Wie man belügt, betrügt und manipuliert. Hier sprechen vier Millionenbetrüger offen über ihr Metier.

Die Hochstapler

Wie man belügt, betrügt und manipuliert. Hier sprechen vier Millionenbetrüger offen über ihr Metier.

24.11.2015

Von che

14.09.2015 Die Hochstapler
© null 02:07 min

Nepper, Schlepper, Bauernfänger wurden sie in einer über Jahrzehnte populären deutschen Fernsehsendung genannt: jene asozialen Subjekte, die arglosen Mitbürgern mit kriminellen Tricks das Fell über die Ohren ziehen.

In dem Dokumentarfilm von Alexander Adolph bekommen diese Spitzbuben nun Gesicht und Stimme: porträtiert werden vier Männer, die den Betrug zum Beruf gemacht und dabei höchstes handwerkliches Geschick entwickelt haben. Inzwischen sitzen alle im Gefängnis und blicken doch ohne erkennbar schlechtes Gewissen auf ihr Leben auf der schiefen Bahn zurück. Auch als Zuschauer hört man den Geständnissen eher vergnügt als empört zu ? schließlich ging die kriminelle Energie der Gauner mit schier unfassbarer Gutgläubigkeit und oft auch nackter Gier auf Seiten der meist gut betuchten Opfer einher.

Von dem ehemaligen Sonderschüler Jürgen H., der Hamburgs beste Kreise um 600 Millionen Mark erleichtert hat, ließen sich renditegeile Partner sogar einen Touristentrip zum Mond als Geldanlage aufschwatzen. Andere unterschrieben unbekümmert Verträge in fremden Sprachen. Selbst Banken wedelten mit Geldscheinen, wenn einer nur mit der dicken Karosse vorfuhr.

Auch wenn der Regisseur die hochmütigen und mitleidlosen Charakterzüge der Täter nicht ausblendet und sie letztlich selbst als vom Machtrausch Getriebene präsentiert, sind und bleiben diese „Hochstapler? doch die Sympathen eines Films, der mindestens soviel von einer Gaunerkomödie wie von einem seriösen Dokumentarfilm hat.

Die Hochstapler

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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Askger 15.04.200912:00 Uhr

Genial, erschreckend!