13 Oscar-Nominierungen können irren. Schon jetzt der überschätzteste Film des Jahres.

Der seltsame Fall des Benjamin Button

13 Oscar-Nominierungen können irren. Schon jetzt der überschätzteste Film des Jahres.

23.11.2015

Von che

14.09.2015 Der seltsame Fall des Benjamin Button
© null 02:17 min

Benjamin Button kommt als Greis auf die Welt, wird immer jünger und stirbt 80 Jahre später als Kleinkind. Die Ursache dieses unnatürlichen Phänomens spielt keine Rolle ? es handelt sich um ein reines Gedankenspiel. Dafür ist David Finchers sehr freie Verfilmung der 1922 veröffentlichten Kurzgeschichte von Scott Fitzgerald allerdings erstaunlich gedankenlos geraten.

Alle Kreativität wurde in die Abteilungen für Maske, Ausstattung und Computerdesign ausgelagert, die tatsächlich einiges an Schauwerten aufbieten. So ziehen die Maskenbildner bei Hauptdarsteller Brad Pitt auf seinem Lebensweg vom Mümmelgreis im Rollstuhl bis zum kraftstrotzenden Twen alle Register. Auch die unterschiedlichen Schauplätze im Wandel der Zeit ? New Orleans in den Zwanzigern, New York in den Fünfzigern ? sind hübsch anzuschauen.

Freilich kommt hinter diesem prächtigen Mummenschanz nur eine Lovestory simpelsten Strickmusters zum Vorschein, die man ohne Schaden an ihrer bescheidenen Substanz auch richtig herum hätte erzählen können. Aus dem großen, in den Lauf des 20. Jahrhunderts gebetteten Melodrama, das Fincher offenbar anvisiert hat, wird schon deswegen nichts, weil dieser Button so ziemlich der langweiligste Bursche ist, den sich ein Drehbuchschreiber aus Hollywood in letzter Zeit ausgedacht hat ? ein Forrest Gump abzüglich dessen amüsantem Stumpfsinn.

Erschwerend kommt hinzu, dass Pitt und Cate Blanchett in der Rolle seiner Lebensliebe unter den Massen an Schminke das schauspielerische Vermögen abhanden gekommen ist. Aber was will man auch tun, wenn einem ständig Sätze wie aus einem Peter-Maffay-Schlager in den Mund gelegt werden: „Sie war ein Mädchen, als ich wegging, und jetzt ist sie eine Frau?.

Der seltsame Fall des Benjamin Button

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Erstellt:
23.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 48sec
zuletzt aktualisiert: 23.11.2015, 12:00 Uhr

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Stan 22.02.200912:00 Uhr

13 Oscar Nominierungen? Niemals. Überdurchschnittlich, aber mehr nicht.

shevad 19.02.200912:00 Uhr

Ein äußerst unterhaltsamer Großfilm, 166 Minuten vergehen wie im Fluge. Allerdings nicht das große Kino, das man erwarten durfte. Benjamin Button verblüfft, aber er berührt nicht. Die Emotionen wollen einfach nicht überspringen, sollten sie je existieren. Dennoch lohnt sich ein Kinobesuch schon allein deswegen, weil es ein schauriges Gefühl ist, mal wieder einen blutjungen Brad Pitt auf der Kinoleinwand zu sehen.

Gertrude 09.02.200912:00 Uhr

Schon jetzt der überschätzteste Film des Jahres, in seiner Ausstattung und Maske perfekt, vom Inhalt aber nichts dahinter. Ein einlullender Film für schlechte Zeiten mit einer fragwürdigen Philosophie.

Kathrin 09.02.200912:00 Uhr

Ein Film mit intensiven Bildern und einer ergreifenden Liebes/Lebensgeschichte, daneben die perfekte Maske und die Kostüme, ein schöner Film

Katharina Sanwald 08.02.200912:00 Uhr

... einfach ein Spitzenfilm!!!

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