Eishockey

EHC München: DEL-Meister im Schnelldurchgang

Der EHC Red Bull München erstmals in seiner Geschichte deutscher Eishockey-Meister. Er holte gestern in Wolfsburg den entscheidenden vierten Sieg.

23.04.2016

Von SID/DPA

Wolfsburg. Schneller als der große FC Bayern: Der EHC Red Bull München hat sich im Eiltempo zum ersten Mal zum deutschen Eishockey-Meister gekrönt. Das Team um Rekordtorjäger Michael Wolf gewann auch das vierte Play-off-Finale bei den Grizzlys Wolfsburg mit 5:3 (2:2, 1:1, 2:0) und entschied damit die Best-of-seven-Serie im Schnelldurchgang für sich - einen Tag bevor der Fußball-Rekordmeister seinen 26. Titelgewinn perfekt machen kann.

Wolf, der nach der Schlusssirene unter dem Jubel der 600 mitgereisten Fans den Silberpokal der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in Empfang nahm, steuerte sein 278. Tor bei (18.) - das erste des Ex-Nationalspielers in seiner ersten Finalserie. Toni Söderholm (10.), Maximilian Kastner (37.), Keith Aucoin (48.) und Steve Pinizzotto (51.) erzielten vor 4503 Zuschauern in der ausverkauften Eis Arena im Allerpark die weiteren Tore für die Münchner, die die ersten drei Spiele mit 2:1 nach Verlängerung, 5:4 und 4:1 gewonnen hatten.

Der Etatkrösus der Liga ist der vierte Meister aus München - nach dem MTV 1922, dem EC Hedos 1994 und den Barons 2000. Für Trainer Don Jackson, den erfolgreichsten Coach der DEL, ist es bereits der sechste Titelgewinn. Für die Wolfsburger, die schon 2011 bei ihrer ersten Finalteilnahme gegen Jacksons Eisbären Berlin ohne einen einzigen Sieg geblieben waren, trafen Mark Voakes (17./34.) und Gerrit Fauser (18.).

"Ich kann es noch gar nicht richtig glauben", sagte der langjährige Nationalmannschaftskapitän Wolf, der seiner Karriere mit seinem ersten Titel einen weiteren Meilenstein hinzufügte. "Es war ein harter Kampf bis zum Schluss. Ich brauche noch ein paar Tage, bis ich das realisiert habe." Neun Minuten lang hatten die Wolfsburger erbitterten Widerstand geleistet. Doch die schon in den Spielen zuvor gnadenlos effektiven Bayern bekamen das Spiel mehr und mehr in den Griff. "Es tut mir für die Mannschaft leid", klagte Grizzlys-Profi Sebastian Furchner.

Auch wenn der Klub des österreichischen Brause-Milliardärs Dietrich Mateschitz damit dem FC Bayern zuvorkam - gefeiert wird nicht in Fußballer-Manier auf dem Rathausbalkon über dem Marienplatz. Die Titelparty steigt am Montag in deutlich kleinerem Rahmen im Olympiapark.