Kommentar Baden-Württemberg-Derby

Die Chaoten nicht im Griff

Beinahe hätten es die KSC-Chaoten geschafft, einen Abbruch zu provozieren. Durch Böller und Leuchtkugeln, die ums Haar Spieler getroffen hätten, darunter die der eigenen Elf. Brennende Frage: Wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass aus dem mit 6000 Anhängern besetzten Karlsruher Block in der VfB-Arena wieder und wieder Raketen und Kanonenschläge abgefeuert wurden?

10.04.2017

Von WOLFGANG SCHEERER

Mehr als 1000 Beamte waren gestern rund ums Stadion im (aus Steuermitteln bezahlten) Einsatz. 200 Platzverweise waren gegen polizeibekannte Ultras ausgesprochen worden. Sie durften erst gar nicht in Stadionnähe auftauchen. Trotzdem waren genügend andere da, die hineinkamen und selbst davor nicht zurückschrecken, im schlimmsten Fall Menschenleben zu gefährden.

Das ist kriminell, aber nicht nur ein Fall für die Polizei. Denn im Stadion-Innenraum hat der Verein das Hausrecht – und auch die damit verbundenen Pflichten. Er stellt deshalb eine große Mannschaft an Sicherheitspersonal. Doch die Securityleute sind, das zeigt sich auch in anderen Fußballstadien, bei weitem nicht in der Lage, die oft notorisch auf Krawall gebürsteten Auswärtsfans so zu kontrollieren, dass keine Pyros eingeschmuggelt werden können. Der DFB bestraft dafür regelmäßig Profiklubs. Doch Geldbußen scheinen längst nicht mehr genug abzuschrecken. Erst gesperrte, leere Tribünenareale zeigen allen, dass etwas schiefgelaufen ist. Es ist traurig, wenn es so weit kommen muss.

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Erstellt:
10.04.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 29sec
zuletzt aktualisiert: 10.04.2017, 06:00 Uhr

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