VfB Stuttgart

Duell der Erstliga-Absteiger

Im Spitzenspiel der 2. Bundesliga empfangen die Schwaben Hannover 96. Beide Teams spielen zwar vorne mit, aber noch läuft nicht alles rund.

10.12.2016

Von MATTHIAS JEDELE

Der VfB Stuttgart möchte auch in der Begegnung am Montag gegen Hannover 96 möglichst oft jubeln und dann mit einem Sieg die Tabellenführung der 2. Bundesliga verteidigen. Foto: Eibner

Der VfB Stuttgart möchte auch in der Begegnung am Montag gegen Hannover 96 möglichst oft jubeln und dann mit einem Sieg die Tabellenführung der 2. Bundesliga verteidigen. Foto: Eibner

Stuttgart. Nach dem Abstieg aus der Beletage des deutschen Fußballs in der vergangenen Spielzeit begann für den VfB Stuttgart und Hannover 96 im Sommer die Mission Wiederaufstieg. Mit einem Kader-Gesamtmarktwert von 43,90 Millionen Euro für den VfB und 33,25 Millionen Euro für Hannover stellen die beiden Mannschaften die finanziellen Schwergewichte in der Liga. Dass Geld alleine keine Punkte einbringt, mussten beide Teams im Verlauf der bisherigen Zweitliga-Saison deutlich erfahren. Aus den ersten vier Saisonspielen holte der VfB nur sechs und die Hannoveraner lediglich sieben Punkte.

Seit den Trainerwechseln von Jos Luhukay zu Interimstrainer Olaf Janßen und dann zum neuen Cheftrainer Hannes Wolf läuft es für die Stuttgarter nun wieder besser. Aus den vergangenen zehn Pflichtspielen holte der VfB sechs Siege und zwei Unentschieden. Nur beim 0:5 in Dresden und dem 0:2 in Mönchengladbach, im DFB-Pokal, gingen die Wolf-Schützlinge als Verlierer vom Platz. Mit wenigen Ausnahmen wurden die Stuttgarter somit ihrer Favoritenrolle gerecht. Viele leichte Fehler in der Defensive ermöglichten den Gegnern allerdings zu einfache Tore und so musste öfters als nötig noch bis zum Schlusspfiff gezittert werden. 32 Punkte und eine Tordifferenz von 29:16 bedeuten vor dem 16. Spieltag trotzdem die Tabellenführung in der 2. Liga. Hannover rangiert mit vier Zählern Rückstand in Schlagdistanz.

Auf das Duell mit den Männern aus Niedersachsen am Montagabend (20.15 Uhr/Sport 1 und Sky) freut sich VfB-Coach Hannes Wolf: „Das ist ein interessantes Spiel gegen einen guten Gegner. In einer interessanten Konstellation. Aber ob das Absteiger sind oder Aufsteiger, das ist egal. Ich kann ausschließen, dass es langweilig wird. Es wird definitiv ein interessanter Abend. Wir treffen auf eine Mannschaft, die uns maximal fordern wird.“

Personell kann Cheftrainer Wolf nahezu aus dem Vollen schöpfen und hat so auf manchen Positionen die berühmte Qual der Wahl. Im zentralen Mittelfeld muss sich der Kommandogeber beispielsweise zwischen Matthias Zimmermann und Hajime Hosogai entscheiden. Um die Position des Rechtsverteidigers streiten sich Benjamin Pavard und der ehemalige Nationalspieler Kevin Großkreutz. Im Angriff gibt es aktuell keinen großen Diskussionsbedarf. Stuttgarts Torjäger Simon Terodde erzielte acht seiner zehn Saisontore in den vergangenen sechs Meisterschaftsspielen und ist daher gesetzt, auch wenn sein Sturmkollege Daniel Ginczek in der Woche nach dem Erfolg gegen Erzgebirge Aue voll trainieren konnte und höchstwahrscheinlich im Aufgebot am Montag stehen wird. „Die Wahrscheinlichkeit ist nicht so gering“, erklärte Wolf. „Er hat auf jeden Fall gut gearbeitet.“

Trotz des deutlichen 4:0 in Aue war beim VfB noch viel Sand im Getriebe. Wolf gefiel es daher, dass seine Spieler sich durchaus selbstkritisch betrachteten. „Wenn du dich nur über Ergebnisse definierst, dann kommst du in eine Situation, die ist nicht gut. Man muss sich über den Weg definieren“, betonte er. Besonders motiviert wird Martin Harnik in die Partie am Montag gehen. „Er ist ein guter Spieler mit Wucht, Geschwindigkeit und Abschlussqualität“, zollt Wolf dem Ex-VfB-Profi höchsten Respekt.