Fußball-Bundesliga

Der VfB holt sich wenigstens einen Punkt an der Weser

Nach 61 Sekunden führt Stuttgart mit 1:0 in Bremen, muss sich am Ende aber doch mit einem 1:1 zufrieden geben.

23.02.2019

Von DPA/SID/EB

Stuttgarts Steven Zuber ist der Bremer Abwehr hurtig entwischt und trifft unglaublich früh zur VfB-Führung. Am Ende wurde es doch noch ein 1:1-Unentschieden. Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Stuttgarts Steven Zuber ist der Bremer Abwehr hurtig entwischt und trifft unglaublich früh zur VfB-Führung. Am Ende wurde es doch noch ein 1:1-Unentschieden. Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Dämpfer für Werder Bremens Europacup-Hoffnungen, Achtungserfolg für den abstiegsbedrohten VfB Stuttgart an der Weser: Die ambitionierten Hanseaten und die schwer kriselnden Schwaben haben sich zum Auftakt des 23. Spieltags der Fußball-Bundesliga leistungsgerecht 1:1 (1:1) getrennt.

Während Werder Bremen im Tabellenmittelfeld hängenbleibt, darf der VfB um den zuletzt stark wackelnden Trainer Markus Weinzierl den Auftritt als ganz kleinen Mutmacher werten.

Der VfB erwischte in Bremen einen Blitzstart. Steven Zuber entwischte Werder schon Sekunden nach dem Anpfiff und vollstreckte völlig ungerührt zur frühen Führung (2.). Da waren gerade einmal 61 Sekunden auf der Uhr!

Die Antwort ließ auf sich warten: Davy Klaassen traf für wütend anrennende Bremer kurz vor dem Halbzeitpfiff per Gewaltschuss zum 1:1 (45.) vor 41?000 Zuschauern.

Die Stuttgarter bleiben auf Relegationsrang 16, beendeten aber ihre Pleitenserie auf fremden Plätzen nach fünf Partien und zeigten kämpferisch eine ansprechende Leistung. Für Werder und Coach Florian Kohfeldt war es das vierte Unentschieden aus den vergangenen fünf Liga-Partien – zu wenig, um höher als auf Rang neun zu klettern.

Tabellenplatz, Statistiken, aktuelle Form – alles sprach vor dem Anpfiff für Werder. Doch das war nach der überraschenden Gästeführung erst einmal hinfällig. Stuttgart war sofort in der Partie und hätte erhöhen können. Ex-Nationalspieler Mario Gomez deckte mit dem Ball am Fuß die Geschwindigkeits-Defizite der grün-weißen Hintermannschaft auf, agierte aber frei vor Werder-Keeper Jiri Pavlenka zu kompliziert (9.).

Nicht nur aufgrund des Gegentores erwischte Werder einen völligen Fehlstart: Die Mannschaft von Kohfeldt fand zu Beginn nicht die richtige Einstellung zum Spiel, ließ immer wieder gefährliche Konter zu und agierte in der Defensive merkwürdig passiv. Erst der quirlige Milot Rashica sendete nach feinem Solo ein erstes echtes Lebenszeichen (15.), Startelf-Debütant Joshua Sargent wartete noch auf seine erste Abschlusschance.

Mitte der ersten Hälfte wurde der Druck der Bremer etwas höher, aber das Angriffsspiel blieb zunächst zu statisch. Die Stuttgarter Fünferkette um Weltmeister Benjamin Pavard stellte sich mit starkem Zweikampfverhalten den Angriffen der Gastgeber entgegen. Und der starke Winterzugang Ozan Kabak leitete sogar die Chance auf den zweiten Stuttgarter Treffer ein, doch erneut konnte Gomez nicht verwerten (44.). Werders Antwort tat dem VfB dann besonders weh.

Zu Beginn der zweiten Hälfte ging es munter hin und her, der VfB zeigte sich wieder häufiger in Werders Strafraum. Gomez war aber bei einer Kopfballablage zu uneigennützig (53.), kurz später wurde er für Anastasios Donis ausgewechselt. Auch Kohfeldt wollte seine Offensive beleben und brachte Super-Oldie Claudio Pizarro unter dem großen Jubel der Fans (61.). Als Sahin in der 71. Spielminute die Chance zur Führung ausließ, war alles für eine spannende Schlussphase angerichtet.

VfB-Vorstand Thomas Hitzlsperger meinte zur allgemeinen Situation beim VfB Stuttgart: „Das Umfeld ist gut. Wir haben viele, treue Fans. Der Verein ist groß. Die Geduld ist nicht da, momentan fehlte die klare Idee, die durchgezogen wird, und das Vertrauen.“

Er ergänzte schonungslos offen: „Es wurden Schnellschüsse gemacht, schnelle Entlassungen. Jetzt habe ich diese Chance, ich kenne das Innenleben, vielleicht erkenne ich, welche Leute verantwortlich waren, welche man vielleicht austauschen muss.“

Dann richtete der VfB-Hoffnungsträger den Blick nach vorne: „In ein, zwei Jahren können wir schauen, ob es mir gelungen ist. Aber ich muss das lösen. Wir sind auf dem Relegationsplatz, wir wollen da weg, wir wollen weiter nach oben. Ich habe gesagt, dass alle Energie in Markus Weinzierl geht. Am liebsten machen wir jetzt ganz, ganz lange weiter mit Markus Weinzierl, das ist meine Aufgabe.“

Das 1:1 gestern Abend war ein möglicher Neustart. Aber das Unentschieden hat auch gezeigt: Der VfB Stuttgart hat noch einen ganz schwierigen Weg zu gehen. Das Glück fehlte in Bremen. „Ich habe immer noch gehofft, dass wir mal den Lucky Punch schaffen. Am Ende haben wir kaum noch etwas zugelassen“, sagte Stuttgarts Mario Gomez, der beim Stand von 1:0 zwei große Chance vergeben hatte: „Wenn ich eine davon mache, steht es 2:0.“

Zum Artikel

Erstellt:
23.02.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 03sec
zuletzt aktualisiert: 23.02.2019, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Prost Mahlzeit
Sie interessieren sich für gutes und gesundes Essen und Trinken in den Regionen Neckar-Alb und Nordschwarzwald? Sie wollen immer über regionale Gastronomie und lokale Produzenten informiert sein? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Prost Mahlzeit!