Christoph Wilds Vereidigung fiel flach

Der neue Hirrlinger Bürgermeister erlitt am Samstagabend einen Schwächeanfall

Die feierliche Verpflichtung von Christoph Wild zum neuen Hirrlinger Bürgermeister fiel ins Wasser, weil der 38-Jährige am Samstag in der Eichenberghalle einen Schwächeanfall erlitt. Ein Krankenwagen brachte ihn ins Krankenhaus. Mittlerweile geht es ihm wieder besser.

24.04.2016

Von Dunja Bernhard

Leere Reihen und ratlose Gesichter wegen der abgesagten Bürgermeister-Einsetzungsfeier in der Eichenberghalle. Bild: Rippmann

Leere Reihen und ratlose Gesichter wegen der abgesagten Bürgermeister-Einsetzungsfeier in der Eichenberghalle. Bild: Rippmann

Hirrlingen. Christoph Wild begrüßte am Samstagabend die ersten Gäste zur öffentlichen Gemeinderatsitzung, als er plötzlich umfiel. Augenzeugen berichteten, dass der frisch gewählte Bürgermeister, der sein Amt am 11. April antrat, ohne vorherige Anzeichen nach hinten gekippt sei. Zu den Gründen wollten sich am Samstagabend weder die Hirrlinger Verwaltung noch Wilds Lebensgefährtin Teresa Roth äußern. „Dazu sage ich heute Abend nichts“, antwortete Roth auf Nachfrage.

Die Gäste wurden vorübergehend ins Bürgerhaus geschickt. Zunächst war nicht klar, ob die Veranstaltung abgesagt werden muss. Wilds Vorgänger im Bürgermeisteramt Manfred Hofelich sprach sich mit der Begründung „Die Gesundheit von Christoph Wild geht vor.“ dafür aus, die Amtseinsetzung zu verschieben, die Gäste jedoch zurück in die Halle zu bitten. Denn das Büfett war bestellt. „Das müsste sonst alles weggeworfen werden“, begründete Hofelich.

Während der Notarztwagen mit blinkendem Blaulicht und der Krankenwagen mit Wild noch vor der Halle standen, gingen rund 150 Gäste vom Bürgerhaus wieder hinein in die Eichenberghalle. Johannes Pfemeter, Gemeinderat und stellvertretender Bürgermeister, trat ans Mikrofon. Die öffentliche Gemeinderatssitzung falle aus, verkündete er. Christoph Wild habe einen Schwächeanfall erlitten. Die Amtseinsetzung werde verschoben. Da das Büfett schon unterwegs war, bat er die Gäste zu bleiben und sich zu bedienen.

Wer sich umblickte, schaute in betroffene und ratlose Gesichter. Die Tische für das Büfett waren noch leer. Bleiben oder gehen? Die meisten entschieden sich, zu bleiben. Sobald das Essen auf den Tischen stand, bedienten sich die ersten. Landrat Joachim Walter, zahlreiche Bürgermeister aus Nachbargemeinden, Hirrlinger Unternehmer und Vertreter der Forstverwaltungen waren gekommen.

Wilds Lebensgefährtin Teresa Roth ging durch die Halle und begrüßte viele von ihnen persönlich. Verwandte und Freunde des Paares waren da und blieben auch noch, als der Krankenwagen schon abgefahren war. An den Stehtischen entwickelten sich zwanglose Gespräche zwischen Vertretern der Politik und der Wirtschaft, zwischen alten Bekannten und Amtskollegen. Nach einer guten Stunde leerte sich die Halle langsam. Auch Teresa Roth verabschiedete sich. Viele gaben ihr gute Wünsche für Christoph Wild mit auf den Weg.

Gestern meldete sich Christoph Wild per E-Mail bei der Redaktion der „Rottenburger Post“. Er teilte mit, „dass ich bereits gestern Abend wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde und auf dem Weg der Besserung bin“. Zu den näheren Umständen seines Schwächeanfalls wolle er sich nächste Woche äußern, wenn er wieder im Rathaus sei. Die Vereidigung werde wohl in der nächsten öffentlichen Gemeinderatssitzung am 10. Mai nachgeholt.

Mit 73 Prozent der Stimmen haben die Hirrlinger den Juristen aus Hechingen am 21. Februar zum neuen Bürgermeister gewählt.

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Erstellt:
24.04.2016, 17:10 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 20sec
zuletzt aktualisiert: 24.04.2016, 17:10 Uhr

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