Fußball
Der Vielseitige
Der Wittendorfer Sandro Bossert übernimmt viele Aufgaben auf dem Platz. Trotzdem trifft er auch das Tor. Jüngst schoss der Spieler zwei Tore.
Mit Lucas Haug und Lysander Skoda spielte er schon in der Kindheit auf dem Bolzplatz zusammen. Jetzt sind die beiden, nach ihren Stationen bei Freudenstadt und Balingen, nach Wittendorf zurückgekehrt und Sandro Bossert bildet mit ihnen die starke Wittendorfer Offensive, die momentan in der Liga gefürchtet ist.
Mit 28 Toren haben die Wittendorfer, nach dem VfR Sulz, die zweitmeisten Tore der Bezirksliga erzielt. Bossert steuerte da zwar nur zwei Tore hinzu, hatte aber trotzdem großen Anteil an der guten Torausbeute. „Solange die Mannschaft Erfolg hat, ist es uns egal, wer die Tore schießt“, so Bossert.
Und tatsächlich ist der SV Wittendorf aktuell als Aufsteiger richtig erfolgreich. Denn nach zehn Spielen in der laufenden Saison, steht der SVW auf Platz drei der Tabelle und holte aus den vergangenen fünf Spielen 15 Punkte. Auch am gestrigen Sonntag bejubelten die Wittendorfer wieder einen klaren Sieg. 4:1 gewann die Mannschaft von Trainer Lukas Wuzik gegen den vermeintlichen Favoriten SV Gündringen. Bossert leistete Vorarbeit beim 1:0 und 2:0 und machte das 4:1 per verwandeltem Foulelfmeter selbst.
Die Strafstöße schießt der Stürmer schon seit vier Jahren für Wittendorf. Zu Recht, wenn man sich seine Erfolgsquote anschaut: Seit der 22-Jährige bei den Aktiven spielt, hat er erst einen Elfmeter vergeben.
Sich selbst bezeichnet Bossert als typischen Strafraumstürmer, der oft von den Vorlagen seiner Mannschaftskollegen profitiert. Seine Stärken sieht er deshalb auch vor allem im Torabschluss. Da ist er ziemlich vielseitig: Sowohl mit dem rechten als auch mit dem linken Fuß erzielt er seine Tore. Aber auch per Kopf hat der 1,89 Meter große Offensivmann schon oft getroffen.
Doch warum war Bossert in der laufenden Spielzeit dann erst zweimal erfolgreich? Das liegt daran, dass der Stürmer bisher nur wenig zum Einsatz kam, da er unter anderem durch einen vierwöchigen Urlaub in den USA und krankheitsbedingt verhindert war. Nun hat er sich aber wieder in die Stammelf zurückgekämpft und auch sein Trainer Lukas Wuzik lobt den Stürmer: „Sandro ist für die Mannschaft immer zur Stelle, er macht viele Wege für den Spielaufbau, treibt die Jungs nach vorne und geht auch den Bällen in der Defensive hinterher.“ Bossert hat also viele Aufgaben auf dem Platz, sodass sich Torjäger Lucas Haug auf das Toreschießen konzentrieren kann. Wie die Spiele zeigen: Das Konzept geht auf.
Zurückkämpfen musste sich Bossert, wie in dieser Saison, auch schon einmal in der Vergangenheit: am 22. Februar 2014 zog sich der Wittendorfer einen Kreuzbandriss zu. Das Datum kennt er genau. Denn daraufhin folgte eine einjährige Zwangspause, in der er, um wieder auf den Platz zurückzukehren, wochenlanges Muskelaufbau- und Krafttraining absolvieren musste. Auch als er dann wieder Fußball spielen konnte, war es noch schwierig: „Da klappte einiges nicht, was vorher klappte“, erzählt Bossert. Doch er fand wieder zu alter Stärke, auch weil seine Mitspieler ihn aufbauten und mitzogen.
Seine Kameraden sind es auch, warum er momentan keinen Grund sieht, den Verein zu wechseln. Denn in Wittendorf spielen viele Eigengewächse, mit denen er schon lange zusammen auf dem Platz steht. Und zusammen mit den Zugängen sei nun eine richtig gute Mannschaft zusammengewachsen.
Wichtig ist für Bossert, sich mit Wittendorf erst einmal in der Bezirksliga zu etablieren. Er sagt bescheiden: „Es gilt den Klassenverbleib zu schaffen, alles andere ist Zugabe.“ Wenn Bossert weiterhin so mit den anderen Offensivspielern harmoniert, wird es wohl viel Zugabe geben.
Zur Person
Name: Sandro Bossert
Geburtsdatum: 21. August 1994
Beruf: Weiterbildung zum Techniker Fachrichtung Elektrotechnik
Bisherige Vereine: SV Wittendorf
Position: Sturm
Größter sportlicher Erfolg: Bezirkspokalsieg und Aufstieg in die Bezirksliga 2015/16
Rechts-/Linksfuß: beidfüßig
Saisonziel: Unter die ersten Sieben