Tüftler und Macher

Drei Brüder »eine Vision«

Die Brüder Tobias, Patrick und Christian Olma gründeten vor sechs Jahren das Start-up Olmatic, bei dem sie von Anfang an die Bereiche Produktentwicklung, Unternehmensentwicklung und Marketing selbst abdeckten. Heute füllen ihre intelligenten Lösungen eine Marktlücke aus und sind ein Beitrag zur Energiewende.

18.03.2022

Von Dunja Bernhard|FOTOS: Unternehmen

Auf der Homepage des Start-ups Olmatic stehen acht Stellenanzeigen. „Wir brauchen dringend Mitarbeiter“, sagt Christian Olma. Im Mai 2021 hatte der Verband der Automobilindustrie das junge Freudenstädter Unternehmen mit Nagolder Wurzeln mit dem „Innovationspreis 2021“ ausgezeichnet. „Danach sind die Aufträge durch die Decke gegangen“, sagt der 35-Jährige, der für das Marketing des Familienunternehmens zuständig ist. Sie seien in einem Atemzug mit BMW genannt worden und ihr kleines Unternehmen gehörte 2021 zu den 15innovativsten Ansätzen deutschlandweit.

Vor sechs Jahren gründete Christian Olma zusammen mit seinen Brüdern Patrick und Tobias das Start-up Olmatic. Die Brüder decken die drei Hauptbereiche des Unternehmens ab. Christian kümmert sich ums Marketing, Patrick um die Unternehmensentwicklung und die Finanzen und Tobias um die Produktentwicklung. Zuvor waren der Kaufmann, der Informatiker und der Elektroniker im elterlichen Betrieb tätig.

Tobias Olma‘s Steckenpferd ist die Produkt-Entwicklung im Unternehmen.

Tobias Olma‘s Steckenpferd ist die Produkt-Entwicklung im Unternehmen.

Christian Olma hält als Marketing-Experte den Kontakt zur Außenwelt.

Christian Olma hält als Marketing-Experte den Kontakt zur Außenwelt.

Patrick Olma kümmert sich um Unternehmens-Entwicklung und Finanzen.

Patrick Olma kümmert sich um Unternehmens-Entwicklung und Finanzen.

Mit ihren selbst entwickelten Produkten scheinen sie genau den Zeitgeist getroffen zu haben und in eine Marktlücke vorgestoßen zu sein. Die Brüder haben einen mittlerweile patentierten Algorithmus programmiert, der in Unternehmen oder einem E-Säulen-Ladenetz den Strombedarf verschiedener Verbraucher misst und diesen sichtbar macht. Das Energiemanagementsystem „Olmatic Power-Tracking“ sorgt für eine Optimierung des Energieverbrauchs, indem Lastspitzen mit selbst erzeugter Energie aus regenerativen Quellen abgepuffert werden. So können Verbrauchsspitzen vermieden und Stromkosten und CO2-Verbrauch gesenkt werden. „Da wird es in Zukunft hingehen“, ist Christian Olma überzeugt. Und die derzeitige Auftragslage spricht ebenfalls dafür. Zu den Kunden von Olmatic zählen Unternehmen mit hohem Stromverbrauch wie EnBW, das niederländische Stromversorgungsunternehmen Fudura, der Metallverarbeiter VDL HMI und der Kunststoffteilehersteller Veeser. Gemeinsam mit der PBW-Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg entwickelt Olmatic eine E-Mobilitätslösung, wie Ladevorgänge im Parkhaus Hofdienergarage in Stuttgart gesteuert, verwaltet und abgerechnet werden können.

Beim Start-up, das in Nagold begann und derzeit auf dem Campus Schwarzwald in Freudenstadt beheimatet ist, sitzen die Geschäftsführer der drei Nagolder Firmen Endrich, B&E und Beck Consulting sowie Sabine Single von Bechtle Hosting Operation im Beirat. So können die jungen Unternehmen auf die Erfahrung und die Netzwerke alter Hasen zurückgreifen. Die drei Nagolder Firmen sind am Gewinn des Start-ups beteiligt. Für den 35-jährigen Marketingexperten untermauerte der Einstieg der großen Unternehmen die Hoffnung, dass ihr Produkt am Markt funktionieren wird. „Als Start-up hat man auch viele Kritiker“, berichtet er.

Die Spezialisten für Power Tracking

Die Brüder Patrick, Christian und Tobias Olma gründeten das Unternehmen Olmatic 2016 mit der Vision, einen direkten Mehrwert im Bereich des Klimaschutzes liefern zu können. Unter dem Namen „Olmatic Power Tracking“ bieten sie ein digitales Ökosystem speziell für Industrieunternehmen an. Künstliche Intelligenz erkennt Lastspitzen im Energiebereich. Diese werden durch den intelligenten Bezug von regenerativen Energiequellen und -speichern ausgeglichen. Dadurch werden Energiekosten reduziert und es wird ein Betrag geleistet, die gesetzlichen Vorgaben zur CO2-Einsparung zu erfüllen. Das Produktportfolio von Olmatic umfasst Angebote sowohl aus dem Bereich der Hardware als auch der Software, die komplett in Eigenregie entwickelt wurden.

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Erstellt:
18.03.2022, 07:57 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 21sec
zuletzt aktualisiert: 18.03.2022, 07:57 Uhr

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