreibtisch des toten Profs findet, als ihre eigene Arbeit reklamiert.

In Rückblenden versucht der Film, das komplizierte Verhältnis zwischen Tochter und Vater (Anthony Hopkins) aufzudröseln. Die verhasste Schwester stößt hinzu, hinter deren spießiger Fassade sich hochneurotische Züge verbergen. Damit wäre genug Personal für ein explosives Familiendrama beisammen, doch der Film greift lieber nach den Sternen des Wahnsinns. Ist sie?s oder ist sie?s nicht ? diese Frage führt aber filmisch und intellektuell ins Mittelmaß.