Der Vorname

Der Vorname

Soll er wirklich Adolf heißen, der Kleine? In der Komödie sorgt die Namenswahl dafür, dass ein harmloses Abendessen unter Freunden eskaliert.

16.10.2018

Von Madeleine Wegner

Der Vorname
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Hühnchen indisch, dazu ein Gläschen Rotwein, ein Scherz hier, Plaudern da – ach, wie nett und ach, was haben wir gelacht. So oder so ähnlich haben sich Stephan und Elisabeth vermutlich das Abendessen vorgestellt, zu dem sie geladen haben. Doch sie haben nicht mit der Neuigkeit gerechnet, die Elisabeths jüngerer Bruder Thomas den Anwesenden genüsslich unter die Nase reibt: Er und seine schwangere Freundin Anna wollen ihren Sohn Adolf nennen. Schnell entbrennt ein folgenschwerer Streit.

Mit „Der Vorname“ verfilmt Sönke Wortmann („Frau Müller muss weg!“, „Das Wunder von Bern“) ein Theaterstück von Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte, die bereits 2012 eine Kinoadaption ihres Stückes vorgelegt haben. Das recht amüsante Kammerspiel lebt von zunächst spritzigen Dialogen und den Figuren, die sich an diesem Abend um den Tisch versammelt haben. Christoph Maria Herbst mimt den Literaturprofessor (Typus Oberlehrer), während Caroline Peters die Frau am Herd gibt. Florian David Fitz ist als Bruder Thomas und als junger Immobilienmakler mit dicker Hose der notwendige Gegenpol. Die Dickköpfe werden nicht müde, zu diskutieren – dabei könnten sie nach dem dritten Glas Wein endlich den Abend beschließen. Es kommt, wie es eigentlich nicht kommen müsste: Der Streit kocht immer wieder hoch und fördert ungemütliche Wahrheiten zutage. Der enge Familienfreund René (Justus von Dohnányi) hält sich derweil auffallend im Hintergrund – wohl wissend, dass er noch einen besonders dicken Brocken zu diesem delikaten Abendessen beisteuern könnte.

Amüsantes Kammerspiel, das in Wortgefechten genüsslich das Bildungsbürgertum aufs Korn nimmt.

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Erstellt:
16.10.2018, 17:20 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 48sec
zuletzt aktualisiert: 16.10.2018, 17:20 Uhr

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