Bundesliga

Ein Freistoßtor, das Geschichte schreibt

Sportclub-Trainer Streich reagiert mit feiner Ironie auf historisch bemerkenswerten Tabellenstand.

09.12.2019

Von DPA

Freiburg. Einmalig ist dieses Tabellenbild für den SC Freiburg nicht. Tatsächlich standen die Breisgauer am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga schon einmal vor dem FC Bayern. In der Saison 1994/95 waren die Südbadener mit Trainerlegende Volker Finke Siebter, die Bayern lagen punktgleich auf Rang acht. Damals, am zweiten Spieltag, schlug der SC übrigens die Münchner mit 5:1.

„Das ist eine Meldung im Jahrhundertbuch. Am 7. Dezember 2019 stand der SC Freiburg am 14. Spieltag mal, weil das ist ja Fakt, vor Bayern“, diktierte Freiburgs Trainer Christian einen entsprechenden Text nach dem knappen und glücklichen 1:0 gegen den VfL Wolfsburg in die Mikrophone: „Das ist schön für eine historische Nachbetrachtung in 100 Jahren, wenn wir die 200-Jahr-Feier haben.“

In dem Zusammenhang könnte für dieses Jubiläum des Vereins, dessen Ursprünge ins Jahr 1904 zurückgehen, auch die Tatsache interessieren, dass Streich in seinem 300. Spiel als Freiburg-Trainer der erste Heimsieg gegen Wolfsburg gelang. Damit hat das „gallische Dorf“, wie VfL-Trainer Oliver Glasner Freiburg taufte, 25 Punkte gesammelt und steht als Fünfter einen Zähler und Rang vor dem Rekordmeister.

Über die Tabelle redet Streich jedoch nicht gern. Insbesondere dann nicht, wenn es darum geht, dass er den Blick nach oben richten und vom eigentlichen Ziel des Klassenverbleibs abweichen kann. Der 54-Jährige konzentriert sich auch in der stärksten Saison der Vereinsgeschichte seit Einführung der Drei-Punkte-Regel auf den wachsenden Abstand zur Abstiegsregion.

Doch auch, wenn es Streich nicht gern hört und gegen Wolfsburg die herausgespielten Torchancen fehlten: Freiburg bleibt in dieser ungewöhnlichen Saison mit kriselnden Bayern auf Kurs Europapokal. Rechnen konnte man mit diesem Tabellenplatz zu diesem Zeitpunkt nicht. „Von Zufall kann keine Rede sein“, sagte Nationalspieler Robin Koch. Streich meinte: „Vielleicht könnten wir drei, vier Punkte weniger haben. Aber gestohlen sind die Punkte nicht.“

Am Ende waren die Gastgeber auf die individuelle Klasse des treffsichersten aktiven Bundesliga-Freistoßschützen angewiesen: Dass Jonathan Schmid mit seinem direkt Kunstschuss (85. Minute) den Unterschied ausmachte, bestätigte, dass die Qualität des Kaders so gut ist wie nie. Um das zu bestätigen, kommt am 18. Dezember genau der richtige Gegner: der FC Bayern. Dass die Elf dann wieder ans Maximum gehen muss, schmälert die aktuelle Freude nicht. „Das ist ein schönes Gefühl“, sagte Freiburgs Stürmer Nils Petersen. dpa

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Erstellt:
09.12.2019, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 09.12.2019, 06:00 Uhr

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