Handball-WM

Der Gastgeber dreht auf

Franzosen müssen sich im Finale gegen Norwegen nur in erster Hälfte plagen.

30.01.2017

Von DPA

Weltmeister: Nikola Karabatic (l.), Cedric Sorhaindo. Foto: dpa

Weltmeister: Nikola Karabatic (l.), Cedric Sorhaindo. Foto: dpa

Paris. Wikinger-Angriff abgewehrt, Gold gewonnen: Mit dem sechsten Titelgewinn hat Rekord-Champion Frankreich Handballgeschichte geschrieben und eine stimmungsvolle Heim-WM gekrönt. Das Starensemble um die Routiniers Nikola Karabatic und Daniel Narcisse setzte sich am Sonntag im Finale gegen Außenseiter Norwegen mit 33:26 durch und triumphierte wie 1995, 2001, 2009, 2011 und 2015.

Vor 15?609 Zuschauern in der ausverkauften Pariser Arena war Karabatic mit sechs Toren bester Werfer. Kentin Mahé, Michaël Guigou und Valentin Porte trafen jeweils fünfmal für die Franzosen. Auf Seiten der Skandinavier, die nur mit einer Wildcard zur Endrunde gekommen waren und ihre erste WM-Medaille gewannen, traf Kent Robin Tønnesen (5) vom Bundesligisten Füchse Berlin am häufigsten.

Am Vortag hatte sich Slowenien durch ein 31:30 im Spiel um Platz drei gegen Kroatien Bronze gesichert. Die deutschen Medaillenträume waren bereits im Achtelfinale durch eine 20:21-Niederlage gegen Katar geplatzt.

Bei ihrer Finalpremiere zeigten die Skandinavier, die am Freitag Kroatien in der Verlängerung mit 28:25 niedergerungen hatten, auch vor den großen Namen der Franzosen keinen Respekt. Der Außenseiter agierte kompakt in der Deckung und wieselflink im Angriff. Damit stellte das Team von Trainer Christian Berge den Favoriten vor einige Probleme.

Nach einer ausgeglichenen Startphase übernahm Norwegen das Kommando und lag beim 10:7 in der 15. Minute erstmals mit drei Toren vorne. Trotz der laustarken Unterstützung von den voll besetzten Rängen bekam der Gastgeber die Partie lange nicht in den Griff. Doch der Titelverteidiger kämpfte und ging eine Sekunde vor der Pausensirene in Führung.

Nach dem Wechsel drehte der Rekordweltmeister auf und zog schnell auf 23:18 davon. Die Norweger zeigten nun im Abschluss Nerven und hatten es einzig ihrem erneut gut aufgelegten Torwart Torbjorn Bergerud zu verdanken, dass der Rückstand nicht noch mehr anwuchs. Fordern konnten die wackeren Wikinger die „Equipe tricolore“ aber nicht mehr. Schon zehn Minuten vor Schluss starteten die Fans beim Stand von 29:23 die Gold-Party.

Am Samstag hatte Slowenien nach einer bravourösen Aufholjagd die erste WM-Medaille bejubelt. Der EM-Zweite von 2004 machte einen Sieben-Tore-Rückstand wett. „So fühlt es sich an, wenn ein Traum wahr wird. Dass eine Medaille um meinen Hals hängt, ist unglaublich“, sagte Rückraumspieler Jure Dolenec. „Das ist ein spezieller Tag für den slowenischen Handball.“ dpa

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Erstellt:
30.01.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 10sec
zuletzt aktualisiert: 30.01.2017, 06:00 Uhr

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