VfB Stuttgart nach Länderspielpause im Verfolgerduell bei Darmstadt 98

Die heiße Phase beginnt

In einem Bundesliga-Finale ohne echtes Mittelfeld kann sich vom Tabellenneunten Köln abwärts keiner sicher sein. Der VfB, fünf Zähler vom Abstiegsplatz entfernt, hat heute ein schweres Spiel in Darmstadt.

02.04.2016

Von WOLFGANG SCHEERER (MIT DPA)

Trainingsduell beim VfB Stuttgart: Der ehemalige Juniorennationalspieler Jürgen Kramny (links) versucht an Daniel Didavi vorbeizukommen. Foto: Eibner

Trainingsduell beim VfB Stuttgart: Der ehemalige Juniorennationalspieler Jürgen Kramny (links) versucht an Daniel Didavi vorbeizukommen. Foto: Eibner

Stuttgart/Darmstadt. Die Länderspielpause ist vorbei, jetzt startet die brisante Schlussphase in der Fußball-Bundesliga. Noch sieben Mal wird angepfiffen. Auch wenn mit den abgehängten Hannoveranern kaum mehr zu rechnen ist, bleibt die spannende Frage: Wer wird der zweite direkte Absteiger, wer muss in die Relegation?

Selbst den Tabellenneunten 1. FC Köln (33) trennen lediglich sechs Punkte von 1899 Hoffenheim (27) auf Rang 16. Morgen um 17.30 Uhr kommt es zum Duell der beiden Klubs. Für den Vorletzten, Eintracht Frankfurt (27), scheint heute beim FC Bayern die Niederlage programmiert. Und was macht heute, ebenfalls von 15.30 Uhr an, der VfB (32) bei Aufsteiger Darmstadt (28)? Noch mit Trainer Zorniger spielten die Stuttgarter in der Hinrunde 2:0.

Unter Nachfolger Jürgen Kramny hatte sich der VfB am 23. Spieltag schon ein Polster von zehn Punkten zum Abstiegsplatz erarbeitet. Es ist auf inzwischen wieder fünf Zähler geschrumpft. 2014 reichten dem VfB schon 32 Punkte zum Klassenerhalt, vergangene Runde 36. Der FC Augsburg war 2013 mit 33 als Tabellenfünfzehnter gerettet. Doch dieses Mal ist alles eng zusammen gerückt. In den noch sieben Spielen sind maximal 21 Punkte zu holen. Können da 36 oder 37 reichen, um auf der sicheren Seite zu sein?

Das Restprogramm des VfB, aktuell Elfter, ist zudem sehr anspruchsvoll, beispielsweise geht es im Südschlager am Samstag in einer Woche gegen den FC Bayern. Zwei Siege, und Kramnys Team, das in der Rückrunde bisher immerhin schon 17 Punkte geholt hat, könnte wohl aufatmen. Statistisch gesehen stehen die Stuttgarter Chancen auf den vierten Auswärtserfolg gut. Die heimschwachen Hessen haben nur acht Zähler am Böllenfalltor geholt und überzeugten in erster Linie auswärts mit 20 Zählern. Der einzige Heimsieg glückte der Mannschaft von Trainer Dirk Schuster, die seit sieben Partien sieglos ist, am sechsten Spieltag gegen Werder Bremen.

Für Kramny ist die schwache Heimbilanz der "Lilien" natürlich kein Grund, den Aufsteiger zu unterschätzen. Er warnte vor der guten Defensivarbeit, Kompaktheit und Kopfballstärke sowie dem großen Engagement: "Wir müssen höllisch aufpassen", sagte er auch im Hinblick auf die "guten Umschaltspieler" des Kontrahenten im Abstiegskampf. Darüber hinaus ist es dem VfB-Trainer vor allem wichtig, dass sein Team in den Rhythmus kommt: "Wir müssen schauen, dass wir unser Spiel auf den Platz bringen und Lösungen haben."

Im Klartext heißt das nach nur einem Punkt aus zwei Spielen auch: Die insgesamt fünf Gegentore beim FC Ingolstadt (3:3) und daheim gegen Leverkusen (0:2) sind deutlich zu viel. Und im Spiel nach vorn ist wieder mehr Effizienz gefragt. Daniel Didavi, der sich mit dem VfL Wolfsburg über einen Wechsel einig sein soll, ist mit zehn Treffern der beste VfB-Schütze. Heute in Darmstadt wird sich auch zeigen, ob er den Kopf frei hat fürs Finale im Rennen um den Klassenerhalt.