Mühlheim · Tiere

Storchen-Initiative braucht einen Kran

Das Aufstellen des zweiten Horsts auf einer Wiese bei Mühlheim verzögert sich mangels Technik. Die Gruppe sucht einen Unternehmer und ist jetzt Teil des „Netzwerks Streuobst und nachhaltiges Sulz“.

24.11.2020

Von Cristina Priotto

Das zweite Storchennest für Meister Adebar in Mühlheim ist fertig. Die Macher hoffen auf eine baldige Montage auf einem Stahlrohr.Privatbild

Das zweite Storchennest für Meister Adebar in Mühlheim ist fertig. Die Macher hoffen auf eine baldige Montage auf einem Stahlrohr.Privatbild

Den „Storchenvätern“ Dietmar Strobel und Karl Wezel aus Mühlheim ist es zu verdanken, dass sich seit 2018 nach über 100 Jahren erstmals wieder Storchenpaare zum Brüten und zur Aufzucht der Jungen im Mühlbachtal niederlassen. Im Nest auf dem Turm der Kilianskirche wuchsen 2018 zwei Jungstörche auf, 2019 schlüpften dort drei Jungvögel aus dem Ei.

Die erfolgreiche Wiederansiedlung zwei Jahre in Folge motivierte die Initiative, im Sommer ein weiteres Nest zu bauen: Aus Stahlrohren vom Tiefbrunnen in der Reinau, einer Spende des Sulzer Wasserwerks, fertigte eine Empfinger Firma einen zweiten Horst mit 1,50 Metern Durchmesser.

Einige Helfer strichen das Gestell im August, zudem wurde ein 2,70 Meter tiefer Schacht auf Wezels Feuchtbiotop unter der Autobahnbrücke ausgegraben und mit acht Tonnen Material verfüllt.

Das Fundament und der Horst sind fertig, das Standrohr steht, somit könnte das zweite Storchennest eigentlich bereits stehen. Doch das Problem ist, das schwere Konstrukt zwölf Meter in die Höhe zu hieven. Der ursprüngliche Plan, diese Aufgabe die Sulzer Feuerwehr mit der Drehleiter erledigen zu lassen, scheiterte an den Corona-Hygienevorschriften, denn der Mindestabstand könnte im Korb nicht eingehalten werden.

Karl Wezel teilte am Montag auf Nachfrage mit, die Mühlheimer Storchen-Initiative sei derzeit auf der Suche nach einem privaten Anbieter, der diese Aufgabe gegen Erstattung der Kosten übernehmen könnte.

Das Richtfest war im September vorgesehen, langsam drängt die Zeit: „Wir möchten es noch dieses Jahr aufstellen“, betont Wezel. Denn Störche kehren wegen des Klimawandels immer früher aus dem Winterquartier in Spanien oder Afrika zurück.

Die Storchen-Initiative, die jetzt Teil des Vereins „Netzwerk Streuobst und nachhaltiges Sulz“ ist, hofft daher, bald fündig zu werden und wirbt mit einem Flyer für das Anliegen. Die Montage sei schnell erledigt: Man muss nur acht Schrauben dranmachen“, versichert Karl Wezel.

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Erstellt:
24.11.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 55sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2020, 01:00 Uhr

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