TV Rottenburg: Tanzend in den Advent

Der TVR feiert seinen ersten Saisonsieg und gewinnt mit 3:1 bei den Solingen Volleys

Innig umarmte Rottenburgs Libero Johannes Elsäßer seinen Kopf größeren Mitspieler Ferenc Németh. Sekundenlang standen sie eng umschlungen da. Soeben hatte Németh, der Diagonalspieler, den Ball zum 3:1-Sieg ins Solinger Feld gesetzt. Und damit sich, seinen Mitspielern, seinen Trainern und den drei mitgereisten TVR-Trommlern eine vorweihnachtliche Freude beschert.

28.11.2016

Von Tobias Zug

Annahmestark: Dirk Mehlberg (vorne) und Libero Johannes Elsäßer. Archivbild: Ulmer

Annahmestark: Dirk Mehlberg (vorne) und Libero Johannes Elsäßer. Archivbild: Ulmer

Die tanzten wie immer nach – mittlerweile seltener gewordenen – Bundesligasiegen im Kreis und trällerten dabei was von den Roten, die sie seien, und „weil wir so stark sind, haben wir gewonnen“.

Richtig stark war zweifellos der erste Satz. Da ließen die Rottenburger den sieglosen Aufsteiger nicht mal schnuppern an einem Satzgewinn. Über 8:4 und 20:12 siegten sie mit 25:14, waren dabei in allen Belangen den teilweise überfordert wirkenden Solingern überlegen. Rottenburgs Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger setzte auf Erfahrung in diesem Abstiegsduell, setzte auf den Kapitän und 31-jährigen Routinier Dirk Mehlberg auf Annahme/Außen und den 29-jährigen Ungarn Németh auf der Diagonalen. Seine Anfangsformation ließ Müller-Angstenberger auch fast durchspielen – nur zu den Aufschlägen kamen kurz mal Lars Wilmsen und Tim Grozer rein. Und Zuspieler Federico Cipollone musste raus, weil ihm schlecht war.

Solingen gab sich nach dem ernüchternden ersten Satz nicht geschlagen. Angetrieben von den 400 Zuschauern in der kleinen Friedrich-Albert-Lange-Sporthalle stabilisierten sich die Solinger in der Annahme. Und einen richtig guten Spieler hatten die Volleys auch: Mittelblocker Toni Mester, ein 1,99-Meter großer, kahlrasierter Hüne, der nicht nur wie Kerberos vor den gegnerischen Angreifern stand sondern trocken und gnadenlos die Bälle ins gegnerische Feld drosch – 15 Angriffspunkte gelangen Mester, der damit nicht unwesentlich dazu beitrug, dass sich die Solinger so leicht nicht abschütteln ließen. Und den 1:1-Ausgleich schafften.

Solingen war wieder da. Selbst als der TVR im dritten Satz mit 18:14 und 21:17 führten, gaben die Volleys nicht klein bei. Der TVR wirkte manchmal fahrig, behielt jedoch die Nerven. Mit 26:24 holte er sich den dritten Satz. Der erste Saisonsieg nahte. Das Spiel blieb ausgeglichen. Doch auf der Diagonalen waren die Rottenburger mit Németh stark besetzt, insgesamt 26 Mal punktete der sprungstarke Ungar für sein Team. Über 17:14, 20:18 kam der TV Rottenburg nach Moritz Karlitzeks 24:20 zu seinem ersten Matchball. Den wehrte Solingen zwar noch ab. Doch als Németh einschlug, war der erste TVR-Sieg der Saison 2016/17 perfekt. „Heute ist der Tag, an dem der Trainer schweigen und die Spieler sprechen sollten.“ Sagte TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger. Und schwieg dann auch.

Kapitän sichert sich die erste „Goldene“ für den TVR

Die erste Goldmedaille der Saison darf sich beim TV Rottenburg Dirk Mehlberg ans Revers heften. Der Kapitän wurde von Solingens Trainer Arno van Solkema zum besten TVR-Spieler gewählt. Und wäre Hans Peter Müller-Angstenberger statt van Solkema Solingens Trainer, er hätte auch Mehlberg gewählt: „Dirk war super“, sagte Müller-Angstenberger, „er war die ordnende Kraft in unserem Spiel.“ Mehlberg lobte das Team, das „stabil gespielt“ habe in dem „nicht einfachen Spiel“: „In andere Spiele kann man entspannter gehen, hier waren wir erstmals der Favorit.“

Zum Artikel

Erstellt:
28.11.2016, 11:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 24sec
zuletzt aktualisiert: 28.11.2016, 11:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Wirtschaft: Macher, Moneten, Mittelstand
Branchen, Business und Personen: Sie interessieren sich für Themen aus der regionalen Wirtschaft? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Macher, Moneten, Mittelstand!