Weitere Treffen sind nötig

Die Diskussion um eine Tübinger Stocherkahn-Satzung dauert an

Die Stadtverwaltung will für mehr Kahn-Gerechtigkeit sorgen und die Vergabe der Liegeplätze neu regeln. Am Dienstag gibt es ein weiteres Treffen mit Vertretern der unterschiedlichen Stocherer-Gruppen, unter denen ein Arbeitspapier heiß diskutiert wird.

13.06.2016

Von job

Symbolbild: Kuball

Symbolbild: Kuball

Tübingen. Bislang hatte jeder Inhaber einer so genannten Nummer, die für einen städtischen Stocherkahn-Liegeplatz steht, großes Glück: Bei der offiziell alle zwei Jahre vorgenommenen Verteilung war der Platz gesichert. Denn zum Zuge kamen immer die aktuellen Inhaber eines Liegeplatzes. Derweil wuchs die Warteliste derer, die auch gerne ein Plätzchen am Neckargestade für ihr Boot gehabt hätten – und regelmäßig auf dem Trockenen sitzen blieben.

Die Stadtverwaltung arbeitet nun seit vergangenem Sommer daran, dieses Gerechtigkeitsproblem zu lösen, unter anderem aus Angst, sich eine Klage einzuhandeln. Bei bislang drei Treffen mit Vertretern studentischer Gruppen, gewerblicher Stocherer, Vereinen, Kahngemeinschaften und Einzelpersonen sollten gemeinsam Lösungen gesucht werden. Daraus resultierte ein erster Entwurf für eine Gemeinderatsvorlage.

Dieser schlug unter anderem bei einer Sitzung des Stocherkahnvereins vergangene Woche hohe Wellen: Insbesondere das angedachte Vorgehen, alle zwei Jahre nach einem rollierenden System Plätze neu zu vergeben, sorgt für Ängste und Unmut. Denn einen Kahn einzulagern, weil man für zwei Jahre sein Anker-Recht verliert, sei teuer und führe zu Schäden. Einige der Beteiligten finden sich mit ihren eigenen Anliegen und Vorschlägen nicht ausreichend in der Vorlage wieder.

Bis vergangenen Freitag konnten Eingaben zum Arbeitspapier der Verwaltung gemacht werden – und es gingen einige ein, darunter auch juristische Gutachten. Tübingens Erste Bürgermeisterin Christine Arbogast geht davon aus, dass die „hochemotional geführte Diskussion“ mehr Zeit braucht, als geplant: „Dazu sind wir gerne bereit.“ Viele hätten Sorge, ein liebgewonnenes Recht zu verlieren. Vor der Sommerpause gebe es sicher keine Vorlage für den Gemeinderat. Eine Veränderung der derzeitigen Praxis sei aber dringend nötig. Arbogast: „Was wir bis jetzt machen, ist so nicht korrekt.“

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Erstellt:
13.06.2016, 21:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 51sec
zuletzt aktualisiert: 13.06.2016, 21:00 Uhr

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