Empfingen · Musik

Dreifacher Elektronik-Sound

Die Eventbühne des Jugend-und Kulturvereins (JKV) erweist sich als eine Erfolgsgeschichte. Wie schon eine Woche zuvor war der Samstags-Gig mit DJs ausverkauft.

15.06.2020

Von Emil Henger

DJ Zenemy in Aktion auf der Empfinger Eventbühne. Bilder: Emil Henger

DJ Zenemy in Aktion auf der Empfinger Eventbühne. Bilder: Emil Henger

Bereits um 20 Uhr war am Samstag der Verkehrsübungsplatz an der Weillindestraße mit parkenden Autos nahezu voll. Vereinzelte Nachzügler mussten mit den hinteren Reihen vorliebnehmen. Drei DJs heizten den rund 250 Leuten in den 90 Fahrzeugen mit Techno und Elektro-Dance-Music ein.

Auch wenn das Drive-in-Festival des JKV kein echter Ersatz für die Beatparade ist – ein wenig Party machen geht immer. Die Besucher haben sich mit Getränken eingedeckt, ein beliebter Ablagetisch ist das Autodach. Eine Clique aus Steißlingen in der Nähe von Singen wartet, dass es endlich losgeht. Sie sind gut versorgt mit Hochprozentigem und Pils. Warum sie mit zwei Autos nach Empfingen gekommen sind? „Bei uns ist nichts los“, sagen sie. Neulich waren sie im badischen Bühl. Der Spaßfaktor war dem Eintrittspreis von 40 Euro nicht angemessen. Anne-Katrin, Tülin, Ines und Robin haben sich aus Villingen-Schwenningen nach Empfingen aufgemacht. „Das ist das einzige Autokino weit und breit“, haben sie festgestellt. „Solch ein Event wie es hier geboten wird, gibt es bei uns nicht.“ Zwei Mädchen aus dem Raum Böblingen im Fahrzeug nebenan pflichten ihnen bei.

Besucher kommen von weit her

Langeweile auch in Bad Teinach: „Bei uns ist tote Hose“, beklagen Denise und Dominique. Da nimmt man schon eine Dreiviertelstunde Fahrt in Kauf, um ein wenig Party feiern zu dürfen. Wenn es dunkel wird, bringt die Disco-Beleuchtung auf den Armaturen schummrige Stimmung ins Auto. Auffallend ist, dass viele Partygänger aus Gegenden kommen, die den Veranstaltungsort gut über die A 81 erreichen. Man muss schon eine Weile suchen, um Besucher aus Empfingen anzutreffen. Wie zum Beispiel Rebecca Engel und ihre Freundin Martina. Sie sind Fans der Beatparade und wollen den JKV unterstützen. „Auch wenn wir mit Abstand zu den Ältesten gehören“, wie Rebecca Engel feststellt.

Dann ist es so weit: Freddy Fiedler, Künstlername Magnvum, steht in goldfarbenen Schuhen am Mischpult und legt mit einer Mischung aus Base House und G-House los. Der Sound ist eine der schier unerschöpflichen Stilrichtungen des Techno. Der aus Radolfzell stammende 25-Jährige gehört zum Team der DJs, die durch die Lande touren. Nach einer Stunde ist Zenemy an der Reihe, lautstark angefeuert von weiblichen Fans, die immer wieder ein Plakat mit dem Künstlernamen in die Höhe halten.

Vol2Cat ist ein erfolgreiches DJ-Duo, das derzeit die deutsche Electroszene aufmischt. „Zwischen Juni und September touren wir im Normalfall durch Europa“, sagte Björn, die eine Hälfte des Duos. Häufig sind sie in Kroatien in der Stadt Novalja. „Auf der Partymeile am Strand Zrce geht echt die Post ab.“ Nach langen Wochen Abstinenz freut er sich auf die Auftritte, wenn auch unter ungewohnten Vorzeichen. Denn der Gig auf der Bühne im Autokino ist auch für ihn eine neue Erfahrung. Wenn er am Mischpult steht, die Soundmaschine bedient und die Zuhörer in Stimmung sind, ist er zufrieden. Bei vollem Haus kann sich der JKV auch nicht beklagen – so entsteht eine Win-Win-Situation für alle.

Eigentlich hätte sein Kumpel Volkan mit ihm auf der Empfinger Bühne stehen sollen. Der ist derzeit in Kroatien, weil er bei einem Reiseveranstalter arbeitet. Doch der 30-jährige Björn schafft es auch alleine mit dem Sound aus Future House und Electronic Dance Music die Stimmung an den Siedepunkt zu bringen. Der Beifall mit den Lichtsignalen der Scheinwerfer und Hupen ist ungewohnt, zeigt aber, dass es dem Publikum gefallen hat.

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Erstellt:
15.06.2020, 18:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 46sec
zuletzt aktualisiert: 15.06.2020, 18:30 Uhr

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