Tourismus

Der ganze Landkreis wird „Früchtetrauf“

Rund um Tübingen, Rottenburg und Mössingen soll künftig vermehrt „premium“ gewandert werden. Dachmarke wird der Mössinger Naturfreunde-Magnet „Früchtetrauf“

12.01.2017

Von Eike Freese

Die neue Premium-Tour bietet tolle Ausblicke wie hier bei Öschingen. Archivbild

Die neue Premium-Tour bietet tolle Ausblicke wie hier bei Öschingen. Archivbild

Wenn an diesem Samstag in Stuttgart die CMT beginnt, wird die Stadt Mössingen wie stets vor allem Naturfreunde an den Albtrauf ködern wollen. Medien- und Publikumsinteresse hat in den vergangenen Jahren der 13 Kilometer lange, so genannte Premium-Wanderweg „Dreifürstensteig“ südlich der Stadt erregt. Noch in diesem April soll eine weitere zertifizierte Route, die 10 Kilometer lange „Firstwaldrunde“ zwischen Nehren, Öschingen und Mössingen, dazukommen.

Mit der Idee der von Wanderexperten verbrieften Qualitäts-Touren hat die Stadt im Jahr 2012 die immens erfolgreiche Strategie der „Traufgänge“ bei Albstadt aufgenommen: Seit dort sieben Premium-Wanderwege ausgezeichnet sind, bringen jährlich tausende Naturfreunde Gaststätten und Hotels während ihrer Kurztripps zum Brummen. „Der Wanderfreund will inzwischen wissen, dass er kein Karten-Experte sein muss, um in die Natur zu starten“, sagt Mössingens Tourismusbeauftragter Uwe Walz zu dem Trend: „Eine solche Zertifizierung zeigt ihm schon vorher, dass es eine schöne Route mit vielen Attraktionen ist – und dass sie auch für Laien gut ausgeschildert ist.“

Schon vor 2014, bevor das Wandermagazin „Wandermagazin“ den Mössinger Dreifürstensteig in die schönsten Touren des Jahres aufgenommen hat, entwickelte die Stadt die Wandertourismus-Marke „Früchtetrauf“: Wandern zwischen Steuobst und Steilhang. Die entsprechenden Schilder mit dem Apfel am Berg (siehe Info-Box) leiten die Touristen seit Jahren über die Wege über Mössingen. Und weil das Ganze so erfolgreich ist und in der Wanderszene auch für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat, wird die Marke jetzt das Wandern im gesamten Landkreis Tübingen repräsentieren.

Denn auch der Kreis-Tourismus hat die Stock-und-Stein-Enthusiasten als Kundschaft entdeckt – und eröffnet in diesem Jahr etwa bei Hirschau und Wurmlingen zwei weitere Premium-Wege. Sie firmieren ebenfalls unter „Früchtetrauf“: „Und das macht durchaus Sinn“, sagt Uwe Walz: „Denn unsere ganze Region liegt ja tatsächlich zwischen zwei Traufen.“ Er schließt damit auch etwa den Schönbuchrand ein, der – Stichwort Streuobst und Wein – genug Früchte zu bieten hat.

„Wir haben bei unserer Strateggie offenbar einiges richtig gemacht“, sagt Uwe Walz. Zudem profitiere Mössingen und die Region von einem bemerkenswerten Boom beim Heimat-Tourismus. Landkreis und Gemeinden reagieren darauf unter anderem mit besseren Radwegen zwischen Schönbuch und Alb.

Noch wird an der neuen Firstwaldrunde gearbeitet: Die Eröffnung ist für April vorgesehen, Schilder und Bänke etwa werden erst installiert, wenn das Wetter es zulässt. Bis dahin gibt es nur die Karte (rechts), die die Runde schonmal exakt angibt.

Die neue Premium-Tour bietet tolle Ausblicke wie hier bei Öschingen. Archivbild

Die neue Premium-Tour bietet tolle Ausblicke wie hier bei Öschingen. Archivbild

Die „Früchtetrauf“-Marke

Alles auf einem Bild: Der Mössinger Werbefachmann Ulrich Eder hat 2012 das Logo für die Wanderwege des „Früchtetraufs“ entworfen, damals nur für Mössingen. Das Signet, das an den Wegen beschildert, zeigt als „Eyecatcher“ einen roten Apfel, der das Streuobst symbolisiert. Ein steigender Hang versinnbildlicht den Albtrauf, der blaue Himmel das möglichst schöne Wanderwetter in der Region.

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12.01.2017, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 12.01.2017, 01:00 Uhr

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