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Die Freiheit des Internet ist nicht grenzenlos

Die Freiheit des Internets ist längst nicht so frei, wie in seinen Anfängen. Nicht nur in autokratisch geführten Ländern oder in Staaten mit einer besonders starken religiösen Prägung blockieren Behörden Teile des Internets. Wenngleich es aus einer anderen Zielsetzung heraus geschieht, sind auch in Deutschland nicht alle Angebote verfügbar. Das technische Verfahren ist in Diktaturen und Demokratien ähnlich. Seiten aus dem Ausland werden technisch blockiert, sodass sie im Inland nicht zu sehen sind.

03.11.2020

Bild: pixabay

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Mit Geoblocking wird ein Teil des Internets unsichtbar

Das Blocken von Internetseiten kann aus juristischen Gründen erfolgen. In Deutschland sind dies beispielsweise gewaltverherrlichende Darstellungen. Auch politische Aussagen, wie etwa die Verleugnung des Holocaust, sind in Deutschland anders als in den USA tabu. Damit dürfen sie auch im Internet nicht verbreitet werden. Diese aus dem Ausland verbreiteten Internetseiten werden durch Geoblocking gesperrt. Generell gibt das Grundgesetz die Möglichkeit, bestimmte Inhalte zu indizieren oder zu zensieren. Besonders autoritäre Regimes gehen gern mit Geoblocking gegen politisch Andersdenkende vor. So verhindern Autokraten, dass Oppositionelle aus dem Exil heraus gegen die Mächtigen ankämpfen.

Neben politischen Erwägungen können aber auch kommerzielle Interessen zum Blockieren von Internetseiten führen. Am sichtbarsten wurde dies im Streit der GEMA mit YouTube, als es um eine angemessene Bezahlung der Künstler ging. Eine Einigung war schwierig, was zum Blockieren fast aller Musikvideos führte. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Künstler das Musikvideo selbst veröffentlichten oder ob es sich um eine Urheberrechtsverletzung handelte. Urheber der Totalsperre war übrigens nicht die GEMA, sondern YouTube.

VPN sorgt für mehr Vielfalt im Internet

VPN kann in diesem Fall helfen. Es verschleiert die IP-Adresse und damit auch den aktuellen Aufenthaltsort. Somit lassen sich in Deutschland blockierte Inhalte abrufen. VPN bedeutet „Virtuelles Privates Netzwerk“ und dient dem Schutz sensibler persönlicher Daten. Vorteile hat die Nutzung von VPN auch beim Online-Shopping oder beim Datenschutz beim Surfen über öffentliche WLAN-Verbindungen. Hier erfahren Sie mehr über VPN. Das Netzwerk lässt sich durch das Herunterladen von nativen Apps leicht erledigen. Sie benötigen keine spezielle Kenntnis über Computernetzwerke. Für technisch Versierte gibt es die Möglichkeit, VPN manuell einzureichen.

Die Anwendungsmöglichkeiten sind riesig. Wer beispielsweise in China unterwegs ist, wird bestimmte Informationen aus dem Westen nicht finden. Einige Medien werden in der Volksrepublik blockiert, teilweise zensieren sich Medienkonzerne auch selbst. Die einzige Chance, an diese Inhalte abzurufen, ist dann das Nutzen von VPN. Besonders Nutzer von Bezahldiensten sollten im Ausland allerdings prüfen, ob die Nutzung von VPN keine Probleme bringt. Netflix bietet beispielsweise nationale Programme nur an, wenn ersichtlich ist, dass die IP-Adresse zum entsprechenden Land gehört.

VPN ist kein Allheilmittel für ein freies Internet

Im Zuge der Unterbindung von Hassrede im Netz haben Regierende im demokratischen Westen Maßnahmen ergriffen, um Opfer zu schützen. Die Form der Maßnahmen ist allerdings problematisch, denn die Kontrolle wurden den Internetplattformen übertragen. Die sozialen Netzwerke entscheiden nun, ob Veröffentlichungen gegen Gesetze verstoßen und löschen gegebenenfalls Inhalte. Kritiker glauben, dass hier die Gefahr einer Zensur durch die Plattformbetreiber besteht. Twitter hat beispielsweise mehrere Posts von US-Präsident Donald Trump gelöscht. Damit greift die Plattform in den politischen Diskurs ein. Die Frage ist, bis zu welcher Stelle derartiges Handeln sinnvoll ist und wann daraus eine Beeinträchtigung der Meinungsbildung in der Demokratie entsteht. Fakt ist: Gegen Löschungen kann auch VPN nichts ausrichten.

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Erstellt:
03.11.2020, 09:28 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 30sec
zuletzt aktualisiert: 03.11.2020, 09:28 Uhr

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