Innovation

Die Zukunft beginnt jetzt

Mit einer Baustellenparty gewährt der Digital Hub Horb einen Blick hinter die Kulissen. Bald wird von hier aus die Digitalisierung vorangetrieben.

19.01.2019

Von Dagmar Stepper

Wo die digitale Zukunft bald ihren Sitz hat, ist gerade noch Baustelle. Doch für April ist bereits die Eröffnung geplant. Bilder: Karl-Heinz Kuball

Wo die digitale Zukunft bald ihren Sitz hat, ist gerade noch Baustelle. Doch für April ist bereits die Eröffnung geplant. Bilder: Karl-Heinz Kuball

Ein rot-weißes Baustellenband weist den Weg nach oben unters Dach. Die Tür zum neuen Digital Hub Horb steht weit offen, ein gut gelaunter Axel Blochwitz empfängt die Gäste. Der Horber Wirtschaftsförderer hat zur Baustellenparty im Horber Innovationspark geladen, und rund 70 Gäste folgten seinem Ruf. Von der digitalen Welt ist im Dachgeschoss allerdings noch nicht viel zu sehen – stattdessen eher Baustellenfeeling. Rohe Wände, unverputzter Boden, Blick ins offene Gebälk sowie Heizlüfter, Gulaschsuppe und Glühwein gegen die Kälte.

Aber das ist auch so gedacht, es geht an diesem Donnerstagabend auf dem Hohenberg um einen Blick hinter die Kulissen – und ums Netzwerken. Blochwitz ist deshalb so gut gelaunt, weil hier auf dem ehemaligen Kasernengelände etwas Neues, etwas Modernes, etwas Zukunftweisendes
entstehen soll. Eben ein Digital Hub, das durch Digitalisierung die regionale Wirtschaft voranbringen will.

Das Land bezuschusst das Projekt mit insgesamt 2 Millionen Euro, ein Teil davon fließt nach Horb. Der Horber Gemeinderat hat die Umbaukosten im Innovationspark in Höhe von knapp 900 000 Euro im vergangenen Jahr abgesegnet. Auf 600 Quadratmetern sollen unter dem Dach Büroflächen, ein Coworking-Areal, Meeting-Spaces und offene Räume für den Austausch entstehen.

Fünf Büroräume sind noch frei, aber Blochwitz glaubt, dass diese stark gefragt sind, wenn das Digital Hub im April
seine Türen offiziell öffnet. Hier sollen sich die Existenzgründer mit Digitalisierungsexperten
und regionalen Firmen treffen, um neue Geschäftsmodelle und Innovationen zu entwickeln. Denn die Zukunft ist digital. Oder in den Worten von Blochwirt: „Wer gründet heute noch ohne Laptop?“

Für den Abend hat er ein Team um sich geschart. Holger Zimmermann mit seinem „Projektraum42“ ist vertreten, der Digitalisierungsberater Dietmar Urban, die Firmen RM-Elektronik, Conetis und Rometsch, die Prime Academy und Lisa Hornberger von „bwcon“ – die Firma zog 2018 in den Innovationspark und hat ihren Schwerpunkt in der Beratung von Start-ups und Digitalisierungsfragen.

Im Laufe des Abends trudeln immer mehr Gäste ein, darunter auch die Realschulrektorin Heidrun Linka. „Für unsere Schule ist das Thema ja auch interessant“, sagt sie. Blochwitz kann das nur unterstützen, für ihn ist jeder willkommen, der Interesse für das Projekt mitbringt und vielleicht auch mitarbeiten will.

Ein offizielles Programm gibt es nicht, auch keine offizielle Eröffnung. „Ist ja eine Party“, sagt Blochwitz. Er führt aber jeden gern durch den Raum, zeigt, wo die Dachterrasse entsteht, wo der Fahrstuhl mal hält. Wer möchte, kann sich einen Baustellenhelm aufsetzen und eine gelbe Weste überziehen. Die Beleuchtung ist in grün-blau-gelben Farben. Auch das Sprayen an der Wand ist an diesem Abend erlaubt. Blochwitz ist zufrieden: Die digitale Zukunft hat jetzt in Horb einen festen Raum.

Zur Baustellenparty setzten sich die Akteure gern einen Helm auf und zogen eine Warnweste an.

Zur Baustellenparty setzten sich die Akteure gern einen Helm auf und zogen eine Warnweste an.

Digitale Plattform

Die Digital Hubs sind Teil der Initiative „Wirtschaft 4.0“ des Landes Baden-Württemberg. Der Digital Hub Nordschwarzwald, zu dem auch der Standort Horb gehört, will die Digitalisierung der regionalen Wirtschaft voranbringen. Kleine und mittlere Unternehmen, Existenzgründer und Start-ups sollen beim Einstieg in Digitalisierungsvorhaben unterstützt werden.

Dazu biete der Digital-Hub Horb eine Plattform für Erfahrungsaustausch, Wissenstransfer, Beratung und Kollaboration. Künftig stehen dafür Informationsveranstaltungen, Fachtagungen, Workshops, Fort- und Weiterbildungsangebote zur Verfügung – aber auch Raum für neue Arbeitskonzepte wie Coworking Spaces.

Der Digital Hub Nordschwarzwald mit den drei Standorten Pforzheim, Nagold und Horb ist ein vom Land Baden-Württemberg unterstütztes Projekt. Konsortialführer und Projektträger ist die Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG).

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Erstellt:
19.01.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 43sec
zuletzt aktualisiert: 19.01.2019, 01:00 Uhr

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