Tennis

„Die Nachwuchsspieler unterstützen, wo man kann“

Der WTB-Präsident Stefan Hofherr spricht darüber, wie schwer es ist, aus Talenten Profis zu machen.

14.12.2019

Von HELEN WEIBLE

Stefan Hofherr ist erst seit dem Frühjahr WTB-Präsident. Foto: WTB

Stefan Hofherr ist erst seit dem Frühjahr WTB-Präsident. Foto: WTB

Biberach. Stefan Hofherr (32) ist Turnierdirektor bei den Deutschen Tennis-Meisterschaften in Biberach, wo am Samstag und Sonntag die Finals stattfinden. Zudem bekleidet der Rechtsanwalt seit April das Amt des Präsidenten des Württembergischen Tennis-Bundes. Die Förderung junger Leistungssportler am Stützpunkt in Stuttgart-Stammheim liegt ihm sehr am Herzen.

Wie lässt sich das Turnier in Doppelfunktion an?

Stefan Hofherr: Wir haben einen guten Mix aus dem bewährtem Team und neuen Helfern. Dieter Gutermann ist noch an Bord, einer, der die ganzen Fäden hier in Biberach zusammenhält, vor allem im Vorfeld. Dadurch läuft alles reibungslos.

Leider musste Yannick Maden als Stuttgarter Aushängeschild krankheitsbedingt absagen. Hat das Feld damit an Qualität verloren?

Es wäre für uns als ausrichtender Verband schön gewesen, wenn er hätte spielen können. Aufgrund seiner Spielstärke in diesem Jahr, etwa das Zweitrundenspiel gegen Rafael Nadal in Paris, hätte Yannick Maden sicherlich zum Favoritenkreis gezählt. Ich bin aber überhaupt nicht unzufrieden. Wir haben interessante Spieler dabei und einen Mix aus erfahrenen und jungen Akteuren. Mit Daniel Masur haben wir einen Deutschen Meister im Einzel und Mixed. Und Julian Lenz, der gefällt mir gut. Er hat sich auf der Challenger-Tour etabliert. Bei den Damen traue ich einer Alexandra Vecic als U18-Meisterin viel zu. Sie wird auf jeden Fall gut spielen. Auch Jule Niemeier ist eine der hoffnungsvollsten Spielerin des Jahres. Die jungen Teilnehmer, die in Biberach erfolgreich sind, trumpfen danach häufig auch anderswo auf.

Apropos Talente. Dem WTB geht es ganz gut, mit 165 000 Mitgliedern ist der WTB zweitgrößter Verband, in Stuttgart finden hochdotierte Herren- und Damen-Turniere statt, und der Stützpunkt in Stammheim wurde aufgewertet. Warum bringt das Ländle nicht mehr Spitzenspieler hervor?

Das ist eine gute Frage. Da spielen ganz viele Faktoren mit rein. Es hängt oft auch davon ab, wie die Eltern mitziehen oder dass ein Spieler auf seinem Weg verletzungsfrei durchkommt. Unsere Aufgabe wird es immer sein, bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Talente werden wir nicht produzieren können. Wenn wir ein Talent haben, wie Alexandra Vecic zum Beispiel, da müssen wir ihre Entwicklung mit allem fördern, was wir haben. Irgendwann wird sie in die Weltspitze der Top 150 vordringen, da bin ich mir sicher. Wir legen Wert auf die schulische Ausbildung. Vecic macht jetzt erstmal ihr Abitur. Der Schritt vom Jugend- zum Profi-Tennis ist ein großer. Da wollen wir begleiten. Mit dem neuen Sportlerhaus sind wir insgesamt auf einem guten Weg. Es gibt viele hochqualifizierte, engagierte Athletiktrainer, und in einen neuen Kraftraum haben wir viel investiert. Helen Weible

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Erstellt:
14.12.2019, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 14.12.2019, 06:00 Uhr

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