Kommentar

Die Liga muss Härte zeigen

Die Arbeitsagentur bezahlt derzeit die Basketball-Profis von Phoenix Hagen. Seit das Insolvenzverfahren läuft, muss der klamme Erstligist die Gehälter nicht mehr selbst stemmen – da könnte Tübingens Manager Robert Wintermantel direkt neidisch werden.

11.11.2016

Von Hansjörg Lösel

Aber im Ernst: Hagens Pleite ist ein Schlag ins Gesicht der Konkurrenz. Denn Phoenix hat offensichtlich Spieler verpflichtet, die sich der Verein gar nicht leisten kann. Einen routinierten Scorer wie etwa David Bell hätte Tübingen auch gerne im Kader, mit Blick auf solides Wirtschaften winken die Tigers beim Wettbieten um Spieler dieses Kalibers aber meist ab. Anders Hagen: Noch am 6. Oktober verpflichtete Phoenix den US-Amerikaner David Godbold – zwei Wochen später stellte der Klub bereits den Insolvenz-Antrag.

Stefan Holz, der Geschäftsführer der Bundesliga, zeigte sich „irritiert“ über die neuerliche finanzielle Schieflage in Hagen. Schon im Vorjahr war dem Verein aus dem Pott die Kohle ausgegangen, Verstöße gegen das Lizenzierungsverfahren wurden mit Punktabzug und einer Geldstrafe geahndet. Der Verein gelobte Besserung, wollte sich sanieren. Wenige Wochen war die neue Runde erst alt, als Hagen schon den Rückfall erlebte. Man hoffe trotzdem auf Milde, sagte Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel. Doch die Liga muss jetzt Härte zeigen, sonst macht sie sich und ihre wirtschaftlichen Vorgaben unglaubwürdig.

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Erstellt:
11.11.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 32sec
zuletzt aktualisiert: 11.11.2016, 01:00 Uhr

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