Mysterythriller mit Sandra Bullock als Hausfrau, die eine böse Vorahnung hat.

Die Vorahnung

Mysterythriller mit Sandra Bullock als Hausfrau, die eine böse Vorahnung hat.

24.11.2015

Die Vorahnung

Von John Huston stammt die weise Erkenntnis, dass man bitteschön nur von schlechten Filmen Remakes machen sollte, weil man sich an den guten zwangsläufig die Zähne ausbeißt. Doch statt sich in diesem Sinne mal wieder an „Plan 9 aus dem Weltall? oder „Das Monster vom Amazonas? zu versuchen, verhebt sich Hollywood lieber ein drittes Mal an „Invasion der Körperfresser? aus dem Jahr 1956.

Das einzig Misslungene an diesem Meisterwerk des sozialkritischen Gruselfilms ist der deutsche Titel, denn tatsächlich sind es nicht die Körper der Menschen, die vertilgt werden, sondern ihre Gefühle. Eine mysteriöse Macht ? im neuen Film verkleidet sie sich als Virus from outer space ? verwandelt Lebewesen, die Liebe und Hass empfinden, zornig oder zärtlich sind, in gleichgeschaltete Maschinenmenschen ohne jede Emotion.

Das klingt schrecklich, hat aber in Hirschbiegels Version den schönen Nebeneffekt, dass alle Konflikte, vom Streit ums Sorgerecht bis zum Krieg im Irak, wie weggeblasen sind. Auf diese und ein paar andere nahe liegende politische Debatten lässt sich der Film aber nicht ernsthaft ein, sondern lenkt das Interesse auf das Schicksal von Nicole Kidman und ihrem kleinen Jungen, die zu den letzten gehören, die sich dem Zwang zum entseelten Glück widersetzen. Ihr Versteckspiel in dem keine Abweichler duldenden Reich der Gefühllosen ist optisch recht reizvoll aufbereitet und von einiger Spannung.

Jedoch durchkreuzt der Film seine guten Ansätze selbst, indem er dauernd mit pseudowissenschaftlichen Erklärungen daherkommt, die in diesem durch und durch symbolischen Plot überhaupt nichts verloren haben. Und wer auf die Idee kam, an diese Schreckensvision ein Eiapopeia im Kleinfamilienkreis zu kleben, gehört mit Gehirnwäsche nicht unter 95 Grad bestraft.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 52sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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Michael 12.10.200712:00 Uhr

boooh der film ist irgendwie traurig. irgendwie au gut..aber er drückt schon irgendwie auf die stimmung.