Und warum werden für so einen Unfug Edel-Schauspieler wie Julianne Moore verheizt?

Die Vergessenen

Und warum werden für so einen Unfug Edel-Schauspieler wie Julianne Moore verheizt?

24.11.2015

Von che

Die Vergessenen

Die Macht der Erinnerung wird uns den ganzen Kino-Winter begleiten. Während es in „Birth? (mit Nicole Kidman) und „2046? (von Wong Kar-wei) um verflossene oder verstorbene Lieben geht, ist es bei der New Yorkerin Telly (Julianne Moore) der Unfall-Tod ihres Kindes, der sie noch 14 Monate später täglich zur Verzweiflung treibt.

Doch dann geschehen merkwürdige Dinge: Das Konterfei des Buben verschwindet vom Familienfoto, auf den Videos ist nur noch weißes Rauschen, selbst in den alten Zeitungen ist nichts mehr von einem Flugzeugabsturz zu finden. Ist der Junge etwa nur eine Ausgeburt von Tellys Wahn? Steckt eine Intrige ihrer Freunde dahinter, um sie von ihrer Seelenqual zu heilen? Oder gar eine Superverschwörung mit Geheimdienst, Gehirnwäsche und pipapo?

Dass sich Regisseur Joseph Ruben („Money Train?) in Windeseile für eine dieser Optionen entscheidet, ist schade, aber noch längst nicht das schlimmste. Denn kaum hat man das Psychodrama abgehakt und sich in einem noch leidlich spannenden Krimi eingerichtet, kommen auch schon irgendwelche Aliens ins Spiel, die das Ganze vollends in billigen C-Movie-Trash verwandeln.

Das wäre für sich genommen ja noch in Ordnung, aber der Schwenk von der intelligent angelegten Psychostudie zum plumpen Horrorstückchen ist einfach zu irrsinnig, um anders als hochgradig verärgert aus dem Kino zu kommen.