HSV

Der Mann, der Hamburg retten kann

Heribert Bruchhagen kehrt nach 21 Jahren als Vorstandsvorsitzender zu dem hanseatischen Traditionsklub zurück.

13.12.2016

Von SID

Arbeitete zuletzt als TV-Experte: Heribert Bruchhagen. Foto: dpa

Arbeitete zuletzt als TV-Experte: Heribert Bruchhagen. Foto: dpa

Hamburg. Raute statt Rente: Heribert Bruchhagen kehrt als Retter aus dem Ruhestand zurück und soll den schlingernden Hamburger SV nach zweieinhalb Jahren des sportlichen Stillstands auf Vordermann bringen. Bessere Transfers, mehr Ausstrahlung, endlich wieder Erfolg – nach der Entlassung von Dietmar Beiersdorfer beginnt am Mittwoch der kniffelige Spezialauftrag des Rückkehrers.

„Ich weiß um die sportliche Situation des HSV und kann diese einschätzen. Wir werden alles dafür tun, um gemeinsam das Ziel des Klassenerhalts zu erreichen“, sagte Bruchhagen, der bereits von 1992 bis 1995 bereits als Manager für den Bundesliga-Dino gearbeitet hatte. Sein Vertrag gilt dem Vernehmen nach vorerst bis 2019. Sein „Ja“ zum HSV – eine Herzensangelegenheit.

„Wenn der HSV anfragt, dann stellt sich für jeden, der im Bundesliga-Management tätig war, die Frage einer Zu- oder Absage gar nicht. Da ist eine Zusage Pflicht“, sagte Bruchhagen, der seine Funktionärskarriere im Sommer nach 13 Jahren bei Eintracht Frankfurt eigentlich schon für beendet erklärt hatte.

Doch der 68-Jährige weiß: Seine Aufgabe als Beiersdorfers Nachfolger ist weit mehr als bloß der Nichtabstieg. Bruchhagen muss dem zuletzt chronisch erfolglosen Klub eine Vision geben, über Jahre verlorenes Renommee zurückerobern. Zuletzt war der HSV wegen zahlreicher personeller Fehlgriffe an Spielern und Trainern und sportlicher Misserfolge bundesweit immer mehr zur Lachnummer verkommen.

Auch Sportdirektor gesucht

Sein erster und drängendster Arbeitsauftrag ist seitens des mächtigen Klub-Aufsichtsrates allerdings klar definiert. „Eine seiner ersten Aufgaben wird es sein, einen Sportdirektor an Bord zu holen“, sagte Karl Gernandt, Chef des Kontrollgremiums. Als Anwärter gilt der frühere Stuttgarter Horst Heldt, ausgerechnet jener Kandidat, von dem sich Beiersdorfer noch vor wenigen Wochen einen Korb geholt hatte. sid