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Der Handel digitalisiert sich – langsam

Große Teile des Handels finden heutzutage im Internet statt. Genauer gesagt: Sie finden zumindest teilweise im Internet statt.

29.11.2017

Bild: Flickr

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Stationäre Angebote stellen sich als wichtige Ergänzung heraus, wenngleich auch sie nicht ohne digitale Services überleben können. Die Mehrheit der Händler ist bereits im Netz präsent.

Der Branchenverband Bitkom hat in einer aktuellen Studie untersucht, wie der deutsche Handel mit der Digitalisierung zurechtkommt. Dabei stellte sich heraus, dass viele Händler sich den damit verbundenen Herausforderungen noch nicht gewachsen fühlen.

Eines der wichtigsten zu erreichenden Ziele der Händler ist der Omni-Channel-Verkauf, also der Verkauf auf allen Kanälen, bei dem Online- und Offlineservices miteinander verknüpft werden. Dazu gehören zum Beispiel Click-&-Collect-Angebote. Einige Händler setzen zudem bereits das sogenannte „endlose Regal“ ein, bei dem fehlende Artikel beispielsweise in anderen Größen oder Farben direkt im Laden bestellt und nach Hause geliefert werden. Solche Services würden ein hohes Potenzial bergen, Kunden zu binden und den Umsatz zu steigern, so die Ersteller der Studie.

Daneben könnten zukünftig auch intelligente Umkleiden eingesetzt werden, wie sie derzeit von dem Hersteller Phizzard entwickelt werden. Der Spiegel kann als Touchscreen und Barcode-Scanner fungieren. Inspiriert vom Onlinehandel, ist er auch in der Lage, anhand eines einzigen anprobierten Kleidungsstücks ein gesamtes Outfit vorzuschlagen. Generell müsse der stationäre Handel, besonders im Bereich Mode, auf seine Conversion-Rate achten, also den Anteil der Ladenbesucher, die tatsächlich etwas kaufen, sagt Peer Hohn von Phizzard. Dieser Wert könnte durch elektronische Lösungen, auch im stationären Bereich, deutlich verbessert werden.

Digitale Lösungen für bequemere Lieferungen

Im Bereich Service sind neue Liefermethoden für den E-Commerce von Bedeutung – nicht nur Click & Collect, sondern auch Same Day oder sogar Same Hour Delivery. Außerdem spielen automatisierte Lieferverfahren eine große Rolle, etwa die Zustellung in eine persönliche Paketbox, die Zustellung per Drohne oder per Roboter. Solche automatisierten Liefermethoden könnten den Alltag der Kunden sehr erleichtern und so zu ihrer Zufriedenheit beitragen, so die Autoren der Bitkom-Studie.

Um solche Lösungen umzusetzen, werden im E-Commerce auch Cloud-Services wie die von ProfitBricks und anderen Unternehmen zunehmend eine große Rolle spielen. In Kombination mit künstlicher Intelligenz, die Prozesse automatisieren soll, lasse sich die Effizienz im Onlinehandel deutlich steigern. „Die Rechenkapazität in der Cloud gepaart mit selbstlernenden Algorithmen, die Prozesse beschleunigen und verbessern sowie neue Prozesse und Lösungen ermöglicht, werden aus unserer Sicht die Digitalisierung des Einzelhandels auf eine neue Stufe heben“, erläutert Rene Schiller von der Firma GK Software.

Viele Unternehmen zeigen sich allerdings noch unsicher. Die Investitionen sind zunächst hoch, um Prozesse zu verändern und Technologien zu entwickeln, die zum modernen Shoppingerlebnis beitragen. 77 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich „eher als Nachzügler“ bei der Digitalisierung, nur 16 Prozent nehmen sich als Vorreiter wahr. Drei Prozent meinen gar, den Anschluss völlig verpasst oder sich noch gar nicht mit dem Thema Digitalisierung auseinandergesetzt zu haben. Dabei sind die Möglichkeiten vielfältig, wenn es um die Kombination von Online und Offline geht, betonen sowohl die Studienautoren als auch weitere Experten.

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Erstellt:
29.11.2017, 15:36 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 31sec
zuletzt aktualisiert: 29.11.2017, 15:36 Uhr

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