TAGBLATT-Spendenaktion: „Deutlich mehr, als wir dachten“

Drittbestes Ergebnis in der Geschichte: 95000 Euro für Frühchen-Simulator und Betreuungsverein

Damit hatten die wenigsten gerechnet: Kurz vor Schluss überholte die TAGBLATT-Spendenaktion des Jahres 2016/17 noch einen Langzeit-Rekordhalter.

04.02.2017

Von Ulrich Janßen

Ziemlich echt sieht es aus, wenn die Mediziner der Tübinger Kinderklinik mit einer Simulationspuppe üben. Hier wird „Paul“ versorgt, ein Modell, das einen acht Jahre alten Jungen nachbildet. Archivbild: Faden

Ziemlich echt sieht es aus, wenn die Mediziner der Tübinger Kinderklinik mit einer Simulationspuppe üben. Hier wird „Paul“ versorgt, ein Modell, das einen acht Jahre alten Jungen nachbildet. Archivbild: Faden

Im Jahre 1993 hatten die TAGBLATT-Leser/innen umgerechnet 94 015,82 Euro für ein Flüchtlingsprojekt im kroatischen Ivanic Grad und den Therapiegarten des Gomaringer Altenpflegeheims gespendet. 21 Jahre hielt dieses Ergebnis den Spitzenplatz im TAGBLATT-Spendenranking, bis es 2015 erstmals verdrängt wurde und 2016 ein zweites Mal. Beim letzten Mal sorgten Lisa Federer und das Arztmobil für ein kaum noch zu toppendes Ergebnis von 326 325 Euro.

Seit dem 31. Januar ist das Flüchtlingsprojekt nur noch auf Platz vier unserer Rangliste. Mit 95 000 Euro schob sich die aktuelle Spendenaktion noch am letzten Tag am kroatischen Flüchtlingsprojekt vorbei.

Von der Gesamtsumme entfielen 51 432,50 auf die Stiftung „Hilfe für kranke Kinder“. Sie sammelt Geld für ein computergesteuertes Frühchenmodell, an dem Ärzte und Pflegekräfte die Versorgung frühgeborener Kinder einüben können. Die restlichen 43 517,50 gehen auf das Konto des Betreuungsvereins Landkreis Tübingen.

„Super!“, kommentierte Rangmar Goelz, Leitender Oberarzt an der Tübinger Neonatologie, das Ergebnis. Der Spezialist für Frühchen-Geburten hatte sich für den Simulator sehr engagiert, war aber auch skeptisch, ob genügend Geld zusammenkommt: „Das Thema Frühchengeburt liegt in der öffentlichen Aufmerksamkeit immer etwas im Schatten, umso mehr freut es mich, dass so viele Menschen gespendet haben.“ Auch Thomas Hassel, der Vorsitzende der Stiftung „Hilfe für kranke Kinder“ war sehr zufrieden: „Damit können wir den Simulator anschaffen.“ Hassel rechnet damit, dass die Anlage schon im April zur Verfügung steht. „Wir werden alle Spender, die Interesse haben, zur öffentlichen Vorstellung einladen.“

Überrascht von der Höhe war auch Sabine Hübel vom Betreuungsverein Landkreis Tübingen „Das ist deutlich mehr als wir dachten“, meinte die Geschäftsführerin des gemeinnützigen Vereins, und bedankte sich bei den vielen Spender/innen. Erstaunlich fand Hübel, dass der Betreungsverein nur 7000 Euro weniger bekam als das Frühchen-Projekt. „Wir hatten ja nicht den Kinderbonus.“ Mit dem Geld will der Verein jetzt seine Beratungsarbeit zur rechtlichen Betreuung von behinderten oder psychisch kranken Menschen sichern und ausbauen. „Damit kommen wir auf jeden Fall ein gutes Stück weiter“, freute sich Hübel. „Wirklich toll“ sei auch gewesen, dass der Verein dank der vielen Berichte im TAGBLATT „mal im öffentlichen Fokus war“. Das habe auch zu mehr Beratungsanfragen geführt.

Verantwortlich für das hohe Ergebnis waren diesmal viele kleinere Spenden. Die höchste Spende (12 000 Euro) kam, wie schon in den Vorjahren, wieder aus Gomaringen, von der Firma Digsilent. Das weltweit tätige Unternehmen beschäftigt sich mit der Steuerung von Energieversorgungssystemen.

1500 Euro trug die Reutlinger Einrichtungsmanufaktur Bippus bei. Sechsmal wurden 1000 Euro gespendet, einmal 800 Euro, einmal 600 Euro und 15 mal 500 Euro. Der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT sorgte mit 534 Euro dafür, dass am Ende eine glatte Summe herauskam. Insgesamt erreichten uns 873 Spenden.

Der Verlag und die Mitarbeiter des SCHWÄBISCHEN TAGBLATTS bedanken sich bei allen, die gespendet haben.

Spendenquittungen werden demnächst verschickt

Für den Versand der Spendenquittungen sind die gemeinnützigen Träger der beiden Projekte zuständig, die Stiftung „Hilfe für kranke Kinder“ und der Betreuungsverein Landkreis Tübingen e.V. Beide erhalten vom SCHWÄBISCHEN TAGBLATT die Namen und Adressen der Spender/innen und werden die Bescheinigungen sobald wie möglich verschicken. Wichtig: Bei Beträgen bis 200 Euro reicht dem Finanzamt ein Kontoauszug oder die Buchungsbestätigung der Bank. Die kann man am Computer meist auch im Nachhinein noch ausdrucken.

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Erstellt:
04.02.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 41sec
zuletzt aktualisiert: 04.02.2017, 01:00 Uhr

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