Komödie

Döner ist keine Dosenwurst

Auch Ordnungshüter und Fleischereiverkäuferinnen müssen integriert werden: Die Theatergruppe Entringen bringt eine wilde Komödie auf die Bühne.

03.11.2016

Von Fred Keicher

Auf diesem Marktplatz geht es theatralisch her: Karin Schneck spielt in der Entringer Theatertruppe Edeltraut, die Fleischereiverkäuferin, Peter Seitzer gibt Erkan, der einen Dönerladen eröffnen will, Ralf Schwichtenberg macht als Joe in Tattoos und Katja Schneck ist Gitti, die Friseurin. Bild: Faden

Auf diesem Marktplatz geht es theatralisch her: Karin Schneck spielt in der Entringer Theatertruppe Edeltraut, die Fleischereiverkäuferin, Peter Seitzer gibt Erkan, der einen Dönerladen eröffnen will, Ralf Schwichtenberg macht als Joe in Tattoos und Katja Schneck ist Gitti, die Friseurin. Bild: Faden

Auf diesem Marktplatz ist noch was los, geschäftsmäßig. Es gibt dort den Metzger Fleischle, den wir aber nur vom Hörensagen kennen lernen werden, dafür aber seine Verkäuferin Edeltraut. Daneben wirtschaften der Tätowierer Joe und die Friseuse Gitti. Und Erkan, der Newcomer, macht gerade seinen Sultan-Döner auf. Was da die Leitkultur ist, muss erst noch ausgehandelt werden.

Keine Frage: In dem Stück, das die Theatergruppe des Entringer Turn- und Gesangvereins derzeit auf Hochtouren probt, geht es derb, beleidigend und nicht immer ganz jugendfrei zu. Geschrieben hat die Komödie namens „Döner, Durst und Dosenwurst“ Bernd Gombold, der als Bürgermeister von Inzigkofen dem Volk aufs Maul schauen kann.

Was da rauskommt, ist völlig unzensiert, und von politischer Korrektheit hat man auf diesem Marktplatz auch noch nie was gehört. Besonders der Fleischereiverkäuferin Edeltraut unterlaufen Versprecher am laufenden Band, sie sagt Aalpippi statt Alibi etwa, und ihren verklemmten Liebhaber August lädt sie ausgerechnet ins Kühlhaus ein.

Erkan ist dagegen ein Charmeur, der auch Elfjährigen Bier in die Schule liefert. Und für den Polizisten ist alles zu knapp: zu knapp vor dem Feierabend, zu knapp vor dem Wochenende oder zu knapp vor dem Ruhestand. Kein Wunder, dass sich das Durcheinander sehr gefährlich zuspitzt: Keiner blickt mehr durch.

Laientheater hat in Entringen Tradition: „Seit 100 Jahren wird hier Theater gespielt“, sagte Walter Schneck über die Theatergruppe des Turn- und Gesangverein Entringen. Die Gesangsabteilung gibt es längst nicht mehr, aber die Theatergruppe.