Bundesliga

Die Freuden und Leiden der Jungstars Zirkzee und Havertz

Der Niederländer rettet mit Premierentor den Bayern-Sieg, der Leverkusener wird ausgepfiffen. Zweikampf zwischen Leipzig und Gladbach um den Herbstmeistertitel.

20.12.2019

Von DPA/SID/GEK

Erst knipste er auf dem Rasen, nach Spielschuss dann ein Selfie: Joshua Zirkzee. Foto: Thorsten Wagner/Witters

Erst knipste er auf dem Rasen, nach Spielschuss dann ein Selfie: Joshua Zirkzee. Foto: Thorsten Wagner/Witters

RB Leipzig oder Borussia Mönchengladbach? Diese beiden Fußball-Bundesligisten machen zu Winterbeginn im zeitversetzten Fernduell am letzten Hinrunden-Spieltag der Fußball-Bundesliga die Herbstmeisterschaft unter sich aus. Den beiden zu Saisonbeginn gekürten Titelfavoriten FC Bayern München und Borussia Dortmund bleibt nur die Verfolgerrolle.

Die besseren Karten im Kampf um diesen inoffiziellen Titel hat RB Leipzig, der am Samstag den FC Augsburg erwartet. Allerdings haben die bayerischen Schwaben einen Lauf: in den vergangenen sechs Bundesliga-Begegnungen gelangen dem Team von Trainer Martin Schmidt fünf Siege. Auf Augenhöhe mit dem Gegner sieht der Schweizer, der auf Rani Khedira verzichten muss, sein Team aber noch lange nicht: „Wenn man die ganze Hinrunde anguckt, wäre das ein bisschen überhöht.“

Nicht so gut lief es zuletzt für Borussia Mönchengladbach, die durch Last-Minute-Gegentore aus der Europa League ausschied und die Bundesliga-Tabellenführung verlor. In einer laut eigener Aussage „schwierigen Lage“ stellte Trainer Marco Rose sein System ein wenig um. Mit der Abkehr vom wuchtigen Spielstil gelang ein erlösendes 2:0 gegen Aufsteiger SC Paderborn. Damit bleibt dem in Leipzig geborenen Coach und seinem Team die Chance auf die Herbstmeisterschaft. Doch selbst wenn dies im Auswärtsspiel bei Hertha BSC misslingen sollte, hat Gladbach mit 34 Punkten schon jetzt die drittbeste Hinserie seiner Vereinsgeschichte geschafft.

Jubel bei Klinsmann und Gisdol

Auch Gladbachs Gastgeber kommt nach dem Trainerwechsel wieder in Schwung. Nach dem 1:0 bei Bayer Leverkusen, dem zweiten „Zu-Null-Sieg“ in Folge, hat Visionär Jürgen Klinsmann die Zukunftspläne von Hertha BSC klar formuliert: „Der Hauptstadtklub will nach Europa!“ (siehe Extra-Meldung).

Beim 1. FC Köln scheint sich das Allheilmittel Trainerwechsel nach Anlaufschwierigkeiten ebenfalls bezahlt zu machen. Nach dem 4:2-Erfolg bei Eintracht Frankfurt verschwand Markus Gisdol mit einem breiten Grinsen in der Kabine, während sich sein Team mit den hüpfenden Fans eine ausgelassene Siegesfeier gönnte. „Bleibet ruhig. Werdet's net hektisch“, hatte er seinen Spielern in der Halbzeitpause gesagt. Die rheinischen Effzeh-Kicker haben diese schwäbisch eingefärbte Aufforderung verstanden und drehten nach der Frankfurter 2:0-Führung das Spiel.

Lange warten musste auch der FC Bayern, bis der 3:1-Erfolg beim SC Freiburg feststand. Bis in die erste Minute der Nachspielzeit stand es noch 1:1, ehe der 18-jährige Niederländer Joshua Zirkzee knapp zwei Minuten nach seiner Einwechslung in seinem ersten Bundesligaspiel das 2:1 erzielte.

Nach seinem Volltreffer knipste der 18-Jährige mit dem auffälligen Wuschelkopf noch ein Selfie auf dem Platz, ehe er sich wortlos und schüchtern in den Mannschaftsbus verdrückte. Für ihn sprachen andere. „Er hat darauf gelauert und es dann fantastisch gemacht“, sagte Torhüter Manuel Neuer über den Niederländer mit dem „bulligen Körper und viel Wucht.“ Zirkzee dürfe sich aber nicht allein auf sein Talent verlassen, mahnte Sportdirektor Hasan Salihamidzic sogleich. Serge Gnabry legte noch zum 3:1-Endstand nach.

Die Schattenseiten erfuhr Leverkusens Jungstar Kai Havertz. Er musste bei seiner Auswechslung in der 72. Minute ein gellendes Pfeifkonzert anhören und ging nach schwacher Leistung bei der 0:1-Niederlage gegen Hertha mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern in die Kabine. „Das ist nicht einfach für den Jungen“, sagte Abwehrchef Sven Bender über die Pfiffe gegen den 20-Jährigen. dpa/sid/gek

Zum Artikel

Erstellt:
20.12.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 38sec
zuletzt aktualisiert: 20.12.2019, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Wirtschaft: Macher, Moneten, Mittelstand
Branchen, Business und Personen: Sie interessieren sich für Themen aus der regionalen Wirtschaft? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Macher, Moneten, Mittelstand!