Konzertsaal

Die Stadt muss Voraussetzungen schaffen

Der Standort beim Europaplatz ist nicht unmöglich, die Hürden aber sind hoch.

01.04.2017

Von sg

Die Tübinger Stadtverwaltung und die Universitätsleitung haben sich im Konflikt um einen Konzertsaal-Standort auf eine gemeinsame Erklärung geeinigt. Sie reagieren damit auf den Bericht des TAGBLATTs von Mittwoch. Unterzeichnet haben Oberbürgermeister Boris Palmer, Rektor Prof. Bernd Engler und Kanzler Andreas Rothfuß.

Wie berichtet bevorzugt die Stadtverwaltung das ehemalige Gesundheitsamt beim Europaplatz als Standort für einen Konzertsaal mit 600 Plätzen. Das Land als Eigentümer und die Universität als Nutzer wollen aber das Gelände nicht einfach hergeben. Sie brauchen es selbst noch längere Zeit. In der Pressemitteilung von gestern betonen beide Seiten zunächst das Gemeinsame. „Universität und Stadt haben ein gemeinsames Interesse, das Angebot an großen Sälen in Tübingen zu verbessern“, heißt es.

Es werden aber auch die unterschiedlichen Interessen erwähnt: „Die Universität benötigt das Gebäude am Europaplatz allerdings in den nächsten Jahren, zunächst noch für die Graduiertenschule LEAD, dann um nötige Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen durchführen zu können“, werden Rektor Engler und Kanzler Rothfuß zitiert. Diese Art von Zwischennutzung könne selbstverständlich auch an einem anderen Ort in der Kernstadt realisiert werden, wird in der Erklärung ein Ausweg aufgezeigt.

Doch die Latte liegt hoch: Lage und Größe des Gebäudes müssten funktional gleichwertig sein und eine optimale Nutzung ermöglichen. Engler und Rothfuß formulieren weitere Bedingungen: „Für die Universitätsleitung ist es selbstverständlich, die Stadt bei der Realisierung eines Kultursaals zu unterstützen, sollte der Gemeinderat die notwendigen Mittel für den Kauf des Grundstücks, ein Ersatzgebäude für die Universität und den Bau eines Saales in den kommenden Jahren bereit stellen. Es ist indes darauf hinzuweisen, dass Landesliegenschaften vor einer Veräußerung einer Entbehrlichkeitsprüfung seitens des Landes unterliegen.“

Der OB erkennt laut Mitteilung an, dass der Standort nur unter diesen Vorbedingungen nutzbar sei. Diese zu schaffen sei „eindeutig eine städtische Aufgabe“. Aber, so Palmer: „Unter dieser Voraussetzung steht dem Bau eines Kultursaals am Europaplatz liegenschaftlich nichts im Weg.“

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Erstellt:
01.04.2017, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 01.04.2017, 01:00 Uhr

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