Fußball

Durchbruch zur rechten Zeit

Philippe Coutinho hat gegen Werder Bremen gezeigt, dass er der kreative Weltklassespieler sein kann, den Bayern München für seine großen Ziele benötigt.

16.12.2019

Von DPA

Krönender Abschluss: Bayerns Philippe Coutinho bei seinem Treffer zum 6:1 gegen Werder Bremen. Foto: Matthias Balk/dpa

Krönender Abschluss: Bayerns Philippe Coutinho bei seinem Treffer zum 6:1 gegen Werder Bremen. Foto: Matthias Balk/dpa

Mit Töchterchen Maria auf dem Arm schritt Philippe Coutinho über den Rasen und ließ die Begeisterung über seinen Galaauftritt auf sich wirken. Endlich hatte der Brasilianer einen echten Nachweis dafür geliefert, warum Bayern München ihn im Sommer als Ausnahmespieler ankündigte. Drei Treffer, einer schöner als der andere, dazu zwei Torvorlagen: Das 6:1 (2:1) gegen ein letztlich hilfloses Werder Bremen war eine wahre Coutinho-Show.

In den Mittelpunkt stellen wollte sich der 27-Jährige allerdings nicht. „Es war eine starke Leistung von uns allen. Jeder kann stolz darauf sein, was wir gezeigt haben“, sagte Coutinho. Dagegen trat Robert Lewandowski trotz seiner Saisontore 17 und 18 (45.+4/72.), mit denen er in der ewigen Bundesliga-Torschützenliste mit Jupp Heynckes (220) gleichzog, freimütig einen Schritt zurück: „Das war sein Spiel, das war überragend.“

Allgemein war beim Rekordmeister die Erleichterung darüber spürbar, dass der Königstransfer des Sommers nun die Dividende abzuwerfen scheint, die man sich vom einjährigen Leihgeschäft mit dem FC Barcelona über 8,5 Millionen Euro erwartet hat. Vorerst rückte der Brasilianer nur wegen der Verletzung von Kingsley Coman in die Mannschaft.

Vor allem wird der FC Bayern Coutinho in einer solchen Verfassung im Frühjahr benötigen, dann, wenn die Titel vergeben werden. Und erst dann wird vermutlich auch die Entscheidung darüber fallen, ob die Münchner tatsächlich 120 Millionen Euro locker machen, um den Offensivstar fest zu verpflichten. Oder kommt Barca den Bayern bei der Kaufsumme entgegen?

„Wir haben eine Klausel im Vertrag, die wir bis Ende Mai ziehen müssen. Die Zeit nehmen wir uns“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Sollte Coutinho aber konstant jenen kreativen Weltklassespieler verkörpern, der er am Samstag war, müssen die Bayern wahrscheinlich nicht lange überlegen. David Alaba jedenfalls würde empfehlen, „ihn zu holen“.

Coutinho mag sich mit seiner Zukunft noch nicht beschäftigen, jedenfalls nicht öffentlich. „Es ist dafür nicht der richtige Zeitpunkt. Jetzt geht?s darum, bereit für die Spiele zu sein“, sagte er ausweichend. Im Moment zählen Taten für ihn mehr als Worte. Kapitän Manuel Neuer kann sich zumindest vorstellen, dass Coutinho gerne sesshaft werden würde: „Ich glaube, dass er sich beim FC Bayern wohlfühlt.“

Gegen Bremen gelang ihm als erstem Brasilianer seit Giovane Elber im Mai 2003 ein Dreierpack (45./63./78.) beim FC Bayern. Insbesondere der elegante Heber zum 3:1 und der formvollendete Schlenzer zum 6:1 hinterließen Eindruck. Doch nicht nur seine Abschlüsse überzeugten, er legte einmal für Lewandowski und auch für Thomas Müller (75.) auf. Und so soll es erst einmal bis Weihnachten weitergehen. dpa

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Erstellt:
16.12.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 19sec
zuletzt aktualisiert: 16.12.2019, 06:00 Uhr

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